Robert Merle (1974) – Ein Roman – Erstaunlich aktuell

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Die geschützten Männer – Eine Welt unter Frauenherrschaft

Robert Merle mit einer Vision – Heute aktueller denn je – was die Aussicht auf Seuchen betrifft

Robert Merle – … sie alle schwenkten Pappschilder mit der Aufschrift: WIR SIND LESBISCH, NA UND?

Die geschützten Männer

Vorbemerkungen

robert_merle_leseproben Eine Weile habe ich überlegt, ob ich in diesem Blog an diesen Großen der französischen Literatur, Robert Merle, erinnern sollte oder in meinem anderen, in dem es weniger erotisch zugeht. Doch weil es in „Die geschützten Männer“ letztendlich auch um die Beziehungen zwischen Frauen und Männern geht, habe ich mich dazu entschlossen, in diesem Blog daran zu erinnern. Schließlich sollte Robert Merle stehts im Gedächtnis der Literaturliebhaberinnen und Liebhaber verankert bleiben, interessant in jedem Falle auch für jüngere Leserinnen und Leser.

SARS-CoV-2

Wir gehen nun ins dritte Jahr der Pandemie, in Robert Merles Roman ist es die Enzephalitis 16, die weltweit Menschen dahinrafft, in diesem Falle allein Männer im geschlechtsreifen Alter, was zu grundlegenden Veränderungen im Miteinander der Menschen führt, die Frauen übernehmen die Macht, Männer werden als Samenspender in abgeschlossenen Bereichen „gehalten“. Wer „normal“ weiterleben will, lässt sich kastrieren. Ganz so schlimm ist es um uns noch nicht bestellt, aber wer weiß schon so ganz genau, was noch kommt. Einen Ausblick auf das Denkbare finden Sie hier>>> amazonvideo

Veränderungen

Doch eines kann man jetzt schon konstatieren, Covid 19 ist dabei, unser Leben zu verändern, insofern ist der Roman durchaus brandaktuell. In der Zeit, als er erschien, Mitte der 70er Jahre war er auch ein Fingerzeig an die seinerzeit noch dominante Männergesellschaft, das hat sich mittlerweile geändert. Heute wäre ein Fingerzeig an die menschliche Vernunft angebrachter, und das gilt nicht allein für den Umgang mit der Pandemie und deren Folgen. Augenfällig, es handelt sich fast immer um ein und die selbe Richtung, aus der die Ignoranten kommen (die -innen nicht zu vergessen), ob Corona oder Klimawandel.

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Robert Merle

Robert Merle

Robert Merle – geboren 28. August 1908 in Tebessa, seinerzeit französische Kolonie Algerien, als Sohn eines Offiziers (biografisches finden Sie über den Link auf seinem Namen). Einer der Großen unter den französischen Romanciers. Kaum ein Gebiet, das er nicht literarisch bearbeitet hat, von Historie bis Gegenwart. Weil er ein Freund Kubas war (Moncada – Fidel Castros erste Schlacht – 1965) wurden einige seiner Bücher in der DDR verlegt, in geringen Auflagen, aber wenn man jemanden gut kannte, kam man auch ran. Wollte man ein Buch von ihm in einer der zahlreichen Bibliotheken leihen, musste man meist lange vorbestellen.

Delfine

Ein vernunftbegabtes Tier (1967) gehörte geradezu zur Pflichtliteratur, über den Missbrauch der Tiere für militärische Zwecke. Das erste Buch von Robert Merle, das ich geschenkt bekam, war Malevil (1972) über die Folgen eines Atomkriegs, darauf folgte Der Tod ist mein Beruf, über Rudolf Höß, Lagerkommandant des KZ-Auschwitz. Bemerkenswert dazu, das Buch verborgte ich vor der Wende, der, dem ich es borgte, floh mit dem Buch 1989 über die ungarische Grenze.

Der Tod ist mein Beruf stand lange auf dem Index

Als ich es nach der Wende wieder kaufen wollte, erfuhr ich von meinem Buchhändler, das Buch werde auf Intervention des Zentralrats der Juden in Deutschland nicht mehr verlegt. Grund: Robert Merle habe Höß zu menschlich beschrieben. Inzwischen ist es wieder zu haben und ich habe den Verlust ersetzt.

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Psychogramm

Als solches könnte man Madrapour (1976) bezeichnen. Menschen unterschiedlichster Herkunft und verschiedenster Charaktere steigen in ein Flugzeug, ohne zu wissen, wohin es fliegt. Eine tiefsinnige Analyse menschlicher Verhaltensweisen in Stresssituationen. Nicht zu vergessen eine Vielzahl historischer Romane, allen voran die Saga „Fortune de France“ mit insgesamt 13 Bänden, die alle vom Aufbau-Verlag Berlin herausgegeben wurden. Von dem ehemaligen DDR-Verlag stammten auch die vor der Wende verlegten Bücher Robert Merles.
Robert Merle verstarb in Alter von fast 96 Jahren an 28. März 2004 in Paris.

Leseproben

Robert Merle schreibt in der Ich-Form, aus der Sicht der Person Dr. Martinelli, Hauptakteur des Romans, anerkannter Virologe, der als einer der ersten die Gefährlichkeit einer Seuche feststellt, und dessen diesbezügliche Studie lange Zeit von den zuständigen Behörden geheim gehalten wird, so lange, bis es eigentlich zu späte ist. Robert Merle – Alles lesen>>>

Enzephalitis 16

„Dr. Martinelli, ich möchte ihnen einige Fragen stellen, die vielleicht den Vorteil haben werden, ihren mündlichen Vortrag abzukürzen“, sagte er (Skelton, Direktor des Gesundheitswesens, d. R.) mit schwacher, brüchiger und ziemlich rasselnder Stimme.
Wie höflich. Ich habe kaum angefangen und bin schon zu ausführlich […]
„Wie kommt sie zum Ausbruch?“
„Auf eine äußerst brutale Weise. Der Kranke verliert das Bewusstsein und fällt ins Koma. Das war übrigens der Grund, der uns darauf brachte, dass es sich um eine neue Krankheit handelt. Keine bekannte Enzephalitis nimmt ihren Verlauf auf so mörderische Weise.“

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Blueville

Ich habe überlebt, das ist wenigstens etwas. Die Zukunft erscheint mir jedoch ungewiss. Ich gehöre, bis auf Wiederruf, zu jener Handvoll Amerikaner, die von den Zeitungen als PMs (protected men) bezeichnet werden. So nennt man die auf ökonomischem oder wissenschaftlichem Gebiet wichtigen Persönlichkeiten, für die eine PZ (protected zone) geschaffen wurde, um sie vor der Ansteckung zu bewahren.
Wie ich schon in meinem Bericht betonte, wird die Enzephalitis 16 nicht durch einen Zwischenwirt übertragen, sondern ausschließlich durch direkten Kontakt von einem Kranken in der Inkubationsphase auf den gesunden Menschen. Robert Merle – Alles lesen>>>

Das Schloss

Im Schloss selbst leben nur sehr wenige Menschen […]
Die Laboratorien und die Unterkünfte der Wissenschaftler befinden sich in Holzbarracken, die rund um das Schloss errichtet wurden, wo eigentlich der Park sein müsste. Um aber den Holzbauten Platz zu machen, wurden viele Bäume gefällt, und das Ganze ist von einem hohen Stacheldrahtzaun umgeben, der die Landschaft nicht gerade verschönt.

Milizionärinnen

Der einzige Zugang zu diesem Gelände wird von Milizionärinnen bewacht. Ihre Baracke unterscheidet sich von unseren in zweierlei Hinsicht: sie ist länger und an einem Ende von einem hölzernen Wachturm flankiert, der alle Gebäude überragt. Auf der von einem Schindeldach bedeckten, aber nach allen vier Seiten offenen Turmspitze befindet sich ein Beobachtungsposten mit einem schweren Maschinengewehr … c_date_mobil

Neue Macht

Die Presse machte einst dem Herrn des Weißen Hauses , wer immer es war, weiß Gott das Leben schwer. Diese Zeiten sind vorbei. Die wenigen Exemplare, die uns von Zeit zu Zeit in immer unregelmäßigeren Abständen erreichen, bringen über Sarah Bedford (die neue Präsidentin, d. R.) nur seichte und widerliche Lobreden; hin und wieder sind ihnen Porträts beigegeben, in denen sie als ein Muster der Tugend verherrlicht wird.

Lesbisch, na und?

Darüber bin ich platt. Denn vor nicht allzu langer Zeit machte Sarah Bedford in den Massenmedien dadurch von sich reden, dass sie in Washington an der Spitze von etwa zwanzig Frauen durch die 14. Straße zog; sie alle schwenkten Pappschilder mit der Aufschrift:
WIR SIND LESBISCH, NA UND?
Diese Sorte Schilder schrecken mich nicht. Ich sehe auch keinen plausiblen Grund, de Homosexuellen zu verfolgen, was hierzulande so lange mit so gutem Gewissen praktiziert wurde. Robert Merle – Alles lesen>>>

Heuchelei

Ich kann aber den heuchlerischen und honigsüßen Ton nicht ausstehen, in dem man jetzt über Sarah Bedford spricht, als ob die plötzlich die Jungfrau Maria – ohne das Kind – geworden wäre.
Als die Epidemie die Politiker des Kongresses dahinzuraffen begann, ließ Sarah Bedford über ein Gesetz abstimmen, das sogenannte „Stellvertretergesetz“, das für jeden Abgeordneten und für jeden Senator, die Einsetzung eines weiblichen Vertreters vorsah, der im Falle des Ablebens ipso facto den Platz im Repräsentantenhaus bzw. im Senat einnehmen sollte […]

Nutzlose Mühen

So kam es, dass die Witwen, die seinerzeit die Mehrheit in der gesetzgebenden Körperschaft ausmachten, mit geschlossenen Augen ein Gesetz über die Massenmedien billigten, das die verzweifelten Proteste der überlebenden Männer auslöste. Alle Bemühungen dieser altgedienten Politiker erwiesen sich als nutzlos …

Hirsche

Die „Hirsche“ sind junge Männer, die aufgrund der sich ausbreitenden Epidemie ihre Arbeit aufgegeben, die Städte verlassen haben, sich auf dem Lande herumtreiben und von Plünderungen leben, fuhr Deborah Grimm fort […]
Unter diesen Hirschen, die auf dem Lande ein unsicheres Dasein führen, von den Milizionärinnen streng verfolgt, rekrutiert die weibliche Unterwelt die männlichen Prostituierten, die den Appetit ihrer reichen Kundinnen stillen sollen.

Sie sind als Barkeeper getarnt

[…] Der Hirsch, der eine weiße Jacke mit einem grünen Abzeichen trägt, ist als Barkeeper oder Etagenkellner tätig und weist jegliches Trinkgeld zurück, was immer man von ihm verlangt. Das Verbrechen der Prostitution ist also nicht nachweisbar, zumal der Hirsch, stets sehr gewandt, sich nie aufdrängt. Er beschränkt sich darauf, den Initiativen der Kundinnen keinen Widerstand entgegenzusetzen … amazon_audible

Vergewaltigerinnen

robert_merle_leseproben… ungeachtet der Tatsache, dass die Teenager überwacht werden und niemals gleichaltrige junge Männer zu Gesicht bekommen, da diese versteckt und gehetzt auf dem Lande leben, sucht ein großer Teil der jungen Mädchen die ihnen vorenthaltenen Kontakte und verschafft sie sich notfalls mit Gewalt.

Kaum einer bleibt verschont

[…] Diese Verbrechen werden täglich in den Städten verübt. Mr. B., ein pensionierter Geistlicher, ist fünfundsiebzig Jahre alt und wohnt in Dallas. Weil sein Wagen eine Panne hatte, ging er zu Fuß nach Hause und wurde von zwei Teenagern überfallen. Mit der Pistole in der Hand zwangen ihn die jungen Mädchen, die Schwestern waren, in ein Auto zu steigen, und brachten ihn in ein abgelegenes Haus … Robert Merle – Alles lesen>>>

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Der Film

… des Tages: Im Reich der Amazonen amazonen_filmkritik
Ein Leichtgewicht, sozusagen, ich kannte ihn noch nicht und hatte ihn ausgewählt, weil zum Buchthema passend, wo es ja quasi auch um einen Amazonenstaat geht. Für Freunde dieses Genres Abenteuer und Fantasy vielleicht geeignet, ich finde ihn schlichtweg nur langweilig und warum FSK 18? Keine Ahnung. Das alte Thema, Gut gegen Böse, Gut gewinnt klar. Das Böse, der Imperator Kalungo, der die Welt erobern will. Die Guten, die Amazonen, derer zwei losgeschickt werden, um das heilige Schwert Azundati zu suchen, weil allein mit dem der Imperator besiegbar ist. Nach ein paar Abenteuern und Verwicklungen finden sie es und dann? Ja dann … Mehr zum Film mit Trailer>>>


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Hank Hennings tänzelt ungeduldig vor dem Kaffeeautomaten hin und her, während sich die erste Tasse füllt. Lisa Sänger indes genießt ihre sichtliche Überlegenheit, ohne auch nur die Spur Hohn oder Überheblichkeit zu empfinden. Genau genommen tut er ihr leid, sie zählt ihn nicht zu dieser Art Machos, die meinen, jede Frau gehöre ihnen. Er hat etwas an sich, das ihn völlig unaufdringlich anziehend erscheinen lässt. Allein darin lag ihr Grund dafür, dass sie ihn gewähren ließ an diesem Abend, dass sie die Einladung überhaupt erst annahm. Doch schon einen winzigen Augenblick bevor sie das Attribut seiner Männlichkeit spürte, ließ ihre Lust bereits nach, und sie stellte mit Entsetzen fest, dass es allein die Neugier war, die sie in seine Arme trieb, nicht der Wunsch, mit einem Manne zu schlafen. Sie gab sich Mühe, ihn das nicht spüren zu lassen und sie wies ihn nicht einmal zurück, als er sie zu späterer Stunde ein zweites Mal begehrte.
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Hätte ich jemals geahnt, dass mir so etwas passieren könnte, nie hätte ich Hausschuhe mit Filzsohlen gekauft, noch wäre ich in eine Wohnung eingezogen, mit einer Eingangstür glatt wie eine Rutschbahn und an deren Wände keine Griffe montiert sind, denkt er in seiner Not. Doch wer montiert schon Griffe an Zimmerwände?
Er kann noch denken!
Beim ersten Mal an diesem warmen Frühlingstag, als sie sich beide auszuruhen gedachten für die Rückfahrt nach München, folgte sie ihm von der Couch, wo sie vorher lange miteinander sprachen, in sein Bett. Sie könne allein nicht einschlafen, sagte sie schmollend, während sie vor seinem Bett stand, wo sie ungeduldig und voller wonniger Erwartung, die jugendliche Hitze wie ein verzehrendes Feuer in ihrem Leib, von einem Bein auf das andere trat.
Seine wunderschöne junge Frau, die er so sehr begehrte wie er nie in seinem Leben eine Frau begehrt hatte, und die ihm gleichzeitig panische Angst einjagte, er könne sie verletzen; wie er, Curd, ihr Curd, ihre erste Liebe, wie er ihr, nachdem sich ihr Wunsch erfüllte, mit liebevollen Worten erklärte ... Alle Leseproben

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