Grégoire Delacourt – Die vier Jahreszeiten des Sommers
Eine Hommage an die Liebe, an ihre zahllosen Facetten, die kein Alter kennen
Man liest ihn so gern, weil er seine Figuren liebt und die Liebe liebt und doch weiß, dass auch in der Liebe kein Versprechen auf Rettung liegt (Alexander Solloch ― NDR Kultur)
Vorbemerkungen
Le Touquet, 14. Juli 1999, der letzte Nationalfeiertag im ausgehenden Jahrhundert, im ausgehenden Jahrtausend, Nostradamus hatte für den Jahrtausendwechsel den Weltuntergang vorausgesagt, und nicht wenige machten sich Sorgen darüber, ob nicht im Moment des Zeitsprungs vom Jahr 1999 auf das Jahr 2000 alle Computersysteme dieser Welt zusammenbrechen würden. Es trat nicht ein, weder der Weltuntergang, noch der digitale „Shut down“.
Liebe zum Meer
Le Touquet, Nordfrankreich, Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France an der Mündung der Canche in den Kanal. 4.200 Einwohner, Beiname Paris-Plage, weil der Ort ein beliebtes Ausflugsziel der Pariser ist, nicht allein der Pariser, wie man im Roman feststellen wird, Liebe zum Meer.
Ein Sommertag, von vier Paaren, die hier aufeinandertreffen, ist im Klappentext die Rede. Genau genommen gibt es nur ein einziges wirkliches Paar, ein gebrechliches altes Ehepaar, die sich, trotz ihres hohen Alters noch verliebt anschauen, wie eine der Protagonistinnen zufrieden feststellt.
Die Teenager und die verzweifelten Frauen
Die Teenager sind mehr Freunde, die viel Zeit miteinander verbringen, der junge Mann möchte, dass sie ein Paar werden, sie hingegen will es zuerst einmal nicht. Ob das doch eintritt oder nicht, erfährt man erst ganz am Ende des Romans. „Liebe ist, wenn alles kribbelt“, sagt sie zu ihm
Die weiteren Handelnden, zwei Frauen, die jüngere verlassen vom Ehemann, er ging einfach, sie weiß nicht, warum, sie hat eben nie Glück gehabt mit den Männern, wie sie mehrfach feststellt, keine Liebe. Der Zufall will, dass sie in Le Touquet auf ihre Jugendliebe trifft.
Die vier Jahreszeiten des Sommers
Die andere Frau, die Fünfzig bereits überschritten, sucht das, was sie seit Jahren in ihrer Ehe vermisst, Liebe, Nähe und leidenschaftlichen Sex. Vier Jahreszeiten in einem Sommer, die Teens, der Frühling, die Verlassene, der Sommer, die Suchende, der Herbst und das alte Paar, der Winter. Sie treffen aufeinander, steht im Klappentext. Das wirft über weiter Strecken die Frage auf, wie dieses Aufeinandertreffen wohl aussehen oder welche Folgen es wohl haben wird, und es dauert ganze 116 Seiten (von 184), bis man es allmählich ahnt.
Das Pariser Kulturmagazin „Marie France“ schrieb über den Roman: „Eine Reise ins Land der Liebe.“
Mehr will ich dazu gar nicht verraten, weil die Beantwortung dieser Frage dem Roman schon einen Teil seiner Spannung nehmen würde.
Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, hat man die zusammenhängende Zeit, kann man die 184 Seiten am Stück lesen, ohne dass es einem je langweilig dabei wird, da auch jede einzelne Episode ihre eigene Dynamik hat, mit allem, was die französische Literatur auszeichnen, Charme, Romantik, Melancholie, Liebe und Poesie, in diesem Falle auch mit einem kräftigen Hauch Trauer. Ein Roman über die vielen Facetten der Liebe, die keine Altersgrenze kennt.
Der Autor
Grégoire Delacourt, geboren am 26. Juli 1960 in Valenciennes, Frankreich, man könnte ihn als Multitalent beschreiben, Publizist, Schriftsteller, Filmregisseur und Drehbuchautor. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften gründete Delacourt mit seiner Ehefrau eine Werbeagentur. Bereits mit 18 Jahren schrieb er Poesie und bevor er begann, Romane zu schreiben, schrieb und inszenierte er den Film “Préférence“. Der Film kam 1998 in französische Kinos. Sein Roman „Alle meine Wünsche“ wurde allein in Frankreich 400.000 mal verkauft. „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ erschien in Deutsch im Jahre 2016.
Leseproben
Der Frühling
Der Frühling, das sind Victoria und Louis. Beide wohnen sie in einem nichts sagenden Dorf namens Sainghin-en-Mélantois in der Nähe von Lille. Die Verbindung zu Le Touquet besteht allein darin, dass Victorias Eltern, Vater Bankier, Mutter Hausfrau, die nebenbei Gedichte schreibt, dort gelegentlich ein Wochenende verbringen und Louis sie einmal begleiten darf. An eben diesem 14. Juli des Jahrhunderts.
Victoria
In jenem Sommer gab es Victoria. Und mich
Victoria hatte goldenes Haar, smaragdgrüne Augen, wie zwei kleine Edelsteine und ihr Mund war so verlockend wie eine reife Frucht. Victoria! Sie ist mein schönster Sieg, sagte ihr Vater ständig, begeistert von seinem Bonmot
Noch gehörte sie mir nicht, aber ich näherte mich ihr behutsam in meiner schüchternen Liebe.
Victoria war dreizehn. Ich war fünfzehn. Ich sähe schon ein bisschen wie ein Erwachsener aus, sagte meine Mutter, und diejenigen, die meinen Vater gekannt hatten, erinnerte ich an ihn …
Pauline
Victoria hatte eine ältere Schwester. Pauline. Eine siebzehnjährige Schönheit, aber da war auch etwas Dunkles, Verwirrendes, das mich ebenso erschreckte wie faszinierte. Etwas, das an die Sinne rührte. Schwindel weckte. Wenn ich mit meinen fünfzehn Jahren voller Saft, Ungeduld und Dringlichkeit nachts zu träumen begann, dachte ich an den Körper von Pauline.
Aber meine Liebe gehörte Victoria …
Erregtes Warten
Ich konnte es kaum erwarten, dass sie älter wurde. Ich konnte es kaum erwarten, dass ihre kindliche Anmut und ihr Duft nach Seife und Blumen verflogen.
Ich konnte es kaum erwarten, dass sie endlich auch so einen scharfen und warmen Geruch verströmte, wie ich ihn manchmal bei Pauline, bei einigen Mädchen meiner damaligen Klasse, bei manchen Frauen auf der Straße wahrnahm.
In Le Touquet am Strand, am 14. Juli des Jahrhunderts
Victoria: „Ist dir klar, dass in sechs Monaten vielleicht das Ende der Welt kommt und wir dann alle sterben?“
Ich lächelte. „Kann sein.“
„Das Ende der Welt! Das Ende von dir, von mir, nie wieder diese idiotischen Witze meines Vaters über meinen Vornamen, Ende, Ende, Ende! Nostradamus hat es angekündigt. Es gibt sogar Leute, die ihr allerletztes Silvester vorbereiten, zum Beispiel in der Wüste, das ist doch bescheuert.“
„Finde ich nicht.“
„Was würdest du machen, wenn es das Ende der Welt wäre?“
Ich wurde rot. „Keine Ahnung. Ich glaube einfach nicht, dass das stimmt.“
Herzflimmern
„Das sagst du, weil du in mich verliebt bist, und wenn dann wirklich das Ende der Welt wäre, wärst du umsonst verliebt gewesen. Liebe, was ist das?“
„Überhaupt nicht. Ich bin mit dir sehr glücklich, so wie es ist.“
„Möchtest du mich nicht mal küssen?“
Mein Herz raste.
Worte der Liebe
Natürlich wollte ich dich küssen, Victoria, und dich berühren, dich streicheln, mich Sachen trauen und dir erzählen, wie lange ich schon auf dich warte, von meinem Herzen, das jede Nacht donnerte, von meinen Händen, die zitterten, wenn sie meine Haut berührten und sich vorstellten, es wäre deine, von meinen Fingern, die von deinen fruchtigen Lippen träumen, von diesem hungrigen und grausamen Mund, der manchmal die leidenschaftlichen Worte einer Frau sprach, Worte der Liebe …
Der Sommer
Der Sommer heißt Eugénie, Fünfunddreißig, geboren und aufgewachsen in Le Touquet und selbst nachdem sie weggezogen war, zieht es sie immer wieder hierher zurück, besonders an diesem 14. Juli, der in Le Touquet auf ganz besondere Art begangen wird. Sie lebt mit ihrer Mutter und dem Sohn zusammen.
Ich hatte nie viel Glück mit den Männern
Von Le Touquet bewahre ich auch die unvergleichliche und später so schmerzliche Erinnerung an meinen ersten Sommerkuss hinter den bunten Strandkabinen. Meine erste, große Schwärmerei, zwei Wochen ungetrübtem Glücks, jugendlicher Liebe. Wenn wir uns am Ende des Nachmittags trennen mussten, wollte ich sterben; und unsere Nächte, mein Gott, die dunklen Nächte, fern voneinander, in denen wir uns Briefe schrieben, kühne, angsteinflößende Wörter, die den Geschmack unserer Münder, das Begehren unserer Finger, die schwindelerregenden Metaphern unseres Hungers ausdrückten.
Romain – mein Roman
Zum ersten Mal seit langem spreche ich diese versunkenen Silben aus. Romain. Und ich füge hinzu, und ich bin dein Roman. Und er lachte, Romain und sein Roman.
… am letzten Abend hätte ich ja gesagt, und dieses Ja wäre mein größter Liebesbeweis gewesen, aber Romain hatte mich nur umarmt, ich hätte mich gern in der Umarmung aufgelöst, ich hätte alles dafür gegeben, dass seine Arme mich ersticken, mich wirklich ersticken, dass mein erstes Ja als Frau auch mein letzter Atemzug wäre.
Ich war fünfzehn und träumte bereits davon, aus Liebe zu sterben.
Ich hatte nie viel Glück mit den Männern.
Mein Mann hatte mich verlassen.
Es ist vorbei
Er war aufgestanden, hatte mich angelächelt, sehr sanft, das weiß ich noch. Ein sehr kurzer Satz war über seine schönen Lippen gekommen. Es ist vorbei.
Dann hatte er die Tür unseres Hauses geöffnet, hatte trotz Kälte und Regen nicht einmal seinen Mantel mitgenommen und war hinausgegangen. Vorbei an unserem Wagen, ohne sich umzudrehen. Ich sah ihm hinterher, erstarrt, ermordet. Ich hatte nicht einmal die Kraft für einen Schrei …
Sex aber keine Liebe
In meinem Unglück mit den Männern ging ich manchmal mit dem einen oder anderen mit. Mit einem, der nicht redete, nichts fragte, nur an die folgende Stunde dachte; nacktes Fleisch, neue Haut, feuchte Schenkel, meine feuchte Sackgasse; Krallen, die kratzen, Fingernägel, die zeichnen, Angst oder Lust schreiben. Nie gab es ein zweites Mal. Nur der Taumel des ersten, dieser Ort aller Möglichkeiten, der wilden Schamlosigkeit und der gierigen Verzweiflung, ohne Liebe …
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Ein alter Mann
… am Rand des Wassers lag ein Körper, wie ein dunkler, regloser, nicht hierher gehörender Felsen.
Ich dachte gleich an einen betrunkenen Nachtschwärmer, der ein Mitternachtsbad hatte nehmen wollen und den die Trunkenheit schließlich dort niedergestreckt hatte.
Vorsichtig aber neugierig trat ich näher. „Hören sie mich?“
Ein weiterer Goldregen aus dem Feuerwerk beleuchtete den Körper. Es war ein alter Mann, ein abgezehrter Baum; die Hände blass, fast violett, die Finger in den Sand gebohrt wie zehn kleine Wurzeln …
Der Herbst
Der Herbst heißt Monique, sie war noch nie in Le Touquet. Einen Tag vor ihrem fünfundfünfzigsten Geburtstag, sie ist am 14. Juli geboren, fährt sie nach Le Touquet. Allein, ohne ihren Mann, der sie nicht einmal mehr anschaut, geschweige denn berührt, die Liebe erstorben. Sie will nicht allein ihr Leben ändern, selbst ihren Vornamen, ab morgen heißt sie Louise. Trifft sie in Le Touquet den Mann, nach dem sie sich sehnt, die Liebe, auf die sie hofft?
Ich werde lachen
Ich werde die Blasen des Champagners auf meiner Zunge und an meinem Gaumen perlen lassen; sie bilden Buchstaben, formen einen Satz, der mir zuflüstert, dass ich noch hübsch und begehrenswert bin.
Sie formen einen schönen Satz, der mich überzeugen wird, dass ein Mann für mich noch zum Tier werden, mit mir zur Quelle der Leidenschaft zurückkehren kann.
Vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer werden meine Hände meinen Bauch streicheln, ich werde lachen, und das Lachen wird mich noch schöner machen, das weiß ich.
Ab morgen heiße ich Louise.
Robert
Ein leidenschaftlicher Kuss, ein schamloser Kuss. Der erste Kuss, der wichtigste, der intimste, der Bauch und Herz öffnet […] Und Robert drückt mich noch fester an sich, an sein Verlangen, warm und hart, und ich fühle mich geschmeichelt. Schön und einzigartig. Später im salzigen und brennenden Halbdunkel des Hotelzimmers, nach dem Rausch unserer Hingabe, nach der leuchtenden Schwärze, der schamlosen Unanständigkeit, den wilden, nie dagewesenen Liebkosungen … kann ich ihm endlich meine Dringlichkeit gestehen, begehrt zu werden … Grégoire Delacourt – Die vier Jahreszeiten des Sommers>>>
Drei Tage von der Welt abgeschnitten
Robert und ich sind gekommen, um uns bis zur Erschöpfung zu lieben. Wir haben drei Tage und drei Nächte im Bett verbracht. Wir haben oft miteinander geschlafen, haben gelernt, die Abgründe zu streifen, haben unsere letzten Widerstände überwunden …
Am vierten Tag sind wir endlich rausgegangen und haben im Restaurant La Sirène am Cap Gries-Nez Mittag gegessen. Dort hat man einen großartigen Blick. Drei Tage lang waren Robert und ich von der Welt abgeschnitten gewesen.
Eine alte Frau
Als wir ins Restaurant kamen, gab es nur ein Gesprächsthema: Zwei Jungen hatten am Vormittag beim Muscheln sammeln etwa fünfzig Meter etwas vor sich gesehen, was sie zunächst für einen kleinen dunklen Koffer hielten, vom Meeresgrund aufgetaucht, aus einem Piratenschiff oder aus der Titanic. Als sie näher kamen wurde der eine ohnmächtig. Es war kein Schatzkoffer, sondern der aufgedunsene Körper einer alten Frau … Grégoire Delacourt – Die vier Jahreszeiten des Sommers>>>
Der Winter
Wir, das sind Rose und Pierre, ein altes Ehepaar, sie erzählen beide von sich, sie gehören zusammen, sie sind das Wir. Sie lernten sich während der letzten Wochen des Krieges in Le Touquet kennen, 1949 heirateten sie. Sie waren nie getrennt.
Ein drängender Blick
Wir waren seit einigen Jahren nicht mehr in Le Touquet. Diese Jahre haben die Schmerzen gebracht, unsere Gelenke sind eingerostet, unsere Beine sind schwerer geworden, unsere Körper leichter, und der Wind, der hier manchmal so heftig und unvorhersehbar ist, könnte mühelos einen von uns beiden forttragen …
Unser Elend zog uns zueinander. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, es gab keine Sterne, keine rasenden Herzen, keine romantischen Zitate aus Büchern, nur einen Blick, einen drängenden Blick.
Wir werden gemeinsam sterben … Irgendwann
Wir rannten zusammen, Seite an Seite, panisch, Schüsse knallten, ganz nah, wir warfen uns in den Sand, fielen einender in die Arme. Wir bekamen keine Luft, wir hatten keine Körper, kein Fleisch, kein Gewicht mehr.
So gaben wir, Rose und Pierre, die sich nicht kannten, einander das verzweifelte Versprechen.
Wenn wir diesen Krieg überleben, werden wir gemeinsam sterben. Eines Tages …
Pressestimmen zum Roman
- Es ist ein Roman, der sehr still daherkommt, fast ein bisschen wehmütig […], nichts ist schrill oder gar laut, aber genau das macht ihn so attraktiv (Christine Westermann ― WDR 2).
- Man lässt sich gerne auf den sehr französischen Charme dieser flirrenden Sommergeschichten ein (Denis Scheck ― Tagesspiegel).
- Vier Paare an der nordfranzösischen Küste begleitet der Bestsellerautor durch schönschmerzliche Begegnungen (Britta Heidemann Der Westen)
- Eine Hommage an die Liebe und den Sommer (Uta Dietsch ― Tina)
Ein Filmtipp
Vier Paare, ein Quartett, darum geht es im Buch des Tages, aber in einer völlig anderen Art als im Film des Tages.
Quartett d´Amour – Liebe, wen du willst von Antony Cordier, wenn es auch in Einem, jedenfalls bei drei Protagonist|innen des Romans annähernd um dasselbe geht, die Lust auf Liebe und Nähe, im Film allerdings richtet sich diese Lust, diese Neugier zweier Paare auf das jeweils andere, sowohl zwischen Mann und Frau wie auch zwischen Frau und Frau.
Quartett d´Amour – Liebe, wen du willst
Aus dem Klappentext: Franck und Rachel führen eine glückliche Ehe, ebenso wie Vincent und Teri. Eine zufällige Begegnung zwischen Rachel und Vincent führt zu einem Dinner zu Viert. Die beiden Paare verstehen sich ausgezeichnet, es wird viel getrunken und gelacht. Als Vincent für einen Augenblick den Raum verlässt, um Rachel in der Küche zu helfen, küsst Franck Teri. Auch Rachel ist einem erotischen Abenteuer mit Vincent nicht abgeneigt. Einem erotischen Spiel zu viert steht also nichts im Wege … Mehr zum Film mit Trailer>>>
(Hinweis – Fehler im Klappentext, nicht Thomas sondern Vincent und Vincent folgte Rachel auch nicht in die Küche)
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Erotische Reiseerlebnisse - Leseprobe - Als Taschenbuch und eBook Der zweite Kurzurlaub also, drei Tage jenseits der Front, weitab vom Kampfgetümmel des kalten Krieges. Heimaturlaub als Belohnung für die dritte Eichel der Schützenschnur. Zum Glück zwangen ihn die Dienst- und Lebensumstände nicht ein einziges Mal dazu, seine Schießfertigkeiten an einem im Ostseewasser paddelnden oder schwimmenden Republikflüchtling auszuprobieren. Wenn du nicht schießt, wirst du selber erschossen, lautete die Parole. Der Flüchtling, der nichts weiter wollte, als seine Freiheit, war der Feind, der Verräter. Der, der später vielleicht in eine NATO-Uniform gesteckt, auf seine ehemaligen Landsleute schießen würde. Wer nicht schießt, der wird erschossen, die Perversion eines jeden dieser Dreckskriege. Aber man gehörte ja zu den Guten, zu denen, die der Welt eine bessere Zukunft bringen würden. Notfalls mit Gewalt. Es herrschte Krieg, kalter Krieg, mehrmals am seidenen Faden hängend, mehrmals drohte ein heißer. Für die Drecksarbeit, DDR-Bürger mit Waffengewalt in ihrer heilen Welt zurück zu halten, war die Marine ohnehin nicht zuständig. Das erledigte die Grenzbrigade Küste. Die trugen zwar ebenfalls Marineuniformen, diese aller-dings mit einem grünen Rand an den Schulterstücken. Igitt, wie unpassend, Blau und Grün. Manch Modedesigner drehte sich mehrmals im Grabe her-um, sähe er das. Der Marine kam vielmehr die ehrenvolle Aufgabe zu, die größeren Brocken an der Okkupation der Arbeiter- und Bauernäcker wie der sozialistischen Großplattenbauten zu hindern: |
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etwa das Raumschiff Enterprise an einer Landung von See her auf dem Territorium der DDR, von der NATO verseuchte Kartoffelkäfer, mit Nuklearwaffen bestückte Delphine, mordlüsterne dänische Robben und sonstige westliche Seeungeheuer. Man erkannte sie daran, dass ihnen die „stars and stripes“ wie die Dollarzeichen aus den Augen gierten. Oder aber einen dänischen Fischkutter abzudrängen, dem das Satelliten-Navigationsgerät ausgefallen war. Apropos Satelliten-Navigation. Die verfügten bereits über solche Dinger, die NATO, ja, Anfang der Siebziger. Wow, das will man heutzutage gar nicht mehr glauben. Die Russen, Verzeihung, die ruhmreichste und kampfstärkste Armee der Welt, die Sowjetarmee, verfügte ebenfalls seit Anfang der Siebziger Jahre über solche Navigationsinstrumente. Als man die Schiffe der DDR-Marine mit den Basisstationen ausrüstete, mussten zu deren Installation größere Löcher aus den Oberdecks geschweißt werden. |
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Vor Bernau fahren sie am größten Stützpunkt der Russen in der DDR vorbei. Bei Tag kann man die Kasernen sehen, die Unterkünfte der Gott weiß wievielten Gardedivision der Roten Armee. Manchmal denkt er, die haben nur Gardedivisionen, Gardebrigaden und Gardeflotten zur See. Direkte Verbündete seiner Waffengattung war die „Ruhmreiche Baltische Rotbannerflotte“. Scherzhaft die RUMBALOTTE genannt. Dass die Soldaten da draußen arme Hunde sind, das wusste man damals schon. Dass sie schlechter als Vieh behandelt wurden, und einiges mehr, erfuhr man erst nach der Wende. Er stellt sich gerade vor, im hell erleuchteten Abteil Consuela im Stehen von hinten am Fenster zu vögeln. Ihr offener Mund wie ihre nackten Brüste pressen sich an die Fensterscheibe. Der Zug bekommt keine Einfahrt, er muss anhalten. Draußen neben dem Gleis steht eine Horde Rotarmisten. Die Hosenställe geöffnet, wichsen sie beim Zuschauen … Ich gönne euch das, Jungs! ... Alle Leseproben>>> |
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