Antiporno von Sion Sono (2016) – Sexuell fesselnd

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Antiporno – Der Film von Sion Sono gegen sexuelle Ausbeutung

Antiporno – Ein fieberhaft zerstörerischer Traum aus Grausamkeit und Masochismus …

mit: Ami Tomite und Mariko Tsutsui; Regie: Sion Sono

Antiporno – Ich bin eine Jungfrau, Jungfrau aber auch Hure. Hure aber auch Jungfrau, ich muss mich für eines entscheiden. Auch Frauen verlieren ihre Jungfräulichkeit, nicht nur Huren …

Antiporno

Antiporno – der krasse Gegensatz zum Buch des Tages wenn es um Fragen der Sexualität geht – sollte man meinen. Doch allein der Titel verrät bereits, dass es auch hier bei genauerem Hinschauen um das ganze Gegenteil geht. Antiporno  –  ein Film, der die sexuelle Ausbeutung der Frauen in der Film- und Pornoindustrie auf eine Art anprangert, die wirklich unter die Haut geht. Ich habe eine Weile darüber nachgedacht, ob ich den Film überhaupt hier antiporno_von_sion_sonovorstellen sollte, geht es doch hier im Blog mehr um die Schönheit, um das Anregende beim Thema Erotik, doch warum nicht auch die Kehrseiten?

Filmdrama

Der Film beruht auf der Roman Porno-Reihe „romantische Pornografie“ der japanischen Schriftstellerin Hiromi Saotome, die auch als Schauspielerin, Pornodarstellerin und BDSM-Model bekannt ist. Ihr Film „S&M Hunter“ aus dem Jahre 1986 wurde auch in deutschen Kinos gezeigt. Antiporno wurde von der Kritik zum einen gelobt als „beinahe brechtianisch in seiner Entschlossenheit, sein Publikum zu verwirren …, ein derber Geniestreich …“, andere behaupteten, dem Film fehle es an Nuancen. In jedem Falle erregte er Aufmerksamkeit, als er am 7. September 2016 beim L’Étrange Festival vorgestellt wurde. amazonvideo

Fieberhaft und zerstörerisch

Eine Kammerspiel – Die Hauptakteurinnen Kyōko (Ami Tomite) und deren Assistentin Noriko (Mariko Tsutsui) in wechselnden Rollen. Kyōko, renommierte Künstlerin und Schriftstellerin in ihrem Refugium in verschiedenen Stimmungen. Als ihre Assistentin Noriko den Besuch eines Teams eines bekannten Lifestyle-Magazins ankündigt, wird Kyōko unsicher und kämpft mit Übelkeit und Selbstzweifeln. Um dies zu überwinden bzw. zu kaschieren unterzieht sie die Assistentin einer Reihe ritueller und quälender Demütigungen. Es kommt zu mehrfachen Wiederholungen der einzelnen Einstellungen mit wechselnden Rollen.

sion_sonoDer Regisseur

Sion Sono – geboren im Jahre 1961 in Toyokawa, Präfektur Aichi, Japan, ist bekannt als ein japanischer Regisseur, Schauspieler, Produzent, Drehbuchautor und Dichter. Viel ist über ihn im Internet leider nicht zu finden, lediglich dass er bevorzugt poetisch avantgardistische Filme mit oftmals surrealen Inhalten produziert. Seit 2018 ist Sion Sono Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt. Er errang zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Antiporno entstand im Jahre 2016.

Der Film

Kyōko (Ami Tomite) in ihrem Atelier. Die Unordnung, halb geleerte Schnapsflaschen, ein voller Aschenbecher deuten darauf hin, dass die Inhaberin der Räumlichkeit nicht unbedingt einen gesunden Lebenswandel führt. Kyōko nackt auf ihrem Bett, den Slip bis in die Kniekehlen heruntergezogen. Sie wirkt verstört, als sie ihr Bett verlässt und sich ein Kleid überzieht. Im Hintergrund, der wohl Kyōkos Fantasie wiedergeben soll, spielt ihre, wie man später erfährt, verstorbene jünger Schwester Klavier. Das Motiv zieht sich in verschiedenen Einstellungen durch den gesamten Film.

Fick sie! Härter, noch härter!

In einer Flasche gefangen eine Echse, die inzwischen zu groß gewachsen ist, als dass sie die Flasche noch durch deren Hals verlassen kann. Gefangen in einer Welt, in die sie offenbar hineingeboren wurde, deutet sich hier bereits ein Teil der Symbolik des Films an: Die Frau, gefangen in ihrer ihr zugedachten Rolle. Die Schwester liebt Schmetterlinge, die sind frei.
Kyōko schaut sich die Sequenz eines Films an, eine junge Frau (sie selbst) in Schuluniform, wie sie vergewaltigt wird. „Fick sie! Härter, noch härter!“ Voller Ekel übergibt sie sich.

Antiporno – quälende und rituelle Demütigungen

Es klingelt. Kyokos Assistentin Noriko (Mariko Tsutsui) steht vor der Tür. Sie informiert Kyōko über die für den Tag anstehenden Termine. Unter anderem über den Besuch eines Journalistinnen und Kamerateams für ein schon länger geplantes Interview. Die exzentrische Kyōko äußert sich extrem abfällig über einige der Personen, die sie an diesem Tag treffen soll. Ihrem Unmut macht sie Luft mit Beschimpfungen der Assistentin, die in quälende und rituelle Demütigungen ausarten.
Das Redaktionsteam erscheint … Antiporno bei Prime-Video>>>


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Interview zu Kyokos neustem Roman

Die Redakteurin in Begleitung einer Fotografin und dreier Assistentinnen, die in ihrem Auftreten eine ganze Reihe Sujets aus der Pornobranche bedienen. Zwei der Assistentinnen tragen Strap Ons, die sie später auch einsetzen, um auf Kyokos Anweisung deren Assistentin zu penetrieren. Dazu eine halb nackte Maskenbildnerin, die ihre Brüste deutlich zur Schau stellt.
Es kommt zum Interview währenddessen die Journalistin die bisherigen Werke Kyokos über den grünen Klee lobt. Auf die Frage hin, mit welchem Thema sich Kyokos neuster Roman beschäftigt, reagiert die überspannt:

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Antiporno – Frauen sind nicht frei in diesem Land

„Thema? Was für ein Thema? Nerv mich bloß nicht mit solchen dummen Fragen. Das Leben von Menschen hat doch auch kein Thema. Ich gebe zu, wenn ich im Auto fahre, ist das Ziel mein Thema. Aber wenn ich im Auto bin, dann masturbiere ich … dann bin ich frei. Doch keine Frau in diesem Land kann mit ihrer Freiheit etwas anfangen …“ Was nichts anderes bedeutet, als dass die Frauen in diesem Land (Japan) nur zum Schein frei sind. Damit kommt der Film nach etwa 20 Spielminuten beim eigentlichen Thema an- Die Herrschaft der Männer, wie sie sich auch in der Pornoindustrie äußert.

Misshandlungen durch das Dreh-Team

An dieser Stelle ertönt der Ruf: „Cut!“ Und die Zuschauer*innen erfahren, dass es sich bei den bisherigen Szenen um Dreharbeiten zu einem Pornofilm handelte. Im weiteren Verlauf tauschen die beiden Frauen mehrmals die Rollen und die Assistentin Noriko wird zur Hauptdarstellerin, die von der amateurhaften Unfähigkeit der jungen Schauspielerin Kyōko frustriert ist. Sie setzt jetzt Kyōko denselben Demütigungen aus, denen sie sich vorher unterwerfen musste. Es kommt zu Misshandlungen und Demütigungen der Darstellerin Kyōko auch durch den Regisseur und das Dreh-Team.

SM, lesbischer Sex bis hin zu „Sex in the family“ und Inzest

Die folgenden Szenen zeigen eindrucksvoll, welch rüder Umgang bei derartigen Porno-Drehs an den Sets herrscht. Im Film mit Sicherheit stark übertrieben, doch das soll ja auch der Sinn des Ganzen sein. Was folgt ist eine Aneinanderreihung der beliebtesten und bekanntesten Themen bei Pornoproduktionen, angefangen bei den für japanische Produktionen beliebten Gewalt- und SM-Themen über lesbischen Sex bis hin zu „Sex in the family“ und Inzest. Kyōko erinnert sich an ihre ersten sexuellen Erlebnisse in ihrer Jugendzeit und daran, wie sie die Sexualität der Eltern erlebte und verarbeitet hat.

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Die Frauen in diesem Land beherrschen ihre Herzen nicht

In einer finalen Szene erklärt Kyōko einem ihrer Models, wie wichtig es für eine Frau ist, ihren Körper richtig einzusetzen:
„Du hast einen schönen Körper, den musst du benutzen und ihn missbrauchen. Benutze ihn richtig, die und die …“ Kyōko knetet die Brüste der Frau, anschließend haben sie Sex, währenddessen Kyōko fortfährt: „Die Frauen in diesem Land beherrschen ihre Herzen nicht, und ihre Körper auch nicht. Die Männer beherrschen sie und die von Männern antiporno_von_sion_sonodominierte Gesellschaft erdrückt sie. Die macht sie fertig …“ Damit ist das Thema des Films noch ein letztes Mal klar umrissen … Antiporno bei Prime-Video>>>

Fazit

Antiporno ist kein Unterhaltungsfilm, kein Film, den man sich einfach einmal so am Abend anschaut, um sich zu entspannen. Antiporno ist eine Anklage von der ersten Minute an bis zur letzten, wie ein fieberhafter Traum aus Grausamkeit und Masochismus, der in einigen Sequenzen bis an die Grenzen des Erträglichen geht. Ob das bei allen Produktionen diese Genres so der Fall ist, mag dahingestellt bleiben. Fakt ist, und dafür gibt es hinreichende und glaubwürdige Aussagen, dass es vorkommt, allein das genügt. Sicher kein Grund dafür, Pornografie in Gänze abzulehnen … c_date_mobil

Zugabe

avalon_barrie_in_sommerliebe_erotikfilmWer Antiporno bei Prime-Video im Red-Light-Cinema freischalten lässt, bekommt eine köstliche und im Gegensatz zum Antiporno unterhaltsame und entspannende Zugabe mit nur einer Werbeunterbrechung frei Haus geliefert. Prime-Mitglieder haben selbstverständlich auch den direkten Zugang zum Film. Keinen Porno und schon gar keinen Antiporno, sondern ein vor der traumhaften Kulisse der griechischen Insel Lesbos gedrehtes lesbisches Erotikdrama aus dem Jahre 2008:

Sommerliebe – Sappho – Liebe ohne Grenzen von Regisseur Robert Crombie

Die Geschichte von Sappho, einer amerikanischen Millionärstochter und Phil, einem Maler, die beide ihre Flitterwochen auf der griechischen Insel Lesbos verbringen. Der Film führt uns in die 1920er Jahre. Auf der Insel lernt Sappho die Tochter des russischen Archäologen Orlow, Helena, kennen, in die sie sich verliebt. Nachdem Helena Sappho in die Geheimnisse der griechischen Mythologie, besonders in die Geschichte ihrer Namensvetterin einweiht, erkennt Sappho ihre wahren Leidenschaften und es entwickelt sich eine folgenschwere Dreiecksbeziehung … Mehr zum Film mit Trailer>>>
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Buch des Tages

Ebenfalls kein Porno und noch viel weniger ein Antiporno, das Buch des Tages, welches zum Buch des Jahres 2024 auserwählt wurde:
Von Autorin Martina Hefter: „Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Die Geschichte von Juno, der Performancekünstlerin, die tagsüber ihren schwerkranken Mann Jupiter, der an den Rollstuhl gebunden ist, pflegt. Nachts, wenn sie nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Buch des Jahres zu Recht oder Unrecht? Darüber kann man streiten. Mehr zum Buch mit ausführlichen Leseproben>>>

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„Oh, Frank, Froonc“, sie wiederholte den Namen mehrmals in ihrem Akzent, was genau so klang, als spräche sie den Namen der französischen Währung aus.
„Mein Name ist Hélène“, reagierte sie postwendend. Das klang bezaubernd. Sie sprach den selbstverständlich französisch aus. Älän h, das "H" am Ende daran gehaucht. Nicht wie man es hierzulande kennt, wie die Birne Helene. Nein, Älän h, das klang, wie sie es aussprach, als stünde sie kurz vor einem Orgasmus ...
dunkle_perlen_erotiknovellen„Sag jetzt nichts, sag jetzt bitte gar nichts …“, flüsterte ich nur, bevor sich unsere Lippen trafen. Rund herum ein einziges Nichts, für eine Ewigkeit schien die ganze Welt still zu stehen. Lebensstille, ein leises Rauschen, zu dem Stimmen, Motorengeräusche und das Dröhnen der Triebwerke startender Flugzeuge verschmolzen. Es gab nur uns. Meine Arme, die sie umklammerten, ihren vollen, weichen Mund, ihren zierlichen, schlanken Körper, ihre schmalen Hüften, die ich unter dem Mantel ertastete.
Sie lächelte glücklich, während wir uns unablässig küssten. Das bemerkte ich an ihren Mundwinkeln, die immer wieder flohen. Mir rannen die Tränen über die Wangen, Salz, gemischt in unseren Speichel. Jedes Mal, wenn sie den Mund zum Sprechen öffnen wollte, verschlang ich sie aufs Neue.
„Du erdrückst mich, Froonc“, schnaufte sie, nachdem es ihr ein erstes Mal gelang, sich zu befreien ...
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