Heiße Lust auf glühender Haut – Erotikfilm (2018)

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Lust auf unserer Haut – Ein Erotikfilm von Renée Beaulieu

Heiße Lust und verzehrende Leidenschaft –  Offizieller Beitrag auf dem Toronto Film Festival des Jahres 2018

mit: Brigitte Poupart, Nathalie Cavezzali, Vincent Leclerc; Regie: Renée Beaulieu

Heiße Lust: „In unserer Gesellschaft versuchen wir bei möglichst vielen Menschen möglichst viel Begehren für uns zu wecken. So lange wie möglich, aber, paradoxerweise, ist Sex wirklich nur dann erlaubt, wenn er mit Liebe verbunden ist. Besonders für Frauen …“

Heiße Lust

Im Gegensatz zum Buch des Tages, das ich ein weiteres Mal Henry Miller widme, steht die Lust, eine heiße Lust, im Mittelpunkt des Films des Tages. Zur Erinnerung, was Henry Miller betrifft, spielt das Thema Sex und Erotik, die heiße Lust auf das andere wie das eigene Geschlecht, eine zentrale Rolle in dessen Büchern. Weniger bei dem heute vorgestellten „Plexus“, doch ganz ohne kommt auch Plexus nicht aus. Warum auch, gehört doch die Sexualität zu unseren täglichen Freuden, wenigstens bei denen, die es so wollen (und bei den anderen im Übrigen auch, selbst wenn man es sich nicht einzugestehen vermag oder will).heisse_lust_auf_unserer_haut_erotikfilm

Die Haut

„Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers, und der Tastsinn, die Fähigkeit, Berührung zu spüren, ist das erste, was sich im Embryo entwickelt und der einzige Sinn, ohne den der Mensch nicht überleben kann.“ So beginnt der Film, im Klappentext als Geschichte einer Dermatologie-Professorin angekündigt, die sich, inspiriert von der Idee einer Studentin (Sophia), mit dem Zusammenhang zwischen der Haut und der menschlichen Sexualität beschäftigt. Sehr schnell wird beim Zuschauen allerdings klar, dass besagte Forschungen lediglich den Rahmen der Handlung bilden, den Aufhänger. Zentral geht es um die Erfüllung weiblicher Lust wie um die Frage, ob heiße Lust auch ohne Liebe geht.

heisse_haut_renée_beaulieuDie Regisseurin

Renée Beaulieu – geboren im Jahre 1965 in Trois-Pistoles, Kanada, ist eine kanadische Filmproduzentin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Ihr Spielfilmdebüt „Adrien“ (Le Garagiste) kam im Jahre 2015 in die Kinos. Beaulieu arbeitete zunächst als Apothekerin, bis sie sich entschloss, ihren Job aufzugeben und ein Studium an der Filmhochschule aufzunehmen. Ihr erstes Drehbuch, „Le ring“, schrieb sie im Jahre 2007. In „Le Garagiste“ beschreibt sie das Leben eines Mannes, der sich mit dem Thema Sterblichkeit auseinandersetzt. Mit dem Film war sie bei den 4. Canadian Screen Awards 2016 für den besten Schnitt nominiert. Heute ist Beaulieu Professorin für Filmwissenschaft an der Universität von Montréal.

Die Handlung

Wenig heiße Lust am Anfang, stattdessen eine typische, glückliche Familie, Mutter, Marie-Claire (Brigitte Poupart), wie man später erfährt, erfolgreiche Dermatologie-Professorin, ihr Gatte Adam (Vincent Leclerc), dessen Beruf im Hintergrund bleibt, er steht, wie der Sohn, auf Football. Die 14-jährige Tochter Katou (Romane Denis), die später von sich behauptet, nicht normal zu sein (warum, erfährt man erst am Ende des Films), der Sohn, wenig älter, tritt kaum in Erscheinung. Wie als Gegenentwurf zur familiären Idylle erscheint regelmäßig eine Studienfreundin Marie-Claires auf der Bildfläche, Mathilde (Nathalie Cavezzali), dem Alkohol zugetan, Single ständig auf der Suche nach Familienglück, was aber lediglich in Affären endet. amazonvideo

Heiße Lust und die Befriedigung

Am Ende des Abends, es geht zu Bett, wird klar, wer die Richtung vorgibt. „Du scheinst etwas vergessen zu haben“, Marie-Claire zu Adam, weiterer Worte bedarf es nicht, sie will. Dass ihr der eine Mann nicht genügt, wird wenig später sichtbar, sie hat Liebhaber. Mit einem trifft sie such im Hotel, sie haben Sex vor einem großen Fenster, der nächste, ihr Kollege Alexandre, mit dem sie regelmäßig in dessen Büro an der Universität schläft. Doch selbst das genügt ihr nicht, von Fantasien getrieben, drei Männer, die sie befriedigen. Experimente, Forschungen, eher nicht, es geht um nichts als die Lust einer reifen Frau, um die selbst bestimmte Lust, was auch heutzutage in zahlreichen Köpfen noch nicht überall normal zu sein scheint.

Heiße Lust auf Jugend

Zunächst schockiert von Avancen eines Studenten, eigentlich Literaturstudent, der sich als Gasthörer in Marie-Claires Vorlesungen eingeschrieben hatte, gibt sie schließlich auch dessen Werbungen nach. Er schreibt ihr poetische Texte voller Verlangen, nun gut, ein Stück Klischee darf manchmal nicht fehlen, die Lust eines jungen Mannes auf die reife, erfahrene Frau einerseits, der jugendlich ausdauernde Lover andererseits, dunkelhäutig, wahrscheinlich gut bestückt, man hört Marie-Claire leider nur stöhnen. Gern hätte man den schönen jungen Mann vielleicht auch einmal in Action gesehen …

Jeder fickt mit wem er will, wir reden bloß nicht darüber

Die Affäre mit dem Studenten belastet sie, zu allem Unglück ist der der Freund Sophias, der Studentin, die Marie-Claire auf die Idee mit den Experimenten brachte. Und als genügte das nicht, beschuldigt Sophia den Kollegen Alexandre, der, mit dem Marie-Claire regelmäßig schläft, sie sexuell belästigt zu haben. In ihrer Unsicherheit beichtet sie alles ihrem Mann Adam, der rastet aus, es kommt zum familiären Drama, von dem auch die Kinder nicht verschont bleiben. Sie erinnert Adam an eine Vereinbarung: „Jeder fickt mit wem er will, wir reden bloß nicht darüber …“, doch Adam hat genug.

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Wie die Mütter, so die Töchter …

… möchte man meinen. Marie-Claires Mutter, eine Hedonistin, trotz ihres Alters, Marie-Claire nicht minder. Als Adam sie fragt, ob sie sich denn nicht hinreichend befriedigt fühle, erwidert sie: „Warum sollte ich, wenn du mich befriedigt hast, nicht noch Lust auf weitere Befriedigung haben?“ Fatal wird es für Marie-Claire, als Tochter Katou, die meint, nicht normal zu sein, ihr beichtet, seit dem elften Lebensjahr regelmäßig Verkehr zu haben. Das sei selbst ihrem Freund Ludovic zu viel, von dem sie befürchte, dass er sie verlässt. Ende gut, alles gut, oder eher nicht? Heiße Lust>>>

Fazit

heisse_lust_auf_unserer_haut_erotikfilmNicht unbedingt das ganz große Kino, würde ich meinen, eher ein unterhaltsamer Erotikfilm, der einiges von dem bietet, was man von diesem Genre erwartet. Die Rollen allesamt nicht mit „Hochglanz-Mimen“ besetzt, die sich durch makellose Körper auszeichnen (mit Ausnahme des dunkelhäutigen Studenten), was den Film authentisch erscheinen lässt. Der Hintergrund, die selbst bestimmte Lust der Frau, das „sich nehmen“ was man braucht, für Männer seit Jahrtausenden normal, ist nicht mehr das aller brennendste Thema unserer Zeit, wenigstens nicht in zivilisierten Regionen, aber es ist eben auch noch nicht vom Tisch. In diesem Sinne durchaus sehenswert.
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Buch des Tages

plexus_henry_miller_leseprobenHenry Miller „Plexus“ – Teil II der Trilogie „The Rosy Crucifixion“.
Der Roman führt uns in die jungen Jahre Millers, ins New York der frühen 1920er Jahre, als er sich entschloss, seinem kleinbürgerlichen Dasein den Rücken zu kehren und, mit Unterstützung und Antrieb durch seinen zweite Ehefrau, June Mansfield (im Roman Mona genannt), eine Laufbahn als Schriftsteller einzuschlagen. Er selbst kommt zu der Erkenntnis: „Nie wieder würde ich über mich befehlen lassen. Die Herumlauferei mochte gut für die andern Kunden sein – ich hatte nichts mehr damit zu schaffen. Ich hatte ein Talent und würde es pflegen. Ich würde ein Schriftsteller werden oder vor Hunger krepieren …“ Mehr zum Roman mit Leseproben>>>

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Erotische Erzählungen – Aminth – Als Taschenbuch und eBook - Leseprobe
Jetzt lehnt er sich an das Fußende ihres Bettes, die Arme verschränkt, eine Hand am Kinn und sieht sie nachdenklich an.
„Es gibt da ...“, Norman lässt eine Pause. Er reibt sich verlegen am Kinn. „Es gibt da einen Knaben, den ich dir gern zeigen möchte. Vielleicht Sechzehn oder kurz davor ..., vielleicht auch schon etwas darüber.“ So genau wisse er das nicht. Sein Alter sei schwer zu schätzen. Aber es müsste so hinkommen.
hemmungslos_frivol_erotische_erzaehlungen „Einen Knaben?“ Daphne, völlig überrascht, sieht sie ihn fragend an. „Was für einen Knaben denn, was habe ich mit einem Knaben zu tun?“
„Du wirst ihn verführen, du wirst mit ihm schlafen, hier bei dir, hier auf diesem Zimmer!“ Das spricht er im Befehlston aus. So als dulde er keinen Widerspruch, so als sei er sich völlig sicher, dass sie ja sagen würde. Sie hingegen ist schockiert, läuft wütend im Zimmer auf und ab. Bleibt hin und wieder stehen, um Norman anzuschauen, der noch immer selbstsicher an ihrem Bett lehnt.
„Du spinnst, du bist völlig übergeschnappt, ich soll mit einem sechzehnjährigen Knaben schlafen?“
Das kann er jetzt nicht ernst meinen, er will sie aufziehen, vielleicht ärgern oder reizen. Am Ende soll es nur eines seiner Spiele sein. Wenige Stunden zuvor versetzte sie dieser Mann in einen ungekannten Sinnesrausch.
Nun bietet er ihr plötzlich an, mit einem Knaben ins Bett zu gehen. Er will sie in Wut bringen. Wenn er meint, sie sei in der richtigen Verfassung, wird er ihr die Sachen vom Leib reißen, sie auf ihr Bett werfen, sie in seiner hemmungslosen Brutalität nehmen, ohne langes darum herum. Sie würde sich zuerst wehren, wenigstens so tun als ob. Er würde sie mit seinen kräftigen Armen festhalten, sich zwischen ihre Beine zwängen, ihre Scham auseinander reißen, danach kraftvoll in sie eindringen. Sie muss lächeln bei diesen Gedanken, sodann geht sie mit versöhnlichem Blick auf ihn zu .. Alle Leseproben>>>

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