Klaus Mann episch – Flucht in den Norden (1934)

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Klaus Mann – Flucht in den Norden – Roman – Eines seiner Hauptwerke

Eine junge Frau flieht 1934 aus Nazi-Deutschland – Spiegelbild der Fluchtgeschichte des Autors

Klaus Mann – „Ja, ich fühlte mich wie ein Fremder in meinem Vaterland. Ein Abgrund trennte mich von meinen früheren Landsleuten …“

Klaus Mann

Nicht Klaus Mann, sondern Vater Thomas steht in diesem Jahr wieder einmal mit gleich zwei Jubiläen im Mittelpunkt literarischen Interesses. Zum einen sein 150. Geburtstag am 6. Juni (ein literarischer D-Day) und zum anderen der 70. Todestag am 12. August. Thomas Mann kommt in diesem Blog bereits vor, im Rahmen meines Blicks in mein Bücherregal und Gedanken über die klaus_mann_flucht_in_den_nordengesellschaftlichen Veränderungen, die sich gerade abspielen. Wie auch sein Bruder, der große Heinrich Mann, als Autor des zweibändigen Klassikers über den ersten Europäer und Begründer Frankreichs Henri Quatre.

Die Manns

Eine Schriftstellerfamilie, auch bei Heinrich Mann gibt es in diesem Jahr ein Jubiläum, sein 75. Todestag am 11. März. Aus diesem Grunde sendete die ARD vor kurzem eine dreiteilige Dokumentation über die Familie, „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“, der zur Zeit noch in der ARD Mediathek abrufbar ist oder als DVD und BluRay bei Amazon. Auch die vielbeachtete Verfilmung der Buddenbrooks aus dem Jahre 2008 mit Armin Mueller Stahl war vor einigen Wochen auf verschiedenen 3. Programmen noch einmal zu sehen. die_manns_ein_jahrhundertromanWeil es hier aber um Liebe und Erotik geht, habe ich den Roman von Klaus Mann ausgesucht und am Ende des Beitrags auch einen Verfilmung nach ihm.

Klaus Mann – Flucht

Das Jahr 1934 – Johanna, Kind einer bürgerlich-liberalen Familie, unpolitisch, aber paneuropäisch und somit unbeliebt bei den herrschenden Nationalisten, verlässt schweren Herzens das faschistische Nazi-Deutschland, um in Finnland bei Karin, die sie als Studentin in Deutschaland kennengelernt hatte, vorübergehend Unterschlupf zu finden. Johanna selbst war zunächst unpolitisch, ihr Bruder Bruno hingegen hatte sich dem kommunistischen Widerstand angeschlossen und mit dessen Genossen Georg hatte Johanna sich angefreundet. Beide waren nach der Machtübernahme der Nazis nach Frankreich emigriert und Johanna wollte ihnen folgen.

Gewissenskonflikte in Finnland

Karin, Tochter einer Gutsbesitzerfamilie – die Vorfahren verkehrten am Zarenhofe, als Finnland noch Teil des Russischen Reiches war (was Putin – der Neue Zar gern wiederherstellen würde)- sie verbindet, was im Roman nur ganz leise anklingt, mehr als eine Freundschaft mit Johanna, doch Johanna fühlt sich vom ersten Moment an vom ältesten Bruder Karins, dem etwas grobschlächtigen Ragnar, angezogen. Letzteres stürzt Johanna gleich in zwei zermürbende Gewissenskonflikte. Zum einen bemerkt sie, dass sie Karins Freundschaft (vielleicht sogar Liebe) verliert, zum anderen befürchtet sie, die Genossen im französischen Exil im Stich zu lassen, falls sie bei Ragnar bleibt. amazonvideo

Eine Familie – zerrissen wie die Welt Anfang der 30er Jahre

Die Familie, bei der Johanna in Finnland unterkommt, ein von Klaus Mann filigran gezeichnetes Spiegelbild der Zerrissenheit des europäischen Bürgertums und der herrschenden Eliten. Karin selbst, wie auch ihr älterer Bruder, sind politisch vollkommen desinteressiert, während die Mutter in ihren Gedanken noch in den alten, den zaristischen Zeiten, lebt. Karins jüngerer Bruder Jens hingegen erweist sich als glühender Verfechter der neuen, der faschistischen Bewegung. Darum hat sein anfänglicher Annäherungsversuch an Johanna auch keinen Erfolg. Johanna klammert sich an kommunistische Phrasen, an die sie offenbar selbst nicht glaubt.

Ergebnisse der Weltwirtschaftskrise
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Klaus Mann 1933

Von den wirtschaftlichen Rissen, die quer durch die ganze Welt liefen und die einen erheblichen Anteil am Aufstieg national-konservativer und national-faschistischer Kräfte in einigen Ländern hatten, war auch das Gut, auf dem Johanna Unterschlupf fand, nicht verschont geblieben. Man lebte überwiegend von der Forstwirtschaft, doch die Preise für Holz waren weltweit in den Keller gesackt. Kaum noch einer baute am Ende der Wirtschaftskrise. Doch Ragnar, der als ältester Sohn nach dem Tode des Vaters auch Familienoberhaupt war und somit die wirtschaftliche Verantwortung trug, ficht das nicht an. Für ihn zählen andere Werte, im Grunde ist er Internationalist.

Der Autor

Klaus Mann – geboren am 18. November 1906 in München, ältester Sohn des großen Thomas Mann, was für ihn, wie man auch in der oben erwähnten Doku eindrucksvoll sehen kann, mehr Last als Glück war. Eine vielschichtige, ja schillernde Persönlichkeit, rastlos, heimatlos, homosexuell, während seines Exils in den USA sagte man ihm eine inzestuöse Beziehung zu seiner Schwester Erika nah und unterstellte ihm Nähe zum Kommunismus. Nach einigen Inhalten des hier vorgestellten Romans könnte man das fast glauben, doch eine der ältesten kommunistischen Propagandathesen im Roman, Kapitalismus sei der Ursprung für den Faschismus, klingt eben wie eine Phrase.

Skandalliteratur

Seine ersten literarischen Versuche schlugen fehl, die ersten Erfolge stellten sich erst ein, nachdem er 1933 ins Exil gegangen war. Einer davon die „Flucht in den Norden“, in dessen Geist und der Person Johanns sich wohl auch ein Teil seines Lebens widerspiegelt. Sein wohl bekanntester Roman, der einen Justizskandal hervorrief, war „Mephisto“, in dem er sich mit dem inzwischen geschiedenen Gatten seiner Schwester Erika, dem Schauspieler Gustav Gründgens und dessen Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus, auseinandersetzt.
Klaus Mann verstarb am 21. Mai 1949 in Cannes, Frankreich. Für mehr zu seiner Biografie folgen Sie bitte dem Link oben.

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Leseproben

Als Leseproben habe ich zwei Abschnitte ausgewählt. Der eine, der vermuten lässt, Johannas Freundin Karin habe auch ein sexuelles Verlangen nach Johanna (für lesbische Beziehungen gibt es auch bei Personen aus Klaus Manns Umfeld einige Hinweise, wie man in seiner Biografie lesen kann – er selbst war auch homosexuell) und der zweite Abschnitt Johannas Hingabe an Ragnar eine sehr schöne und tiefgehende Beschreibung eines Liebesaktes … Klaus Mann – Flucht in den Norden>>>

Ihre Umarmung war nicht mehr die sanfte Geste der Freundinnen

„Ach Karin, liebe Karin!“, sagte die arme Johanna. Karins Gesicht aber blieb übergossen vom unbegreiflichen Frieden. Ihr sanftes, kühles Gesicht legte Karin an Johannas Gesicht, über das Tränen liefen. „Mein armer Liebling“, sagte sie. „Wir müssen es tragen.“ Sie berührte mit ihren Lippen die feuchte und heiße Wange Johannas; sie berührte mit ihren Lippen Johannas Mund. Sie zog sie inniger an sich. Ihre Umarmung war nicht mehr die sanfte Geste der Freundinnen, die abends im vertrauten Gespräch sitzen. Sie hielten sich anders umschlungen.
Von diesem Anderen war früher nichts in ihrer Kameradschaft gewesen …

Ragnar – der war doch viel stärker als sie

Deutlicher als Johanna selbst , wusste Karin, was sich für die Freundin vorbereitete, was schon da war. Würde sie mit Ragnar um Johanna kämpfen? Ach, sie wusste doch, wie schnell sie unterliegen müsste. Gegen diesen Bruno wäre sie aufgekommen, dieser Bruno hätte ihr nicht Angst gemacht. Mit ihm hätte sie Johanna vielleicht sogar teilen können …
Aber Ragnar – der war doch viel stärker als sie …
So musste es Karin mit ansehen, wie Ragnar, dem großen, armen und begnadeten Bruder, ein neues, süßes und hoffnungsloses Abenteuer zuwuchs – wofür sie die große Hoffnung gewesen war, die größte seit der ersten, stärksten, früh zertrümmerten …

Johanna und Ragnar – Das große Spiel der umständlich gekosteten Lust

Das grüne Licht dieser zaubrisch leuchtenden Mitternacht beschien deutlicher als das Licht eines Tages die Pantomime ihrer Zärtlichkeit. Keine Bewegung, kein Blick ging verloren. Wie in einem überwirklichen, nicht irrealen, sondern gesteigert realen Raum geschahen mit einer feierlichen Ausführlichkeit, wie Rieten eines für alle Ewigkeit genauest festgelegten Kultes, die Gesten ihrer Vereinigung. Mit einem heilig hingerissenen Ernst, schamlos, nach allen Regeln, spielten sie das große Spiel der umständlich gekosteten Lust, die aufheben und überwinden soll die Einsamkeit, während sie doch nur fähig ist, sie rauschhaft zu steigern …


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Die Zeremonie der Wollust

Da gab es kein Verwischen der Übergänge, kein eilig verschämtes Hinweggehen über Einzelheiten der gewaltigen Zeremonie. Wie auf einer Bühne, die sich in eine pathetische Öde öffnet, vollzogen sich langsam die Gebärden ihrer Umarmung nach ewiger Sitte, begleitet von ihrem Stöhnen, das alle Töne der Lust in Töne der abgründigen Trauer verwandelt.
Langsam, beinah taumelnd vor Gier erhoben sie sich aus der ersten Umarmung, um die Kleider abzulegen, die sie noch von dem ewigen, milliardenmal wiedergekehrten Liebespaar unterschieden. Auch das Abtun der Kleider gehörte zur Zeremonie der Wollust, sie vollzogen sie mit genauer Andacht …

Dicht nebeneinander gingen sie auf das Bett zu

Die Kleider Stück für Stück von sich legend, bis dass sie nackt standen im lichte, und da hatten sie keinen Namen mehr, auch keine Sprache, wie sie sich verstummt aufs Neue einander näherten, sich feierlich tappend entgegengingen drei Schritte, sich trafen mitten im Zimmer, hilflos die Arme hoben und Körper an Körper standen, we und sie, so dass einer die Haut des anderen spürte und seine Wärme, und sie sahen sich in die todernst erweiterten Augen, und einer fühlte schlagen des anderen sterbliches Herz. Dicht nebeneinander – aber nicht Hand in Hand, auch nicht umschlungen – gingen sie auf das Bett zu, ein Schritt, zwei Schritt, drei Schritte …;

Seine Nacktheit schamlos dargeboten

… da hieß er, der Geliebte, nicht mehr Ragnar und hatte keine Mutter, keine Schwester mehr und keinen Besitz, es gibt nichts mehr von ihm zu erzählen, als dass er da stand, Jüngling mit dem ragenden Geschlecht, die schmalen Augen schimmernd, die feuchten, dunklen Lippen halb offen wie auf einem Vasenbilde, der Kraftvolle, der Trauervolle, der Schöne, er, der seinen Samen sinnlos fallen lässt, oder der sinnlos sinnlos mit ihm zeugt; er, der aufs Lager sinkt, atmend, begehrend, seine Nacktheit schamlos dargeboten dem Blicke der Liebenden … Klaus Mann – Flucht in den Norden>>>

Ihr Mund gleitet auf seine Brust

Da neigt sie sich über ihn, die verzückte Dienende muss sie da sein, und ihr geöffneter Mund verlässt seinen Mund, um über seinen Hals zu gleiten, an ihren Lippen tut die Härte seines Bartes weh. Zwischen ihre Lippen nimmt sie seinen Kehlkopf, den Apfel Adams, der sich im Schlucken bewegt, und ihr Mund gleitet auf seine Brust, während ihre Hände schon auf seinen Schenkeln sind. Die Haare auf seiner Brust – feuchte, verklebte Haare – schmeckt sie mit ihren Lippen, und mit ihren Lippen liebkost sie über seinem Herzen die empfindliche Stelle, die zarte Erhöhung zwischen den Büscheln von Haar. amazon_audible

Dann finden ihre suchenden Lippen sein Geschlecht

Mit welcher Demut geht ihr Kopf tiefer, nun liebkost ihr geneigtes Gesicht die atmende Fläche seines Leibes, und ihre Lippen bleiben in der Vertiefung haften, wo ihn die blutige Schnur mit der Mutter am längsten verbunden hat und ihre Lippen immer weiter nach unten gezogen, spüren, wie die Behaarung seines Leibes dichter wird, in dichtem und krausem Gelock verirren sich ihre Lippen wie in Gestrüpp, aber dann finden sie, woran ihre todernsten, starr erweiterten Augen schon so lange hängen – sein Geschlecht. Diese starr geöffneten, seligen und trostlosen Augen schlossen sich erst wieder, als der namenlose Geliebte sie dich an sich riss …

Kult und Ausschweifung – kurzes, ungeheures Geschehen

… denn es war, nach den Rieten der ewigen Zeremonie, für ihn gekommen und gegenwärtig der höchste Augenblick, die heilige und jammervoll vergängliche Sekunde, der irdischste und todesnächste Moment, dienend der Fortsetzung und Bewahrung dieses niedrigen und verfluchten Lebens durch seine höchste Steigerung und seine blinde Verschwendung; Kult und Ausschweifung – kurzes, ungeheures Geschehen, so reich und widerspruchsvoll beladen mit Gefühlen, Stimmungen und Eigenschaften, wie es nur noch der ihm verwandteste und klaus_mann_flucht_in_den_nordenam meisten entgegengesetzte Moment zu sein vermag; der höchst ersehnte, höchst gefürchtete, der des Todes.

Fazit

… kann man einen Liebesakt noch poetischer beschreiben, noch erotischer?
Klaus Mann war unmittelbar Zeitzeuge eines Exodus, der nicht nur Juden aus dem Land der Dichter und Denker vertrieb. Viele standen vor einem vermeintlich unlösbaren Konflikt, der blutrünstige Mordterror der Nazis gegen ihre Gegner auf der einen und eine gnaden- und skrupellose Säuberungswelle Stalins auf der anderen Seite. Das lässt Parolen, wie „der Sozialismus ist die bessere Gesellschaft“ tatsächlich wie Phrasen klingen. Gerade hat die SPD ihren Parteitag mit einem AfD-Verbotsbeschluss beendet, falsch oder richtig? Klaus Mann ist aktueller denn je.

Der Roman ergreift nicht Partei

Klaus Mann stellt die Ansichten der beiden konkurrierenden Ideologien weitestgehend wertfrei nebeneinander, wobei naturgemäß der Nationalsozialismus als Grund und Hintergrund für die Flucht der Hauptfigur Johanna am schlechtesten wegkommt und der Sowjet-Kommunismus, wie bereits erwähnt, lediglich phrasenhaft Erwähnung findet. Klaus Mann als Sympathisanten der Kommunisten zu benennen, wäre nun auch etwas zu weit gesprungen. Im Gegenteil, man hätte ihn vielleicht damals gern als einen gesehen, daher auch eine Einladung zum sowjetischen Allunionskongress, wo er einer der wenigen Autoren war, die sich distanzierten.

Mephisto

Ich habe mit voller Absicht in der Buchvorstellung Mephisto NICHT ausgewählt. Schon allein wegen des Justizskandals, den das Buch nach dem Krieg in der Bundesrepublik ausgelöst hatte, gehören Mephisto und Klaus Mann zusammen. Flucht in den Norden kennt womöglich noch nicht jede(r). Da an dieser Stelle in fast jedem Beitrag hier jedoch ein Film vorgestellt wird, möchte ich die Gelegenheit mephisto_film_nach_dem_roman_von_klaus_mannnutzen, hier kurz auf den Film einzugehen, der nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann entstanden ist. 1981 in einer deutsch-ungarischen Ko-Produktion unter der Regie von István Szabó entstanden, mit dem legendären Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle.

Der Film

Roman wie Film thematisieren die Verstrickungen des deutschen Schauspielers, Regisseurs und Theaterintendanten Gustaf Gründgens mit den Nationalsozialisten. Im Film dargestellt von der Person Hendrik Höfgen (Klaus Maria Brandauer). In den 20er Jahren widmete er sich dem proletarischen Theater und verurteilt die nationalsozialistischen Bestrebungen. Nach Hitlers Machtübernahme drängt seine Frau ihn Deutschland zu verlassen, doch er weigert sich, weil er als Schauspieler an die deutsche Sprache gebunden sei. Außerdem besteht er darauf, dass Kunst unpolitisch sei.

Von den Nazis korrumpiert

Dennoch überlegt er sich, ob er von einem Gastspiel in Ungarn nach Deutschland zurückkehren solle, aus Angst vor Verfolgung. Doch eine Kollegin, die mit dem Nazi-System verbandelt ist, überredet ihn. In Berlin übernimmt er die Rolle des Mephisto in Goethes Faust. Hermann Göring, in Film „der Ministerpräsident“, gespielt vom großartigen Rolf Hoppe. ist begeistert. Höfgen lässt sich von den Nazis korrumpieren und nimmt sogar in Kauf, dass seine farbige Geliebte, Juliette, des Landes verwiesen wird. Wegen seiner profaschistischen Wandlung wird er zum Intendanten des Staatstheaters ernannt … Mephisto auch auf DVD und Blu Ray>>>

Ich bin doch nur ein Schauspieler

Mit der Zeit erkennt Höfgen den menschenfeindlichen Charakter des Systems, spätestens nachdem es Freunde und frühere Vertraute von ihm trifft. Selbst der „Ministerpräsident“, der ihn einst förderte, lässt ihn fallen, als er ein Wort für einen Freund einlegen will. Schließlich sei er nicht mehr als ein Schauspieler. An Ende des Films kommt es dann zu einer dramatischen Szene im Berliner Olympiastadion. Dort schickt ihn der „Ministerpräsident“ in die Stadionmitte, wo er ihn von Scheinwerfern verfolgen lässt. Höfgen ist verzweifelt und ruft in seiner Angst, dass er doch nur ein Schauspieler sei.

Erfolgreich und preisgekrönt

Der Film wurde 1981 in Cannes aufgeführt und erhielt den Preis für das beste Drehbuch. Außerdem erhielt er den den FIPRESCI-Preis, ein Preis der von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung vergeben wird. Besonders gelobt von der Kritik wurde Klaus Maria Brandauer für seine ausgezeichnete schauspielerische Leistung. Der Film, der u. a. in den DEFA-Studios in Babelsberg gedreht wurde, lief auch mit großem Erfolg in den DDR-Kinos. Brandauer komme „höchstes Lob“ zu: „Einfühlsam und durchweg glaubwürdig bewältigte er die schwierige Aufgabe, die faszinierende Persönlichkeit Höfgens greifbar zu machen.“ (Uta van Steen vom evangelischen Filmbeobachter).

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Die Mephisto-Entscheidung

Ein Adoptivsohn und Alleinerben des verstorbenen Schauspielers und Intendanten Gustaf Gründgens hatte ein gerichtliches Veröffentlichungsverbot des Roman Mephisto von Klaus Mann erwirkt. Grund war die Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Laut Urteil des Hanseatische Oberlandesgericht aus dem Jahre 1966 handelte es sich um eine Schmähschrift in Romanform. Das wurde 1986 vom BGH bestätigt. Eine Verfassungsbeschwerde des Verlags wurde vom BVG 1971 zurückgewiesen. In der DDR galt der Roman als antifaschistisch und durfte verlegt werden. Nach Erscheinen des Film im Jahre 1981 war auch der Vertrieb des Romans in der BRD erlaubt.

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„Hast du kein Gepäck?“ fragte sie mich erstaunt. - „Doch, das liegt schon im Hotel“, erwiderte ich. Wenige Minuten später standen wir beide an der Rezeption des Hotels.
Der überraschte Blick des Portiers entging mir ebenso wenig, wie das Tuscheln zweier weiterer Hotelmitarbeiterinnen, die einige Meter von uns entfernt ebenfalls hinter dem Tresen standen.
„Ihren Ausweis bitte“, sprach der Herr Hélène mit trockener Stimme an. Die hatte ihren Pass bereits aus der Umhängetasche gezogen …
dunkle_perlen_erotiknovellenEr gab sich gar nicht erst die Mühe, den Pass zu öffnen, sondern sah mit streng nach oben gezogenen Augenbrauen auf den Deckel. Im oberen Teil der goldene Aufdruck: „République de la France“, unterhalb des Wappens „Passeport“. Mit affektiertem Hüsteln reichte er Hélène den Pass zurück.
„Es tut mir sehr leid, meine Herrschaften. Leider ist es nicht möglich, einem Bürger der DDR in Begleitung einer Bürgerin der Republik Frankreich in diesem Hotel ein Zimmer zu geben. Es tut mir leid.“ Das letzte wiederholte er zweimal, als wollte er jeglichen Widerspruch oder jede Frage von vornherein im Keim ersticken.
„Was ist das denn?“ Hélène empörte sich. „Ich kann überall auf dieser Welt ein Hotelzimmer beziehen, mit wem und solange ich will!“
Beide Hände in die Hüften gestemmt, stampfte sie mit einem Fuß. Der hohe Absatz klirrte auf dem Steinfußboden ...
„Sie haben telefonisch ein Doppelzimmer für sich und ihre Ehefrau bestellt.“ Er erinnerte mich an einen dieser besserwisserischen Oberlehrer, die bereits mit dem Ton ihrer Rede durchblicken lassen, dass jeglicher Widerspruch zwecklos bleibt.
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„Das ist doch völlig egal, ob Ehefrau, Bekannte oder sonst irgendetwas“, mischte Hélène sich erneut wutschnaubend ein.
„Uns ist das nicht egal, meine Dame“, erwiderte er im selben Ton.
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Er schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, zwei Einzelzimmer stehen leider nicht zur Verfügung.“ ... Alle Leseproben>>>

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