Der obszönste Schriftsteller der Weltliteratur – Sir Read
Henry Miller – Geboren am 26. Dezember 1891 in New York
Sexus von Henry Miller ist natürlich die schamloseste und schönste Kundmachung eines hemmungslosen, genüsslich anti-gesellschaftlichen Individualismus, die in diesem Jahrhundert vorgelegt wurde … (Die WELTWOCHE)
Henry Miller
Wir schrieben das Jahr zwei nach der Wende. Kurz vor Weihnachten kaufte ich mir an einem Kiosk ein Literaturmagazin. Obgleich im Osten eine ganze Reihe an Schriftstellern aus dem Westen verlegt wurde – meist handelte es sich um solche, die die „Auswüchse des Menschen verachtenden kapitalistischen Systems“ kritisierten, oder solche, an deren Kunst man einfach nicht vorbei kam -, blieb für uns vieles im Dunkel. Man musste sich informieren, sich neu orientieren.
Am Vormittag meines Geburtstages, dem 26. Dezember, nahm ich während des Frühstücks das Magazin zur Hand. Beim Blättern fiel mir gleich ein Artikel auf.
Geburtstage
Es handelte sich um eine Kurzbiographie mit Rezension einiger seiner Werke. An diesem 26. Dezember des Jahres 1991 wäre Henry Miller hundert Jahre alt geworden. Vielleicht gebar mein Hirn, angeregt von der Tages-Gleichheit der Geburtstage, bereits an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag im Verborgenen die Idee, später einmal selbst erotische Bücher zu schreiben. Ohne auch nur mit der geringsten Hoffnung verbunden, jemals diesem großen Schriftsteller wenigstens in die Nähe zu rücken.
Sexus – mein erstes Buch von Henry Miller
Es gab noch keinen Internet-Handel, noch keine Buch-Antiquariate, die ihre Bestände im Internet veröffentlichen. Man musste sich noch in eine Buchhandlung begeben. Vergriffen, bekam man oft zu hören. In einem Frankfurter Antiquariat erwarb ich, überzufrieden, wenige Wochen später, „SEXUS“ von Henry Miller. Eine Auflage des Rowohlt Verlages aus dem Jahre 1970.
Der Schriftsteller
Henry Miller – Der Mann mit deutschen Wurzeln. Am 26. Dezember 1891 in Manhattan in einfachen Verhältnissen geboren, stammte seine Mutter, Louise Marie Neiting aus Hessen, der Vater, Heinrich Miller, aus Bayern. Von Beruf war er Schneider.
Weil ihm die vorgegebene Lese-Liste nicht gefiel, brach er ein Studium am City College der Universität New York bereits nach zwei Monaten wieder ab.
Nach einem Ausbruchsversuch 1913 in den mittleren Westen, wo er sich als Cowboy verdingen wollte, kehrte er bereits nach wenigen Monaten nach New York zurück. Er arbeitete im Geschäft seines Vaters, wo er seine Liebe für Stoffe und feine Anzüge entdeckte.
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Wendekreis des Steinbocks
Als erste von insgesamt fünf Frauen, heiratete Miller im Jahre 1917, mit 26 Jahren, Beatrice Sylvas Wickens. Die Ehe verlief nicht glücklich, da seine Frau den Drang zur Schriftstellerei und die damit verbundenen beruflichen Eskapaden Henry Millers nicht tolerieren wollte.
Anfang der 20er Jahre arbeitete er zuerst als Bote bei der Western Union Telegraph Company. Später erhielt er die Stelle des Personalleiters für mehrere Filialen der Firma. Diese Zeit verarbeitete er später in seinem Roman „Wendekreis des Steinbocks“ wie auch in „Sexus“, wo er immer wieder die Verhältnisse anprangert.
Anaïs Nin
Als ihm der Chef der Firma anbot, ein Buch über Boten zu schreiben, nahm er das Angebot an, unzufrieden mit dem Ergebnis. Henry Miller hielt sein schriftstellerisches Können für unzureichend.
Das änderte sich, nachdem er Mitte der 20er Jahre seine zweite Frau, die Tänzerin June Edith Smith Mansfield, kennen lernte. Sie unterstützte Miller in seinen autodidaktischen Bemühungen, seinen eigenen schriftstellerischen Stil zu entwickeln. Nach einem Urlaub in Paris reiste Miller im Jahre 1930 zu einem längeren Aufenthalt nach Paris. Hier lernte er die in Frankreich geborene, amerikanische Schriftstellerin, Anaïs Nin, kennen. Nin wurde zu seiner wichtigsten Muse.
Die Wende in Paris
Sie gab ihm die entscheidenden Impulse zu seiner schriftstellerischen Selbstfindung. Henry Miller pflegte mit Nin eine intensive sexuelle Beziehung, die sich später ebenso auf seine Frau June und Nin übertrug. Nin beschreibt die Zeit in ihren intimen Tagebüchern, in „Henry, June und Ich“ (Leseproben finden Sie hier>>>)
Der Stoff wurde im Jahre 2000 von Philip Kaufman als „Henry & June“ verfilmt. In den Hauptrollen die Monroe-Darstellerin Uma Thurmann und Fred Ward. Mehr zum Film finden Sie hier>>>
Die Jahre in Paris gestalteten sich zu einer der schaffensreichsten Zeiten Millers. Es entstanden mehr als 36 kreative und analytische Werke.
1940 zurück in die USA
1931 nahm er einen Job bei der Pariser Ausgabe der Zeitschrift Chicago Tribune als Korrektor an. Hier entstanden der „Wendekreis des Krebses“ (1934), „Schwarzer Frühling“ (1936) und „Wendekreis des Steinbocks“ (1939). Henry Miller, bekannt für seinen extrem naturalistischen Stil, schrieb darin eine Vielzahl eigener sexueller Erfahrungen, aber auch philosophische Erkenntnisse nieder. Später, zurück in Amerika, verlangte er eine neue Religion des Körpers und Geistes, die auf den Ideen des Philologen und Philosophen Friedrich Nietzsche beruhte.
Nach einem Aufenthalt in Griechenland, den er nach einem Jahr wegen des Kriegsausbruchs abbrach, kehrte Henry Miller im Jahre 1940 in die USA zurück.
Verletzung sexueller Tabus
Für die folgenden achtzehn Jahre lässt sich Henry Miller in der kalifornischen Küstenregion Big Sur nieder. Dort setzte er seine schriftstellerische Tätigkeit fort. Millers Hauptwerk aus dieser Periode stellt das dreibändige Werk „The Rosy Crucifixion“ dar, welches „Sexus“ (1949), „Plexus“ (1953) und „Nexus“ (1960) umfasst. In diesen drei Bänden schreibt er seine früheren Erlebnisse und Abenteuer nieder.
In der Folge kam es, nach Veröffentlichung des Buches „Wendekreis des Krebses“ zu mehreren Gerichtsverhandlungen wegen Verletzung sexueller Tabus.
Viele Bücher waren lange verboten
Erst das oberste Gericht der USA erklärte im Jahr 1964 das Buch für nicht obszön und der modernen Literatur zugehörig. Millers Bücher waren bis weit in die 60er Jahre hinein in den USA und Großbritannien verboten. „Sexus“ war in Frankreich achtzehn Jahre lang für die Veröffentlichung gesperrt.
In den letzten Jahren seines Lebend befasste sich Henry Miller mit Aquarell-Malerei, ohne den Anspruch darauf zu erheben, sich als Künstler zu bezeichnen.
Henry Miller starb am 7. Juni 1980 in Los Angeles.
Bücher von Henry Miller
Sexus – Leseprobe
Ein orgiastischer Hymnus auf die physische Liebe. In diesem „obszönsten“ seiner Bücher (New York Times) hat Miller ein Stück seines Lebens reproduziert….
Die WELTWOCHE titelte: Der Roman ist natürlich die schamloseste und schönste Kundmachung eines hemmungslosen, genüsslich anti-gesellschaftlichen Individualismus, die in diesem Jahrhundert vorgelegt wurde.
Leseprobe: Es war nur kurze Zeit, nachdem wir uns in dem Palast von Zeit und Strom installiert hatten, dass ich eines Morgens beim Duschen entdeckte, dass die Eichel meines Penis von einem blutigen Wundkranz umgeben war.
Masturbation – der beste Ersatz
Ich brauche nicht erst zu sagen, dass ich heftig erschrak. Sofort glaubte ich, die „Syph“ geschnappt zu haben. Und da ich auf meine Weise treu gewesen war, konnte ich nur annehmen, dass ich sie von Mona hatte. „Es wird von selbst vergehen“, sagte ich mir und zog meinen Penis zwanzig oder dreißig mal am Tag heraus … Masturbation war der beste Ersatz. Tatsächlich eröffnete sie ein neues Forschungsgebiet. Psychologisch, meine ich. Während ich da lag, den Arm um sie gelegt und meine Finger oben zwischen ihren Beinen, wurde sie merkwürdig vertraulich.
Ein Krümchen Wahrheit
Es war, als werde die erogene Zone ihres Geistes von meinen Fingern gekitzelt. Der Saft begann herauszufließen…, „der Dreck“, wie sie es einmal genannt hatte. Interessant, wie Frauen die Wahrheit mundgerecht machen! Oft fangen sie mit einer Lüge an, einer harmlosen, kleinen Lüge, mit der sie nur vorfühlen wollen. Nur um zu sehen, wie der Wind weht, wohlverstanden. Wenn sie das Gefühl haben, dass man nicht allzu verletzt, nicht allzu beleidigt ist, riskieren sie ein Krümchen Wahrheit, ein paar geschickt in eine Lüge eingehüllte Brocken.
Die Flittchen vom Tanzpalast
Diese wilde Autofahrt zum Beispiel, von der sie im Flüsterton erzählte. Keinen Augenblick sollte man glauben, dass es ihr Vergnügen gemacht hätte, mit drei fremden Männern und zwei duseligen Flittchen von dem Tanzpalast durch die Gegend zu fahren. Sie war nur mitgefahren, weil sie im letzten Augenblick kein anderes Mädchen auftreiben konnte…
Und dann, wie es bei Autofahrten immer der Fall ist, wurden sie zudringlich. Wenn die anderen Mädchen nicht dabei gewesen wären, hätte es anders ausgehen können.
Sie holten ihre Titten raus
Sie hatten ihnen die Röcke bis über die Knie hoch geschoben, kaum dass die Fahrt begonnen hatte. Sie mussten auch beim Trinken mithalten, das war das Schlimmste daran. Natürlich tat sie nur so, als trinke sie etwas, nippte nur daran … genug, um ihre Kehle zu befeuchten…, die anderen stürzten es hinunter. Es machte ihr auch nichts aus, die Männer zu küssen – das hatte ja nichts zu besagen -, aber die Art, wie sie sie abtatschten…., ihre Titten heraus holten und mit den Händen zwischen ihre Beine fassten, zwei zugleich. Es mussten Italiener gewesen sein, glaubte sie, geile Rohlinge.
Du machst mich ganz geil
Dann machte sie ein Geständnis. Ich wusste, dass es eine gottverdammte Lüge war, aber es war trotzdem interessant. Es war eine dieser „Entstellungen“ oder „Verschiebungen“ wie in Träumen….
„Du machst mich ganz geil“, sagte ich. „Los, erzähl mir alles.“ Ich sah jetzt, dass sie nur zu froh war, es sich von der Seele zu reden. Wir brauchten uns nichts mehr vorzumachen – es machte uns beiden Spaß… Alle Leseproben>>>
Angeregt von Nins „Henry, June & Ich“, das ich danach las, kaufte ich als nächstes:
Stille Tage in Clichy
Wer noch kein Buch von Miller in der Hand hielt, wer sich, sozusagen, in Miller hinein lesen möchte, dem sei dieser 1940 entstandene, 1956 überarbeitete, etwas mehr als hundertunddreißig Seiten lange Kurzroman, zu empfehlen. Es gibt keine durchgehende Handlung, allein aneinander gereihte Episoden.
Die Schriftsteller-Freunde Joey und Carl, zwei Taugenichtse am Rande von Paris, die alles andere als „Stille Tage“ verleben. Nie viel Geld in den Taschen, verbringen sie ihre Zeit mit Huren, denen sie ihre letzten Sou für deren Dienste anbieten. Sie brauchen die Mädchen für ihre schriftstellerische Inspiration, meinen sie.
Die Angst vor Syphilis
Teils humorvoll umschriebene, dennoch handfest beschriebene Liebesabenteuer, Orgien mit frivolen Details. Selbst vor Minderjährigen machen beide keinen Halt. Was ihnen beinahe einen Gefängnisaufenthalt einbringt.
Selbst die negativen Seiten ausufernden Sexuallebens kommen nicht zu kurz. In den frühen dreißiger Jahren sind, besonders in Paris, Geschlechtskrankheiten weit verbreitet. Tripper gehört zum Alltag. Die Angst davor, sich selbst mit Syphilis angesteckt zu haben, bringt den einen dazu, sich selbst ins Krankenhaus einzuliefern.
Verfilmt von Claude Chabrol
Das Buch liefert eine vulgäre, eine unmittelbare Darstellung des Lebens zweier Lebenskünstler, das einfach nur gelebt, geliebt und gefeiert wird. Ein Buch, das, wie andere aus dieser Zeit der ungezügelten Lebenslust der Pariser Boheme, wohl für den Nimbus „Paris – Stadt der Liebe“ mit gesorgt haben muss.
Demnächst wird es in diesem Blog ein paar Leseproben aus dem Buch geben.
Stille Tage in Clichy wurde zweimal verfilmt. Eine dänische in schwarz-weiß aus dem Jahre 1969. Eine weitere von Claude Chabrol aus dem Jahre 1991.
Plexus
Es gibt zwei Autor*innen, die bislang doppelt in diesem Blog erscheinen, als erster Jorge Amado, weil ich bereits in früher Jugend eine besondere Vorliebe für diesen Ausnahmeschriftsteller entwickelte. Die zweite Almudena Grandes, Meisterin der Lust, aber vielleicht kommt ja auch noch jemand dazu? Plexus habe ich darum ausgewählt, weil der Roman eine andere Seite Henry Millers beleuchtet, nicht allein fokussiert auf explizit sexuelle Themen, wie man es aus der Mehrheit seiner Werke gewöhnt ist. Hier finden Sie mehr zum Roman mit Leseproben>>>
Was schreiben andere über Henry Miller?
Pressestimmen findet man unendlich viele, gibt man die passenden Suchbegriffe ein. Ich bin beim herum stöbern auf ein Buch gestoßen, geschrieben von Erica Jong, die berühmt wurde mit ihrem Roman „Angst vorm Fliegen (Leseproben in diesem Blog>>>) Der Klappentext bewog mich dazu, das Buch zu bestellen. Inzwischen habe ich es in diesem Blog vorgestellt.
Erica Jong
Der Teufel in Person, Henry Miller und ich
Was hatten sich der angeblich schmutzige alte Weise, der mit seinem Dynamitbuch Wendekreis des Krebses die Sexualität bis in ihre Urgründe erforschte, um ihr ihre tiefsten Botschaften zu entreißen, und die junge Ehefrau von Bath, die es wagte, ein schlechtes Mädchen zu sein, indem sie mit ihrem Roman Angst vorm Fliegen all ihre Rebellion gegen Anpassung und Unterwerfung in das Antlitz der Welt spie, so Bahnbrechendes zu sagen? Der 83-jährige und ewig junge Miller hatte Erica Jongs provokantes Werk in die Hände bekommen und verschlungen.
Das mystische Reich der Sexualität
Sofort schrieb er der noch unbekannten Autorin eine Lobeshymne auf ihr Buch. Jong, schon immer von der überquellenden Lebenskraft und Frische der Werke von Henry Miller begeistert, fühlte sich aufs Äußerste geehrt. Zwei Anti-Helden waren sich in die Arme gelaufen. Beide hatten eine äußerst strapaziöse spirituelle Reise durch die Niederungen der Seele erlebt und versuchten, diese Erfahrung durch das Schreiben zu verstehen. Beider Wege der Selbstbefreiung führte durch das mystische Reich der Sexualität und der eine wie der andere wurde dafür wütend angegriffen und gründlichst missverstanden.
Henry Miller war ein Lebenskünstler
Erst viele Jahre nach Henry Millers Tod hielt Erika Jong die Zeit für gekommen, eine Verteidigungsschrift voller Energie und Überzeugungskraft für Miller und sein Werk zu schreiben, das alle Zerrbilder und Fehlinterpretationen eliminieren sollte. Henry Miller war kein Sexbesessener, Frauenfeind, Antisemit und Pornographie-Schriftsteller. Vielmehr war er ein Lebensspender und spiritueller Lehrer, ein Metaphysiker und Zauberer mit dem Ziel, die innere Befreiung des Menschen voranzutreiben.
Henry Miller war ein Lebenskünstler und Visionär erster Güte und verglichen mit all seinen Biographen ist anzunehmen, dass Erica Jong ihn am besten verstanden hat.
Vorurteile und überschüssige schädliche Moral
Jong beschreibt mit geladenen Worten Millers Wandlungen und Transformationen anhand der Abfolge seiner Werke und elektrisiert den Leser dahingehend, sich freizumachen von Vorurteilen und überschüssiger schädlicher Moral. Sie zeigt, dass Miller hauptsächlich Weisheits-Literatur schuf, und der wiedergegebene Briefwechsel der beiden großen Freiheitsanstifter wird auch den letzten Nasenrümpfer, was das Image Henry Millers oder auch Erica Jongs anbelangt, eines besseren belehren oder aber ihn für immer in Ignoranz, Prüderie und Enggeistigkeit bzw. zwischen moralverseuchten Bettdecken stecken lassen …
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Erotiknovellen - Erstes Buch - Leseprobe - „Oh, Frank, Froonc“, sie wiederholte den Namen mehrmals in ihrem Akzent, was genau so klang, als spräche sie den Namen der französischen Währung aus. „Mein Name ist Hélène“, reagierte sie postwendend. Das klang bezaubernd. Sie sprach den selbstverständlich französisch aus. Älän h, das "H" am Ende daran gehaucht. Nicht wie man es hierzulande kennt, wie die Birne Helene. Nein, Älän h, das klang, wie sie es aussprach, als stünde sie kurz vor einem Orgasmus ... |
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„Sag jetzt nichts, sag jetzt bitte gar nichts …“, flüsterte ich nur, bevor sich unsere Lippen trafen. Rund herum ein einziges Nichts, für eine Ewigkeit schien die ganze Welt still zu stehen. Lebensstille, ein leises Rauschen, zu dem Stimmen, Motorengeräusche und das Dröhnen der Triebwerke startender Flugzeuge verschmolzen. Es gab nur uns. Meine Arme, die sie umklammerten, ihren vollen, weichen Mund, ihren zierlichen, schlanken Körper, ihre schmalen Hüften, die ich unter dem Mantel ertastete. Sie lächelte glücklich, während wir uns unablässig küssten. Das bemerkte ich an ihren Mundwinkeln, die immer wieder flohen. Mir rannen die Tränen über die Wangen, Salz, gemischt in unseren Speichel. Jedes Mal, wenn sie den Mund zum Sprechen öffnen wollte, verschlang ich sie aufs Neue. „Du erdrückst mich, Froonc“, schnaufte sie, nachdem es ihr ein erstes Mal gelang, sich zu befreien ... |
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Ihre sanfte Stimme, dieses frische, helle Lachen, das ich solange vermisste, verführten mich eher dazu, sie noch leidenschaftlicher zu küssen. „Froonc, willst du mich hier auf der Straße ausziehen?“, presste sie aus ihren Mundwinkeln heraus, nachdem meine Hände, vom Mantel verdeckt, die Bluse aus dem Rock gezupft hatten. Nachdem ich ihre warme, weiche Haut berührte. „Ja, chérie. Der Weg bis auf das Zimmer wird mir viel zu lang. Das halte ich nicht aus …“ Sie lachte abermals, lauter als davor. „Du bist verrückt, Froonc, du machst das wirklich …!“ Da lag schon eine Hand in ihrem Schoß, über der Strumpfhose, durch deren dünnen Stoff ich das reizende Höschen ertastete. Darunter das Kätzchen, das ich so liebte. Sie hatte die Schöße ihres langen Mantels um mich herum geschlagen ... Alle Leseproben |
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