Fräulein Julie – August Strindberg – Erotikdrama oder naturalistisches Trauerspiel?
Fräulein Julie – Das Theaterstück, das 90 Jahre nach der Erstaufführung in der DDR einen Theaterskandal auslöste
Fräulein Julie – O Gott im Himmel, nimm mein erbärmliches Leben von mir, nimm mich von diesem Schmutz …
Fräulein Julie
Fräulein Julie – ein Skandalstück bereits in der Zeit seines Erscheinens im Jahre 1888 (Erstaufführung 1889), wie auch Arthur Schnitzlers „Reigen“ (1896) – eine Adaption darauf finden Sie hier -. Geht es in den zehn Dialogen im „Reigen“ mehr oder weniger darum, wie eine Person die andere auf einen Geschlechtsakt vorbereitet bzw. wie sich Paare nach dem Verkehr miteinander unterhalten, so zeigt Fräulein Julie, wie man eine natürlich gegebene Macht (die Macht der Herrin über einen Diener) brechen kann, indem man die a)Unerfahrenheit und b)Gewohnheit der Herrin, alles zu bekommen, was man will, ausnutzt, um sie am Ende nicht allein sexuell gefügig zu machen, sondern ihr das finalste aufzuzwingen, was das Leben zu bieten hat – den Tod durch Selbstmord.
Das Skandalstück
Fräulein Julie – das Skandalstück in mehrfacher Hinsicht. In der Zeit seines Erscheinens insofern skandalös, weil es nicht allein die Lust auf das Zwischenmenschliche thematisiert (wie bei anderen naturalistischen Schriftstellern der Zeit, z. B. Zola), sondern der Frau einräumt, den ersten Impuls dafür zu geben, und um so skandalöser, dies nicht mit einem Gleichgestellten, sondern mit einem Domestiken. Nicht allein das, der Diener dreht den Spieß sogar noch um. Offenbar um die Zeitgenossen zu beruhigen, stellt August Strindberg dem Manuskript ein langes Vorwort voran, in dem er zunächst das Theater seiner Zeit als „Volksschule“ kritisiert, und für sich in Anspruch nimmt, das Theater den Forderungen anzupassen, die die „neuen Menschen“ an die Kunst stellen.
Die neuen Menschen – die neue Zeit
Mit seinem Verweis auf die „Neuen Menschen“ geht Strindberg, der wegen seiner gesellschaftskritischen Schriften lange Zeit verfolgt war, auf die neue Zeit ein. Eine Zeit, in der der Plebs damit begann, seine Rechte einzufordern, der Beginn der organisierten Arbeiterbewegung, das Auflehnen gegen verkrustete Strukturen, zu denen auch die Adelsherrschaft und deren unantastbare Privilegien gehörten, wie auch die Macht der Kirche. Der Diener Jean kümmert sich einen alten Scheißdreck um die Befindlichkeiten seiner adligen Herrin. Erst unterwirft er sich zum Schein, dann schmiert er ihr Honig ums Maul, um sie am Ende zu besteigen, zu entehren. Und nicht nur das, er quält sie in ihrer Angst, so dass sie keinen anderen Ausweg sieht, als den Suizid.
DDR-Theaterskandal
In einem Nachruf für den Schauspieler Jürgen Holtz, geschrieben am 26. Juni 2020 von Frank Raddatz, geht dieser u. a. auf einen Skandal am Berliner Ensemble ein, der (angeblich) im Jahre 1975 durch die umstrittene Aufführung von „Fräulein Julie“ am Berliner Ensemble ausgelöst worden sei. Ich bin mir sicher, aus einem persönlichen Erlebnis heraus, dass Raddatz sich in der Jahreszahl 1975 irrte und das Ganze im Jahre 1978 stattfand. Das Stück wurde vor der Uraufführung abgesetzt und erst auf Protest des Gatten der damaligen Intendantin Ruth Berghaus, Paul Dessau, wieder zugelassen. Paul Dessau, Komponist und Kulturikone der ehemaligen DDR. Doch die prüde und verstaubte Parteiführung gab sich damit nicht zufrieden.
Werktätige der DDR beschwerten sich angeblich über obszöne Szenen
Wenige Tage nach der Uraufführung erschien ein Artikel im Neuen Deutschland, damals Zentralorgan der Staatspartei SED, Werktätige hätten sich über obszöne Szenen auf der Theaterbühne beschwert. In der Tat hatte das Berliner Ensemble den in der Fassung von August Strindberg im Dunkel gehaltenen Akt der „Entehrung“ des Fräulein Julie (Jutta Hoffmann) durch den Diener Jean (Jürgen Holtz) in Szene gesetzt. Im Neuen Deutschland erschien, im Zusammenhang mit dem Artikel, ein Foto, auf dem Jürgen Holtz von hinten auf die kniende Jutta Hoffmann steigt. Jutta Hoffman war, auch als Kinoschauspielerin, bekannt für (nach DDR-Verhältnissen) freizügige Rollen. (z. B. „Die Schlüssel“, der erste DEFA-Film, in dem ein Geschlechtsakt zu sehen war).
Doggy-Style – Der Kulturschock
Viele hielten das seinerzeit für übertrieben und vorgeschoben, doch die Mutter meiner damaligen Freundin (Ende 40, die Tochter 20), die mit ihrer „sozialistischen Brigade“ die Aufführung besucht hatte, empörte sich tatsächlich wortreich, Zitat: „Unerhört, wie der von hinten auf die draufgeklettert ist … So etwas zu zeigen …?“ Ob aus eigener Überzeugung oder vom Parteisekretär angestachelt? Keine Ahnung. Wohl aber doch aus eigener Überzeugung. Dieselbe Mutter, die es nicht für nötig hielt, am Zimmer ihrer 20-jährigen Tochter anzuklopfen, überraschte uns an einem Sonntag nach dem Mittagessen, bei dem, was man nun gern mal tut, bei einem „Nickerchen am offenen Nensterchen (es war Sommer), und auch darüber empörte sie sich maßlos ..:
„Am hell-lichten Tag und dann noch splitternackt …“
… bei den Spießern dieser Zeit war es eben noch üblich, dass die Männer ihren Penis durch den Schlafhosenschlitz schoben und die Frauen das Nachthemd nach oben zogen, das Ganze unter der Bett-Decke im Dunklen, versteht sich, alles andere war obszön. O. k. aber nun für die Fraktion „In der DDR war nicht alles schlecht“, nein, war es nicht. Selbst im Jahre 1978 gab es da schon Frauen, die gern Schwänze lutschten (und schluckten), und Männer, die gern Muschis leckten bis zum schönsten Ende, in diesem Sinne … Ach, übrigens, der weiter oben erwähnte Film mit Jutta Hoffmann, „Die Schlüssel“, wurde bereits nach kurzer Zeit aus den Kinos genommen und auf den Index gesetzt. Bereits abgeschlossene Exportverträge wurden storniert.
Der Autor
August Strindberg – geboren im europäischen Revolutionsjahr am 22. Januar 1849 in Stockholm, Schriftsteller und Künstler (Maler und Fotograf), so steht es in seiner Biografie. Zum Ende des Jahrhunderts hin dominierte er die Literaturszene in Schweden. Umstritten, oft in Konflikte verwickelt, dennoch ein Klassiker der schwedischen, und man kann wohl auch sagen, der europäischen Literatur, weil er einige Zeit im Ausland lebte. Gerade in Genf, als er in Stockholm der Gotteslästerung angeklagt wurde. Grund dafür war die Novellensammlung Giftas (Heiraten). Infolge zahlreicher Proteste wurde er freigesprochen, wand sich aber von Schweden ab. Erst 1989 kehrte Strindberg nach Schweden zurück.
Ikone der Arbeiterbewegung
In seiner letzten Schaffensphase kam Strindberg abermals auf seine sozialkritische Schiene zurück. Er sympathisierte besonders mit radikaleren Gruppen.
Mit mehr als 60 Dramen galt Strindberg als Revolutionär in dem Genre, herausragend dabei Fräulein Julie aus dem Jahre 1988. Zu den zahlreichen Dramen kamen 10 Roman, 10 Novellensammlungen und mehr als 8.000 Briefe. Damit wurde Strindberg zu einem der produktivsten Autoren Schwedens, der die schwedische Prosa erneuerte.
August Strindberg verstarb am 14. Mai 1912 in Stockholm. An seinem Trauerzug nahmen etwa 60.000 Personen teil. Auf dem einfachen Holzkreuz auf seinem Grab ist zu lesen: „O Kreuz, sei gegrüßt, meine einzige Hoffnung“.
Das Stück
Fräulein Julie – 25jährige Tochter eines Grafen, gerade von einer Verlobung gelöst. Warum genau, erfährt man nicht, vielleicht hatte ER sadistische Gewohnheiten (Köchin Christine will gesehen habe, wie der Verlobte das Fräulein über eine Reitpeitsche springen ließ). Weiter der weltmännisch erfahrene Diener des Grafen, Jean, sowie die streng gläubige und der Herrschaft ergebene Köchin Christine, darüber hinaus (nach eigenem Glauben) Braut des Dieners (Jean erklärt Julie, er wisse, dass Christine im Schlafe spricht, was Julie glauben lässt, dass er bereits mit ihr im Bett war). Zum berauschenden Fest der Mitsommernacht, in der man, nach altem Brauch, alles bekommt, was man sich wünscht, übermannt Fräulein Julie die Lust auf Mann …
Das Vergehen
Die Reinheit war das größte Vermögen adliger Töchter, nur unberührt waren vorteilhafte Heiraten möglich. Und so fieberte so manch gut behütetes Fräulein dem Augenblick des „ersten Mal“ entgegen. Doch was, wenn es sich plötzlich zerschlägt, und das mit 25, da fühlte man sich in dieser Zeit schon alt, als alte Jungfer. Aus den Dialogen heraus wird nicht absolut deutlich, ob Fräulein Julie wirklich den letzten Schritt will, oder ob sie sich lediglich daran ergötzt, mit ihrer Macht über das Personal zu spielen. Macht in doppelter Hinsicht, der weiblichen Köchin (und Braut Jeans) gegenüber zusätzlich in der überlegenen Rolle als Herrin: „Wenn ich will, dann nehme ich ihn mir, deinen Bräutigam!“ Christine nimmt das Gebaren demütig hin.
Wer verführt wen?
Zeigt Jean sich zunächst überrascht von den Vertraulichkeiten der Herrin – sie schürzt den langen Rock, um ihm den gestiefelten Fuß zum Kuss zu reichen, Bein zeigen galt in der Zeit bereits als unziemlich – er weist sie zuerst zurück, dreht er den Spieß alsbald um und erzählt ihr, wie sehr er sie bereits als Junge verehrt habe, wenn er sich heimlich in den gräflichen Garten schlich. Er spricht französisch, Fräulein Julie ist angetan, er hat Bücher gelesen, er ist klug, hat schon etwas gesehen von der Welt. Allmählich fallen die Klassenschranken, am Ende gesteht er ihr, nach einigem Zögern, in sie verliebt zu sein, und zu allem Überfluss erweckt er auch noch ihr Mitleid …
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Jean gesteht Fräulein Julie seine Liebe
JULIE: Haben sie jemals geliebt?
JEAN: Wir gebrauchen nicht das Wort; aber ich habe viele Mädchen gern gehabt, und einmal bin ich davon krank geworden, dass ich die nicht bekommen konnte, die ich haben wollte; krank, sehen sie, wie die Prinzen in „Tausend und eine Nacht“, die vor lauter Liebe nicht essen und nicht trinken können.
JULIE: Wer war es? JEAN schweigt. JULIE: Wer war es? JEAN: Sie können mich nicht zwingen, es zu sagen. JULIE: Wenn ich sie wie ihresgleichen bitte, wie – ein Freund? Wer war es? JEAN: Sie! JULIE setzt sich: Wie komisch!
JEAN: Ja, wenn sie es denn hören wollen! Es war lächerlich!
Als Jean in Fräulein Julie das Mitleid erweckt, wird sie weich
JULIE: Es muss ein grenzenloses Unglück sein, arm zu sein.
JEAN, mit tiefem Schmerz, stark auftragend: Ach, Fräulein Julie! Ach! Ein Hund kann auf dem gräflichen Sofa liegen, ein Pferd kann von einer Damenhand auf die Schnauze geklopft werden, aber ein Junge – in verändertem Ton. Ja, ja, bei einem Einzelnen ist wohl genug Stoff vorhanden, um in der Welt empor zu kommen, aber wie oft ist das der Fall! Indessen wissen sie, was ich tat? Ich sprang in Kleidern in den Mühlbach hinunter; wurde aber herausgezogen und bekam Prügel …
Ich sah sie und ging nach Hause, entschlossen, zu sterben; aber ich wollte schön und angenehm sterben, ohne Schmerzen …
Jean hat sein Ziel erreicht
Als sich Bedienstete des Herrensitzes nähern – sie singen, feiern – schürt Jean in Fräulein Julie die Angst, man könne über sie reden, falls man sie beide allein in einem Zimmer überrasche. Er überredet sie, ihm auf sein Zimmer zu folgen. Fräulein Julie ahnt, was er vorhat, darum bitte sie ihn – JULIE bedeutungsvoll: Geloben sie mir? JEAN: Ich schwöre!
Was auf dem Zimmer geschah und vor allem wie es geschah, bleibt im Dunkel. Allein aus den folgenden Dialogen wird sichtbar, dass es zum Geschlechtsakt kam, zur Entehrung, wie Fräulein Julie es selbst später nennt, und so, wie sie sich verhält, soll es einvernehmlich geschehen sein.
„Der Katzenjammer“ danach
Man kann es sicher als zeitlos bezeichnen. Ähnliches, vielleicht in einem veränderten Kontext, passiert auch heute tagtäglich, niemand weiß, wie oft. Anstelle der Entehrung seinerzeit, steht die Angst, schwanger geworden zu sein oder krank, weil auf Schutz verzichtet oder einfach nur das schlechte Gewissen, sich auf etwas eingelassen zu haben, was man eigentlich gar nicht wollte. Besonders schmerzhaft wird es dann, wenn der Verführer der Verführten auch noch zugibt, dass er sie belogen hat, oder wenn der den Spieß herumdreht, um sich selbst als den Verführten zu beklagen.
Alles Lüge
JEAN: Und Dirne ist Dirne!
JULIE, auf den Knien, mit gefalteten Händen: O Gott im Himmel, nimm mein erbärmliches Leben von mir, nimm mich von diesem Schmutz, in dem ich versinke! Rette mich! Rette mich!
JEAN: Ich kann nicht leugnen, dass sie mir leid tun! Damals, als ich im Zwiebelbeet lag und sie im Rosengarten sah, da – nun werde ich es ihnen sagen – da hatte ich dieselben schmutzigen Gedanken, wie alle Jungen. JULIE: Und doch wollten sie für mich sterben! JEAN: Im Haferkasten? Das war nur leeres Geschwätz. JULIE: Also Lüge? JEAN, beginnt schläfrig zu werden: Nahezu. Die Geschichte habe ich einmal in der Zeitung gelesen …
Jean schiebt alle Schuld von sich
JEAN: Domestikendirne halt den Mund und geh von hier fort. Willst du herkommen und mir vorwerfen, ich sei roh? So gemein, wie du dich heute Abend aufgeführt hast, hat sich niemals einer meinesgleichen benommen. Glaubst du ein einfaches Mädchen berührt Männer so wie du? Hat du je ein Mädchen meines Standes sich so anbieten gesehen?
JULIE zerknirscht: So ists recht; schlage mich; trete mich nieder; ich habe es nicht besser verdient! Ich bin eine Elende; aber hilf mir! Hilf mir weiter, wenn eine Möglichkeit vorhanden ist!
Ein Klassiker
Nicht allein, weil das Stück in seiner Zeit provozierte, weil es, wie Strindberg generell, neue Maßstäbe setzte. Ein Klassiker auch, weil die Charaktere, die Konflikte, so alt und so neu sind, wie die Menschen selbst. In der Gegenwart verfasst, würde man es wohl weniger als naturalistisches Trauerspiel, sondern eher als ein Erotikdrama bezeichnen.
Fräulein Julie ist das am häufigsten aufgeführte Stück Strindbergs und wurde mehrfach verfilmt. Als Stummfilm 1912 in Schweden und 1921 in Deutschland mit Asta Nielsen. Eine in Schweden 1951 produzierte Version erhielt den Hauptpreis der Filmfestspiele von Cannes. Die sicher bekannteste Version aus 2014 unter der Regie von Liv Ullmann.
Der Film
Fräulein Julie – aus dem Jahre 2014 mit Jessica Chastain als Fräulein Julie und Colin Farrell als Jean; Regie: Liv Ullmann
Der Film hält sich streng an das Theaterstück, die Handlung wird allerdings nach Irland verlegt und aus Jean wird John. Unter Ausnutzung der vielfältigeren Darstellungsmöglichkeiten des Films gegenüber dem Theater, spielt sich die Handlung an mehreren Orten des Herrensitzes ab. Darunter auch eine Szene in Jeans Zimmer, die auf den soeben stattgefundenen Geschlechtsverkehr hinweist. Jean wäscht sich, mit dem Rücken zur Kamera, seinen Penis, während Fräulein Julie sich mit dem Taschentuch zwischen den Schenkeln die Spuren abtupft.
Regie
Liv Ullmann – geboren am 16. Dezember 1938 in Tokio. In Deutschland wohl eher als international dekorierte Filmschauspielerin bekannt, besonders aus einer Reihe von Ingmar Bergmann Filmen. „Szenen einer Ehe“, Regie Ingmar Bergmann oder „Die Brücke von Arnheim“, Regie Richard Attenborough, gehören wohl zu den bekanntesten. Zuerst Theaterschauspielerin am Nationaltheater in Oslo, bis sie Mitte der 60er Jahre von Ingmar Bergmann entdeckt wurde. Mit Bergmann spielte sie an der Seite von Bibi Andersson in ihrem ersten Film „Persona“ (1966). Bergmann und Ullmann wurden ein Paar. Aus der Verbindung ging die Schriftstellerin Linn Ullmann hervor.
Ein internationaler Filmstar
Liv Ullmann war für zwei Oscars als beste Hauptdarstellerin nominiert. Im Jahre 2022 erhielt sie den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk als Schauspielerin. Hinzu kamen mehrere Nominierungen für Golden Globe Awards als beste Hauptdarstellerin und ein Award für die Hauptrolle in dem Drama „Emigranten“ und zahlreiche weitere Preise auf internationalen Festivals.
Für ihr Wirken als kultureller Brückenschlag im Ostseeraum“ wurde Ullmann 1968 mit der Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Im Jahre 2004 erhielt sie den Europäischen Filmpreis.
Ihre bislang letzte Filmrolle übernahm sie im Jahre 2022 mit „Mehr denn je“.
Kritik zum Film Fräulein Julie
Dem Film warf man vor, keine interpretatorischen Neuansätze zu bieten und er bliebe filmsprachlich konventionell und schematisch, ohne neue Perspektiven auf den Stoff (Filmdienst). Die beiden Hauptdarsteller*innen erhielten allerdings mehrere Preisnominierungen. Muss ein Film zwingend diesem Anspruch gerecht werden? Ich meine nicht, weil der interessierte Zuschauer mitunter auch den Wunsch hat, die klassische Version zu sehen, die man in kaum einem Theater (oder in keinem mehr) zu sehen bekommt. In jedem Falle besser als die vielfach kritisierte Neuinszenierung am Deutschen Theater in Berlin durch den Russischen Regisseur Timofej Kuljabin. In diesem Sinne, Ihr F. C. Mey
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Chronik einer lesbischen Liebe - Teil I – Maria – Als Taschenbuch und eBook „Ich will gar nichts und du sollst gar nichts“, sprach sie in den Wirrwarr meiner Gedanken hinein. „Das einzige was ich jetzt will, mit dir schlafen, wie Frau mit Frau.“ Ich ließ mich ohne Widerstand an der Hand ins Schlafzimmer ziehen. Während Viola auf dem Bett in der nun unendlich bequemeren Lage, ihr Streicheln, ihre Küsse auf meine erhitzte Haut fortsetzte, stellte sich bei mir allmählich dieser Zustand ein, der stets meinen Willen brach. Dieses Mal dauerte es länger als sonst. Leise sprach sie in ihre Küsse hinein: ich würde begeistert sein, Maria, so ihr Name, sei eine wirklich tolle Frau, sie habe sich lange mit ihr unterhalten. „Ihr habt also schon …?“, fragte ich zaghaft. „Nein, mein Reh, wir haben uns unterhalten, nicht einmal über Intimitäten.“ Viola habe ihr von mir erzählt, was für eine liebenswerte junge Frau ich sei. |
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„Alltäglich ist das aber nicht, dass eine Lehrerin eine Beziehung mit einer ehemaligen Schülerin eingeht, Viola?“ Maria hob die Brauen, sie schaute Viola verwundert an. Am Tonfall ihrer Stimme bemerkte ich, dass ihre Bemerkung wohl weniger Ernst aufgefasst werden sollte. „Sie war seit Langem nicht mehr meine Schülerin, aber ich mochte Chrissy schon als sie das noch war“, antwortete Viola leise, während sie mich lächelnd anschaute. Bei der Vervollständigung der Geschichte wechselten wir uns beide ab. Viola, dass sie seinerzeit bereits in mich verliebt war, ich erzählte von unserer „zufälligen“ Begegnung. Viola wie aufgeregt ich am Anfang gewesen sei, ich, welchen Schreck ich bekam, nachdem ich bemerkte, dass sich diese Aufregung als Erregung entpuppte. Viola setzte den Schlusspunkt, wie wir uns in die Arme gefallen waren. „Aufregend“, sagte Maria, das sei ja nahezu Film reif, unsere Geschichte oder Stoff für einen Liebesroman. |
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„Du kennst den Spruch: geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid …“ Sie wartete einen Moment, bevor sie weiter sprach. Viola schien den Sinn nicht verstanden zu haben, zumindest erwiderte sie nichts darauf. „Man kann auch Lust teilen, dennoch ist diese stets individuell …“, fuhr Maria fort. Sie blickte wieder zu mir, als sie sagte: „Ich bin mir nicht sicher, ob Chrissy dasselbe will, worüber wir uns bereits nach etwa zehn Gesprächsminuten einig waren, ohne wirklich darüber gesprochen zu haben.“ Weiter an Viola gerichtet. „Deine Einladung für den heutigen Abend war am Ende die Bestätigung. Hätte ich nicht dasselbe gewollt wie du, wäre ich gar nicht erschienen.“ Für einen Moment herrschte Stille. Damit hatte Viola offenbar nicht gerechnet. Ich war mir nicht sicher, ob ich froh oder traurig sein sollte, falls der Abend an dieser Stelle sein Ende finden sollte. Viola unterbrach meine Gedanken, als sie sich äußerte: „Deine Rücksicht ist sehr anständig Maria“ ... Alle Leseproben>>> |
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