Lesbisches Kino (1995)
Von: F1999-RaNk 2025/11/05
mit: Pascale Bussières, Rachael Crawford, Henry Czerny und David Fox; Regie: Patricia Rozema
Liebeszauber und Sex – Rock`n Roll führt zum Geschlechtsverkehr, weil der Rhythmus dem Rhythmus beim Orgasmus gleicht …
Liebeszauber – eine Triebkraft, die uns Menschen mitunter dazu treibt, auch unüberlegte Dinge zu tun oder aber die tief in uns schlummernde Triebe offenlegt, wenn nur die richtige Person in unserem engeren Blickfeld erscheint. So ähnlich jedenfalls verhält es sich in meinem Filmtipp des Tages, schon etwas in die Jahre gekommen aus 1995, aber nicht verstaubt und immer noch hoch aktuell, wenn auch, wie Sie schon aus dem Titelentnehmen können, queere oder homosexuelle Beziehungen heutzutage schon als etwas
Zwei Lehrer an einem christlichen College in einer kanadischen Kleinstadt. Beide leben in einer „wilden Ehe“. Als man ihnen anbietet, gemeinsam die Funktion des Kaplan zu übernehmen, wird ihre Form des Zusammenlebens zum Problem, unter einem Dach, in einem Bett, an einem Tisch ohne Trauschein, das passt nicht ins christliche Weltbild. Man legt ihnen nahe, doch zu heiraten. Während Martin sich gleich dafür begeistern kann, hegt Camille so einige Zweifel. Vielleicht ist der Liebeszauber, den ein Mann auf sie ausübt, doch nicht ganz so stark, wie sie es für nötig hält, um eine Bindung fürs ganze Leben einzugehen.
Warum Camille zögert, anfangs vielleicht noch unbewusst, dringt nahezu gewaltsam an die Oberfläche, als ihr ganz zufällig die sehr attraktive Zirkusartistin Petra begegnet. Die lässt von Anbeginn an keinen Zweifel daran, dass sie vom Liebeszauber und ihrer leidenschaftlichen Zuneigung zu Camille ergriffen ist, woraus sie Camille gegenüber auch gar keinen Hehl macht. Camille hingegen ist anfangs lange hin und her gerissen zwischen Petra und Martin. Als der sich auf einer Reise befindet, kommt es zu einer leidenschaftlichen Liebesnacht der beiden Frauen. Doch Martin kommt hinter Camilles Beziehung und so sind die Probleme schon vorprogrammiert … neu auch auf DVD
Patricia Rozema – geboren am 20. August 1958 in Sarnia, Ontario, Kanada, ist eine kanadischer Regisseurin und Drehbuchautorin. Der hier vorgestellte Film war ihr bislang größter Erfolg und wurde 1995 für den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele nominiert. Sie hat einen Abschluss als Bachelor of Arts in Philosophie und Englischer Literatur. Für einen Teil ihrer Serie „Yo-Yo Ma“ Inspired by Bach erhielt sie einen Emmy. In Deutschland bekannt wurde sie mit dem Horror-Thriller „Die Fliege“, der 1987 in deutsche Kinos kam und auch im Fernsehen lief. Hier war Rozema als Regieassistentin tätig.
Wir lernen als erstes die beiden Hauptfiguren während ihrer Tätigkeit im Unterricht an einem christlichen College kennen. Camille (Pascale Bussières), sie unterrichtet, wie man später erfährt, Mythologie, und Martin (Henry Czerny). Sie siezen sich in der Pause, so lange Schüler anwesend sind, als sie sich aber allein fühlen, wollen sie sich küssen, doch in dem Moment steht Reverend DeBoer (David Fox) in der Tür. Er müsse sie beide dringend sprechen (in dieser Szene kommt bereits einer der Konflikte des Films zum Tragen, das Thema christliche Kirche und außereheliche Beziehung). Der Referend bestellt sie beide für den Nachmittag in sein Büro.
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Als Camille anschließend in ihr Büro kommt, stellt sie fest, dass ihr Hund verschwunden ist. Sie findet ihn tot auf der Straße. In ihrer Verwirrung trägt sie ihn nach Hause und verstaut ihn erst einmal im Kühlschrank.
Szenenwechsel: Camille im Waschsalon. Dort trifft sie zufällig auf die schöne Petra (Rachael Crawford). Die bemerkt Camilles Trübseligkeit und tröstet sie. Mit Camille passiert etwas in diesem Moment, wie man ihrer Reaktion entnehmen kann, mit Petra ebenso. Liebeszauber? Als Camille nach Hause kommt, stellt sie fest, dass sie das falsche Wäschepaket mitgenommen hat.
Versehentlich, wie sie vermutet, doch Petra hat es absichtlich vertauscht, wie sich später herausstellen wird. Im Paket eine Visitenkarte Petras, sie arbeitet als Artistin in einem Zirkus. Neugierig probiert Camille ein sehr gewagtes, sexy Shirt an. Indes kommt Martin dazu, um sie zu dem Gespräch beim Referend abzuholen. Ihm gefällt Camilles Aufzug, doch ihn stört, mit Rücksicht auf die Meinung des Vorgesetzten, dass sie es anbehalten möchte, doch Camille besteht darauf, sie sagt: „Wir leben im Zeitalter des freien Denkens, Du solltest aufhören, dir über anderer Leute Meinung Sorgen zu machen.“ Sie behält das Shirt an sich.
Während des Gesprächs beim Referend erfahren sie den Grund für dessen Anliegen. Es geht um die Neubesetzung der Kaplan-Stelle, die er gern mit einem Mann und einer Frau besetzen würde. Da er sie beide im Auge habe, müssten sie allerdings, im Sinne der Sponsoren der Schule verheiratet sein. Als es um christliche Werte geht, verblüfft Camille den Referend mit ihren progressiven Ansichten, so verkörpere zum Beispiel der Rock`n Roll in seinem Rhythmus denselben wie beim beim Orgasmus.
Martin ist begeistert von dem Vorschlag, sowohl was die Stelle betrifft, wie der Gedanke, Camille endlich zu heiraten. Doch die hält sich zurück.
Zu Hause packt Camille zunächst die vertauschte Wäsche ein, um diese bei Petra gegen die ihre umzutauschen. Petra führt Camille in ihren Wohnwagen. Camille lässt sich überreden, Whisky zu trinken und Petra macht kein Hehl daraus, dass sie Camille sehr attraktiv findet. Sie gibt auch zu, die Wäsche mit Absicht vertauscht zu haben. „Camille, ich möchte deinen Körper für mich entflammen …“ Camille tut zunächst so als interessierten sie Petras Werbungen nicht, doch man sieht ihr die Erregung, den Liebeszauber, den Petra in ihr auslöst, bereits an. Obgleich Camille sich innerlich mit allen Kräften dagegen wehrt.
Am anderen Tag schießt Petra einen Pfeil in Camilles Wohnung, angehängt das Foto zweier lesbischer Frauen beim Liebesspiel und ein Zettel mit ihrer Telefonnummer. Petra steht vor dem Haus, mehrere Stunden später immer noch. Beeindruckt davon bittet sie Petra ins Haus. Hier bricht das Eis, beide küssen sie sich leidenschaftlich. Anschließend begeben sie sich auf einen gemeinsamen Ausflug.
Szenenwechsel: Befragung vor einem Kollegium im College, bei dem es um die Eignung der beiden für das Amt des Kaplans geht. Auf die Frage, was sie vom Problem der Homosexualität halte, erwidert Camille: „Na ja, ich bin mir nicht sicher, ob man das überhaupt als Problem betrachten solle.“
Nach Martins Versuch, sie zu interpretieren, bleibt sie bei ihrer Meinung. Gott stehe auch hinter einer solchen Neigung. Und was Gott zulasse, das könne doch nicht falsch sein.
Als sie sich anschließend in ihrem Büro mit Martin unterhält – er versucht sie abermals davon zu überzeugen, ihn zu heiraten – sieht sie Petra in akrobatischer Pose auf einem Baum sitzen. Später sucht Camille Petra erneut im Zirkus auf, um sie zur Rede zu stellen. Als Camille Petra vorschlägt, man könne doch Freunde werden, lehnt Petra das ab: „Das geht nicht, weil ich dich begehre.“ Nach einem zweideutigen Wortwechsel, lädt Petra Camille zu einer Überraschung ein.
Ein gemeinsamer Drachenflug, auf den Camille sich nach erstem Widerstand einlässt. Camille verletzt sich und Petra kümmert sich danach in Camilles Wohnung um die Verletzung. Unerwartet erscheint der Referend, der sich über den Frauenbesuch wundert. Zu ihrer Entschuldigung sagt Camille zu ihm, Petra sei eine von der Straße, um die sie sich kümmere. Das hört Petra und verlässt heimlich und enttäuscht die Wohnung.
Von da an beginnt ein Wechselspiel der Gefühle. Als müsse sie sich bei ihm entschuldigen, schläft Camille noch in derselben Nacht mit Martin, mit Lust und einer Hingabe, als sei es ihr letztes Mal.
Als Martin am anderen Tag zu einer Dienstreise aufbricht, sucht Camille Petra im Zirkus auf, um sich für ihre Worte dem Referend gegenüber
Ein Film voller Poesie über die Magie der Liebe, über die Kraft des Liebeszaubers, auch wenn überkommene bürgerliche Konventionen eine scheinbar unüberwindliche Schranke bilden, entstanden im Jahre 1995, als es, wie eingangs bereits bemerkt, noch nicht zum Alltag gehörte, dass sich Menschen gleichen Geschlechts lieben und sich auch ihren natürlichen geschlechtlichen Trieben hingeben. Der Film kam überwiegend gut an, beim Publikum wie bei der Kritik, eine romantische Liebesgeschichte, die sicher nicht nur queere Menschen interessiert. Auch heute noch sehr sehenswert, ein echter Klassiker eben. Der Film auch auf DVD
Einen Leckerbissen für Freund*innen guter Musik hält der Film in jedem Falle im Finale bereit. Halleluja von Leonard Cohen. Einer seiner bekanntesten Titel, erschienen bereits im Jahre 1984 auf dem Album „Various Positions“. Der Mann mit der rauchigen Stimme, der in mir besondere Erinnerungen weckt, weil eine weibliche Eroberung im Jahre 1986 im Besitz dieser aus dem Westen eingeschmuggelten LP war. Da geschah etwas, was Degenhardt in seinem Buch „Zündschnüre“ beschrieb, Leute, die beim Vögeln Leonard Cohen hören. Cohen starb übrigens an dem Tag, als Donald Trump 2016 seinen ersten Wahlsieg einfuhr, das konnte er wohl nicht ertragen. Der Song am Ende des Beitrags.
Die Überschrift „Buchtipp“ habe ich bewusst NICHT gewählt, für ein Buch, dessen Klappentext zunächst einmal Neugier auslöste. Da dachte ich doch – schau einfach mal rein. Wie in vielen anderen Genres lässt sich bekanntlich auch in der Literatur über Geschmack streiten.
Die Florentiner Schule der norddeutschen Autorin A. R. Cereza
Isabelle, Studentin, trifft ein schwerer Schlag, ihr Lover, schwerreicher Eigentümer einer Autohauskette stirbt unerwartet früh. In ihrer Trauer erreicht sie der Brief eines Notars, in welchem ihr eröffnet wird, sie habe die Möglichkeit, zehn Millionen Euro zu erben. Einhunderttausend stehen ihr sofort, ohne jede Vorbedingung zur Verfügung. Um über die Gesamtsumme verfügen zu können, müsse sie eine Sexschule in Florenz besuchen und den Kurs erfolgreich abschließen. Was sie erwartet, ist ein sprichwörtlicher Tempel der Lust, wo sie sich auf eine abenteuerliche Reise in eine Welt der körperlichen Genüsse begibt. Mehr zum Buch mit Leseproben>>>
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| Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das in dieser Geschichte niedergeschriebene erspart geblieben wäre, hätte ich nicht am 25. August des Jahres 1997 virtuell einen Chatroom betreten, der den vielversprechenden Namen „Manager-Treff“ trug. Ebenso wenig sicher bin ich mir, ob es nicht besser gewesen wäre, der Bekanntschaft, die sich an besagtem Tage anbahnte, lieber aus dem Wege zu gehen. Überhaupt nicht sicher hingegen bin ich mir, ob ich das Ganze nicht vielleicht doch hätte erleben wollen und vielleicht tief traurig darüber gewesen wäre, hätte es überhaupt nicht stattgefunden. Was selbstverständlich hinterher niemand hätte wissen können, am wenigsten ich selbst ...Lisa, gerade vierzehn geworden, benahm sie sich völlig ungeniert, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Man könnte so weit gehen, sie als völlig schamlos zu bezeichnen. Frech, kess, einen Hauch frivol. Sogar eine Prise Obszönität schien tief in ihrem Wesen versteckt zu sein. Das lag wohl eher daran, dass sie nicht vollumfänglich imstande war, die Wirkung ihres frühreifen Körpers auf spätreife Männer in seiner gnadenlosen Wucht auch nur ansatzweise zu erkennen. | |
| | Luise, blond und zweigeteilt in die lähmende Kälte des Nordens oben herum. Weiter südlich, vom Nabel abwärts, das ewig lodernde Feuer der Südländerin. Das war nicht immer so. Als wir uns das erste Mal körperlich trafen, wirkte sie welk. In ihrem Schoß schien sie trocken und völlig erkaltet. Später entwickelte sich die Region zwischen ihren Oberschenkeln zu einem pulsierenden Moloch, der mich, flog sie ihrem Höhepunkt entgegen, jedes Mal in sich hinein sog. Wenn er mich wieder ausspuckte, dann einzig zu dem Zwecke, mich einen Augenblick später erneut zu verschlingen. Wie eine wiederkäuende Kuh. Wir lernten uns in dem eingangs erwähnten Chat-Room kennen, in der Zeit kurz nachdem das internationale Spinnennetz seine Ausläufer über den großen Teich hinweg bis nach Deutschland wie in den Rest der Welt hinein schob. |
| Luise bewegt sich weiter, schneller … Nichts geht mehr, rien ne va plus. Enttäuscht wirft sie sich auf den Rücken. Ein Zischen dringt aus ihrem Hals. Wie wenn man beim Ausatmen die Zunge an den Gaumen drückt, wie bei einer Schlange, begleitet von zornigem Stirnrunzeln. Das höre und sehe ich zum ersten Mal. Bislang gab es nie einen Grund dafür. „Wir haben den ganzen Tag Zeit … Dazu die halbe Nacht …“, will ich sie vertrösten. Doch sie springt bereits aus dem Bett. Grollend zieht sie sich den Morgenmantel über, anschließend geht sie ins Bad. Als ich ihr wenig später folge, kommt Lisa in Bernys Begleitung aus ihrem Zimmer heraus. Zähnefletschend wedelt er mit dem Schwanz. Lisa lacht mich aus ihren strahlenden Augen heraus an, so blau wie tief. Einen Augenblick lang berühren sich im Vorübergehen unsere Hände, ein Hauch Zärtlichkeit. Sekundenbruchteile wandeln sich zu einem endlosen Flug in die Ewigkeit, am Ende ein Licht, das ein leises Sirren sendet. So muss Odysseus den Gesang der Sirenen empfunden haben …Alle Leseproben>>> | |
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