Meine dunkle Vanessa von Kate Elizabeth Russell – Erschütternd und unerbittlich
Der Roman der amerikanischen Autorin Kate Elizabeth Russell – Atemberaubend und packend
Atemberaubend – Vanessa: „Minderjährig zu sein, das heißt, dass man die Macht hat, einen Mann mit nur einer Berührung in einen Kriminellen zu verwandeln.“
Atemberaubend
… und packend, ohne Übertreibung, das Buch des Tages „Meine dunkle Vanessa“ von Kate Elizabeth Russell. Atemberaubend und packend, weil man es nicht mehr aus der Hand legen möchte, bevor man die letzte Seite aufgeschlagen hat. Erschienen im Jahre 2020 auf dem medialen Höhepunkt der #MeToo – Bewegung – ein eindrucksvolles Plädoyer, sowohl für als auch gegen „MeToo“. Die Bewegung begann im Jahre 2017 mit Missbrauchsvorwürfen gegen die Hollywood-Größe Harvey Weinstein und dem Aufruf der Schauspielerin Alyssa Milano. Ein Höhepunkt im Jahre 2020 mit dem Prozess gegen Ghislaine Maxwell, die dem Milliardär Jeffrey Epstein Minderjährige für sexuelle Handlungen zuführte.
Warum Pro MeToo
#MeToo, ich auch, unter dem Hashtag gaben sich mehr und mehr Opfer sexuellen Missbrauchs zu erkennen, das bleierne Schweigen hatte ein Ende gefunden, wie das Wegschauen der Gesellschaft, die Bagatellisierung: „Mein Gott, so schlimm kann es doch nun wirklich nicht gewesen sein …“ Die Besetzungs-Couch im Film und Theatergeschäft, jeder meinte, es ganz genau zu wissen, fast jeder fand es normal, es hatte sich in den alltäglichen Sprachgebrauch eingeschlichen. Das „Hoch gefickt“, was man so manchem Star nachsagte, möglich, dass es einige tatsächlich wollten. „Mein Gott, war das wirklich so schlimm?“ Im Roman sagt das die Leiterin einer Highschool, atemberaubend nachlässig, der Roman stellt einiges in Frage.
Warum Kontra MeToo
Das Plädoyer gegen MeToo, und hier besonders die Art und Weise, wie die Presse, allen voran die Yellow-Press, damit umging, kommt erst zum Ende des Romans zum Tragen. Eine Journalistin schreibt einen Artikel über eine Betroffene, jedenfalls stellte sie es so dar. Taylor, eine Schülerin der Highschool, die den Stein ins Rollen brachte, gibt selber zu: „An der Sache an sich lag ihr, glaube ich, gar nichts, sie wollte bloß auf der Welle mit reiten und sich profilieren …“ Der Roman wirft viele Fragen auf und gibt wenige Antworten, niemand hebt den Zeigefinger, und das ist gut so, weil die Dinge, um die es hier geht, zu vielschichtig sind, dunkel oft, schwer erkennbar, doch die Tatsachen sind oft atemberaubend erschütternd.
Die Story
„Meine dunkle Vanessa“ erzählt von Vanessa Wye, angefangen bei ihrem fünfzehnten Lebensjahr als Schülerin einer Privatschule in Maine und ihrem siebenundzwanzig Jahre älteren Englisch-Lehrer Jacob Strane. Vanessa, das Würstchen vom Lande, so bezeichnet sie sich selbst, die Einsame, die keine Freunde hat. Strane beginnt ein Verhältnis (ja, ER beginnt es!) mit ihr, indem er ihre verwundbarste Stelle trifft, ihre Einsamkeit. Er, der erfahrene Lehrer, der bereits Generationen an Schülerinnen unterrichtete, er erkannte ihren Durst nach Anerkennung, nicht unbegründet, sie ist talentiert. Mit Komplimenten macht er sie gefügig, mit Worten zuerst streichelt er ihre Seele, bis sie „fällt“. Da ist sie erst Fünfzehn.
Schuldig oder nichtschuldig?
Der Roman trifft keinen Schuldspruch, er liefert der Leserschaft lediglich Anhaltspunkte dafür, sich ein eigenes Urteil zu bilden, das macht ihn so wertvoll, so atemberaubend spannend. Nachdem Strane Vanessas Zuwendung bemerkt, bestellt er sie im Seminarraum zu sich nach vorn, während die Klasse konzentriert an einem Aufsatz schreibt. Zuerst legt er seinen Oberschenkel an den ihren, als sie nicht zurück weicht, fasst er ihr ans Knie. Er weiß, dass sie, in Anwesenheit der übrigen Gruppen-Mitglieder, nicht protestieren wird. Aus Angst, dass man ihr nicht glaubt, dass man vielleicht meint, sie würde sich nur wichtig tun. Strane kennt die Psyche der Teenager in Vanessas Alter ganz genau …
Schuldumkehr, ein altes, demagogisches Konzept
Im Verlauf seiner weiteren Annährungen an Vanessa, die „dunkle“ wie er sie bezeichnet, weckt Strane in ihr sehr geschickt das Gefühl, alles selbst so gewollt zu haben, indem er sie jedes Mal vorher fragt, ob es ihr recht sei. Vermeintlich einfühlsam, zurückhaltend, vielleicht auch mit einem gewissen Maß an Vorsicht. Ob er sie küssen dürfe, sie solle stopp sagen, wenn sie es nicht wolle, als seine Hand an ihrem Schenkel aufwärts gleitet, sie lässt es zu, dass er in ihr Höschen schlüpft und sie sagt ja, nachdem er ihr in seinem Haus einen Schlafanzug mit Erdbeermuster, den er ihr extra schenkte, wieder auszog, um mit ihr zu schlafen. Dass sie nicht viel Freude daran hatte, liegt nicht allein am Jungfer-Schmerz …
Atemberaubend von Schuldgefühlen zerfressen
Stranes Vorgehen zeigt Erfolg, Vanessa gibt sich selbst die Schuld an allem. Selbst dann noch, als das Kind bereits im Brunnen liegt und Strane der Verweis von der Schule droht. Zerfressen von Schuldgefühlen lehnt sie jegliches Hilfsangebot ab. Sie redet sich ein, es sei Liebe gewesen, auch um sich selbst zu schützen. Dabei hat Strane sie missbraucht, benutzt. Dass ihn selbst inzestuöse Fantasien trieben, zeigt zum einen dieser kindgerechte Schlafanzug, zum anderen, als er Vanessa während eines intimen Telefonats bittet, ihn Daddy zu nennen. Die Dinge nehmen ihren verheerenden Lauf, aber ich will hier nicht alles verraten, alles von diesem Schicksal, atemberaubend, das soll Ihnen beim Lesen bleiben.
Die Autorin
Kate Elizabeth Russell – Geboren im Jahre 1984 in Maine (USA) und dort, in Clifton, auch aufgewachsen. Sie besuchte die John Bapst Memorial High School in Bangor, Maine. Danach studierte sie an der University of Maine in Farmington, wo sie im Jahre 2006 einen Bachelor of Fine Arts in kreativem Schreiben. Einen Master of Fine Arts erwarb sie an der Universität von Indiana und einen Dr. der Philosophie an der Universität von Kansas. „Meine dunkle Vanessa“ ist Russells Debütroman, der in die Top-Ten der New-York-Times-Bestsellerliste aufstieg. Der Roman wurde bislang in 25 Ländern verlegt und in mehrere Sprachen übersetzt. Kate Elizabeth Russell lebt in Madison, Wisconsin.
Ähnlichkeiten atemberaubend
Im kurzen Vorwort zum Roman betont die Autorin, die im Übrigen autodiegetisch schreibt, dass sie nichts mit der Handlung des Romans zu tun hat. Schaut man sich jedoch die im Internet verfügbaren Fotos an und vergleicht diese mit der Personenbeschreibung im Roman, so stellt man atemberaubende Ähnlichkeiten fest. Auch die Handlungszeiträume 2000 bis 2017, verglichen mit ihrem Geburtsjahr, stimmen mit dem Alter der Protagonistin in etwa überein. Weil es Plagiatsvorwürfe gab, erklärte Russell in einer Stellungnahme, die Handlung ihres Romans sei von eigenen Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch als Teenager inspiriert worden. Einen Ansporn habe außerdem Nabokows Lolita geliefert, die im Roman mehrfach erscheint.
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Leseproben
Als Strane und ich uns kennenlernten, war ich fünfzehn und er zweiundvierzig, und damit lagen fast die perfekten dreißig Jahre zwischen uns. So habe ich den Altersunterschied damals beschrieben – als perfekt. Ich liebe auch die mathematische Komponente, mein Alter mal drei. Wie leicht es war, mir vorzustellen, wie drei von mir in ihn hineinpassten: eine um sein Hirn geschmiegt, eine um sein Herz, die dritte, in flüssiger Form, durch seine Adern strömend.
Liebeleien zwischen Lehrern und Schülerinnen, sagte er, kämen an der Browick School durchaus mal vor, er aber sei in der Beziehung ein unbeschriebenes Blatt, weil er vor mir nie das Verlangen danach verspürt habe.
Jugendlicher Reiz, atemberaubend
Ich sei die erste Schülerin, bei der ihm das in den Sinn gekommen sei. Ich hätte etwas an mir, wofür es sich lohne, das Risiko einzugehen. Einen Reiz, atemberaubend, dem er sich nicht entziehen könne.
Es lag nicht daran, wie jung ich war, darum ging es ihm nicht. Was er an mir vor allem liebte, war mein Verstand. Meine emotionale Intelligenz sei phänomenal, sagte er. Dass ich schreiben könne wie ein frühreifes Wunderkind …
[…] Ich weiß genau, wann es anfing: in jenem Moment, als ich in seinen sonnendurchfluteten Klassenraum trat und spürte, wie seine Augen sich das erste Mal an mir satttranken. Aber die Frage, wann es aufhörte […] ist weitaus schwieriger zu beantworten.
Sein Knie seitlich an meinem Oberschenkel
Dann spüre ich Mr. Stranes Knie seitlich an meinem Oberschenkel, direkt unterhalb des Rocksaums, Sein Knie drückte sich an mich, während er, weiter mit dem Stift den Zeilen folgend. in das Gedicht vertieft ist. Ich starre förmlich, so reglos wie ein totes Opossum. Am Seminartisch sind nein Köpfe konzentriert über ihre Arbeiten gebeugt. Draußen vorm Fenster hängt ein roter Ballon schlapp am Ast eines Baumes.
Meine erste Vermutung ist, dass es bloß ein Versehen ist, dass er mein Bein für den Schreibtisch oder die Stuhlseite hält. Ich warte darauf, dass er seinen Fauxpas bemerkt, dass er sieht, wohin sich sein Knie verirrt hat […] Als ich versuche, dezent auf Abstand zu gehen, folgt er mir …
Mit einer Hand streichelt er mein Knie
„Ich glaube, wir sind uns sehr ähnlich, Nessa“, flüstert er. „An der Art wie du schreibst, sehe ich, dass du einen ähnlichen Hang zu dunkler Romantik hast wie ich. Alles Düstere gefällt dir.“
Im Schutze des Schreibtischs lässt er die Hand sinken und tätschelt mir übers Knie, sachte, vorsichtig, ungefähr so, wie man einen Hund streichelt, bevor man weiß, ob er brav ist und einen nicht beißt. Ich beiße ihn nicht. Sitze reglos da. Wage kaum zu atmen. Er schreibt weiter Anmerkungen neben das Gedicht, während eine andere Hand min Knie streichelt und mein Geist meinen Körper verlässt … Atemberaubend – Meine dunkle Vanessa>>>
Ein Schlafanzug mit Erdbeermuster
Ich schlage vor, fernzusehen, in der Hoffnung, ihn an sein Angebot zu erinnern, auf der Couch einen Film zu schauen, Händchen haltend.
„Wenn wir das machen, schlafe ich unter Garantie ein“, sagt er. „Wie wärs, wenn wir uns gleich bettfertig machen?“
Er wendet sich der Kommode zu, nimmt etwas aus der obersten Schublade. Es ist ein Schlafanzug, bestehend aus Shorts und einem Achselhemd. Weiße Baumwolle mit einem Erdbeermuster …
„Du vergisst vielleicht, dir Nachtwäsche mitzubringen, habe ich mir gedacht“, sagt er, als er mir das Set in die Hand drückt. Ich sage nichts von dem schwarzen Nachthemd unten in meinem Rucksack.
Er fragt, ob ich geküsst werden möchte
„Alles muss immer erst besprochen werden. Das ist die einzige Rechtfertigung für das, was wir tun.“
Er spricht es nicht aus, aber ich weiß auch so, was er von mir erwarten wird – ich soll ihm sagen, wie ich mich fühle und was ich möchte. Soll mutig sein. Ich drehe mich zu ihm, schmiege mein Gesicht an seinen Hals. „Ich möchte nicht, dass du auf der Couch schläfst.“ Ich kann spüren, wie er lächelt.
„Okay“, sagt er. „Möchtest du sonst noch was?“ Ich dränge mich an ihn, lege mein Bein auf seines. Ich kann es nicht aussprechen. Er fragt, ob ich geküsst werden möchte, und als ich an seinem Hals nicke, fasst er mich am Haar und zieht meinen Kopf zurück.
Vorbei am Slip schiebt er einen Finger in mich
„Mein Gott“, sagte er, „wie schön du bist.“
Ich sei vollkommen, sagt er, so vollkommen, dass ich nicht real sein kann. Er küsst mich und dann geht es auch schon schnell mit anderem weiter, Sachen, die wir bisher noch nicht gemacht haben – er zieht mir das Hemdchen hoch, zwickt und knetet meine Brüste, schiebt seine Hand in die Shorts und hält mich dort unten umfasst. Bei allem, was er tut, fragt er zunächst um Erlaubnis. „Darf ich?“, ehe er mir das Tanktop ganz über den Kopf streift. „Ist das Okay?“, ehe er, vorbei an meinem Slip, einen Finger in mich schiebt, so blitzschnell, dass ich kurz wie betäubt bin und mein Körper sich totstellt.
Das Hoch-Runter an seinem Glied
Er schließt meine Finger um sein Glied, und mir ist klar, dass , dass ich nun dieses Hoch-Runter machen soll, und meine Hand pumpt auch umgehend los, gehorsam wie ein Roboter, losgelöst von meinem Hirn. „Nicht so schnell, Baby“, sagt er. „Etwas langsamer.“ Er zeigt mir, was er meint, und ich versuche, den Rhythmus gleichmäßig aufrechtzuerhalten, obwohl ich allmählich schon einen Krampf im Arm habe. ich möchte ihm sagen, dass ich müde bin, möchte mich umdrehen und das Ding nie wieder ansehen, aber das wäre egoistisch. Er habe noch nie etwas so Wunderschönes gesehen wie mich, wenn ich nackt sei, hat er gesagt. Ihm dafür mit Abscheu zu begegnen, wäre grausam von mir.
Soll ich dich vögeln?
Dass sich mir vor Ekel die Nackenhaare sträuben, während ich ihn berühre, spielt keine Rolle. Es ist unwichtig. Es ist in Ordnung. Er hat dieses andere mit dir gemacht, jetzt machst du das hier mit ihm. Die paar Minuten überstehst du schon.
Als er meine Hand wieder weg nimmt, beschleicht mich die Sorge, dass er mich nun auffordert, meinen Mund zu benutzen, und das will ich nicht, das kann ich nicht, Aber stattdessen fragt er: „Soll ich dich vögeln?“ Es ist eine Frage aber eigentlich auch wieder nicht.
Will ich, dass er mich vögelt? Mich vögelt. Es klingt so roh, dass ich mich abwende und das Gesicht ins Kissen drücke.
Er sagt, dass ich es prima mache
Mir kommen die Tränen, aber das stört ihn nicht. Er sagt bloß, dass ich das prima mache, während er weiter in mich einzudringen versucht. Ich soll ein- und wieder ausatmen, sagt er, und als ich ausatme, stößt er fest zu und dringt ein Stück weiter ein. Ich fange an zu weinen, richtig zu weinen – doch er hört nicht auf.
„Du machst das prima“, sagt er. „Jetzt nochmal tief durchatmen, okay? Es ist okay, wenns weh tut. Es wird nicht für immer wehtun. Und nochmal tief durchatmen, okay? Na also, das ist doch schön. Das ist so atemberaubend schön.“ Atemberaubend – Meine dunkle Vanessa>>>
Mehrere Zeitebenen
Der Roman springt zwischen zwei Zeitebenen hin und her, wobei die Handlung nie unübersichtlich wird. Die eine Ebene ab 2000 ff., die Jahre Vanessas an zwei Highschools und dem anschließenden Studium am College, die andere im Jahre 2017, wo sie einem Job an der Rezeption eines Hotels nachgeht. Schon am College fing sie an, zeitweilig exszessiv zu trinken, sie trägt an der Last dessen, was andere versuchen, ihr als Missbrauch durch einen Lehrer einzureden. Den Missbrauch, den sie sich selbst immer wieder als Liebe einredet, selbst dann noch, als bekannt wird, dass Strane nach ihr bei einer oder mehreren anderen Schülerinnen, mehr oder weniger erfolgreich, dasselbe versuchte. Taylor zeigt ihn an.
Vanessa hält zu Strane, selbst als öffentlich alles gegen ihn spricht
Taylor, eine Schülerin, die gern im Mittelpunkt steht, die übertreibt, sie glaubt es nicht. „Angeblich“ habe er ihr Knie berührt. Sie hält zu Strane, auch von ihm dazu überredet. Einer Journalistin (oben bereits erwähnt), die sie bedrängt, verweigert sie sich. Einer Therapeutin gegenüber, nimmt sie den Lehrer in Schutz. Vanessa:
„Ich habe ihn gequält“, sage ich. „Ich glaube, sie verstehen gar nicht, wie viel ich zu all dem beigetragen habe. Sein ganzes Leben wurde zur Hölle, und das nur wegen mir.“
„Er war ein erwachsener Mann und sie waren fünfzehn“; sagt sie (die Therapeutin). „Inwiefern hätten sie ihn quälen können? Was konnten sie ihm schon antun?“
Missbrauch oder Liebe?
Wie schon anfangs angemerkt, die Autorin beantwortet die Frage nicht, es bleibt der Leserschaft überlassen, sich selbst ein Urteil zu bilden. Das macht den Roman so spannend und lesenswert. Eine Erkenntnis der Romanheldin Vanessa: „Minderjährig zu sein, das heißt, dass man die Macht hat, einen Mann mit nur einer Berührung in einen Kriminellen zu verwandeln.“ Allein dieser Satz zeigt, warum Gerichte sich mitunter so schwer tun, in derartigen Prozessen Urteile zu fällen. Mehr will ich an dieser Stelle nun aber wirklich nicht verraten, lesen Sie doch lieber selbst … Atemberaubend – Meine dunkle Vanessa>>>
Fazit
Atemberaubend spannend und außerordentlich lesenswert, der Roman erhielt überwiegend positive Kritiken, abgesehen von einem widerlegten Plagiatsvorwurf. Die Einschätzung des New York Magazin: „Meine dunkle Vanessa kann wie ein aktuelles Spiegelbild von Nabokovs Lolita gelesen werden“, halte ich allerdings für leicht übertrieben. Dolores Haze (Lolita) taucht bereits im Vorwort und Bezüge zu Nabokovs Roman mehrmals in der Romanhandlung auf. Nabokovs Lo ist ein Kind, Humbert bekennend pädophil, das gibt er selber zu. Vanessa ist, so wie sie sich selbst beschreibt, eine junge Frau, ein Teenager, und Strane steht auf Teens, nicht auf Kinder, er ist nicht pädophil.
Regenwürmer vertragen kein Coffein
… bereits im Oktober 2017 erschienen, das Jahr, in dem „Meine dunkle Vanessa“ endet. Wie die Zufälle manchmal so spielen. 2017, das Jahr, in dem die #MeToo – Bewegung von einer Schauspielerin aus der Taufe gehoben wurde. „Regenwürmer vertragen kein Coffein“ beschäftigt sich mit einem ähnlichen Thema aus eine anderen Perspektive heraus, als die Erzählung entstand, dachte noch niemand an #MeToo. Ich wäre danach auch nie auf die Idee gekommen, das Buch umzuschreiben, weil zu keiner Zeit, auch nicht nach #MeToo, ein schlechtes Gewissen bestand. Zumal das Buch auch nicht im Geringsten den Anspruch erhebt, wie das, um das es in diesem Beitrag geht. In diesem Sinne, einen unterhaltsamen Lesespaß …
Film des Tages
Weniger atemberaubend, mit viel weniger Anspruch, aber das muss es ja auch nicht immer sein, doch wenigstens unterhaltsam, mit einer Prise Humor gewürzt, dazu etwas ansehenswerte nackte Haut von Schauspielerinnen, deren Namen im Bereich des erotischen Kinos nicht unbekannt sind. „Zärtliche Versuchnung“, eine französisch-italienische Co-Produktion mit Marina Vladi, Serena Grandi und Claudine Auger, ein Softporno aus dem Jahre 1987, Regie: Gianfranco Mingozzi.
Versuchung
… oder die Abenteuer eines jungen Don Juan.
Der da in Versuchung gerät, ist der 16-jährige Roger (Fabrice Josso), Sohn der Gutsbesitzerfamilie, der seine Ferien auf dem Gutshof seiner Eltern verbringt. Wir befinden uns in Frankreich des Jahres 1914, die meisten Männer sind an der Front, zurückgeblieben im Hinterland ein Heer unbefriedigter junger Frauen, denen der junge, noch unerfahrene Mann sehr gelegen kommt. Er weiß nicht so recht, wie ihm geschieht, doch er ist plötzlich der Hahn im Korb, was ihm zunehmend Lust zu bereiten scheint. Die attraktive Magd Ursula (Serena Grandi) weiht ihn in die Geheimnisse der Liebe ein, und dann sind da noch die Gouvernante Kate, die Köchin Helene und die Hauslehrerin … Mehr zum Film mit Trailer>>>
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Regenwürmer vertragen kein Coffein
Die Geschichte einer ungewöhnlichen LiebeIch bin mir nicht ganz sicher, ob mir das in dieser Geschichte niedergeschriebene erspart geblieben wäre, hätte ich nicht am 25. August des Jahres 1997 virtuell einen Chatroom betreten, der den vielversprechenden Namen „Manager-Treff“ trug. Ebenso wenig sicher bin ich mir, ob es nicht besser gewesen wäre, der Bekanntschaft, die sich an besagtem Tage anbahnte, lieber aus dem Wege zu gehen. Überhaupt nicht sicher hingegen bin ich mir, ob ich das Ganze nicht vielleicht doch hätte erleben wollen und vielleicht tief traurig darüber gewesen wäre, hätte es überhaupt nicht stattgefunden. Was selbstverständlich hinterher niemand hätte wissen können, am wenigsten ich selbst ...Lisa, gerade vierzehn geworden, benahm sie sich völlig ungeniert, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Man könnte so weit gehen, sie als völlig schamlos zu bezeichnen. Frech, kess, einen Hauch frivol. Sogar eine Prise Obszönität schien tief in ihrem Wesen versteckt zu sein. Das lag wohl eher daran, dass sie nicht vollumfänglich imstande war, die Wirkung ihres frühreifen Körpers auf spätreife Männer in seiner gnadenlosen Wucht auch nur ansatzweise zu erkennen. |
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Luise, blond und zweigeteilt in die lähmende Kälte des Nordens oben herum. Weiter südlich, vom Nabel abwärts, das ewig lodernde Feuer der Südländerin. Das war nicht immer so. Als wir uns das erste Mal körperlich trafen, wirkte sie welk. In ihrem Schoß schien sie trocken und völlig erkaltet. Später entwickelte sich die Region zwischen ihren Oberschenkeln zu einem pulsierenden Moloch, der mich, flog sie ihrem Höhepunkt entgegen, jedes Mal in sich hinein sog. Wenn er mich wieder ausspuckte, dann einzig zu dem Zwecke, mich einen Augenblick später erneut zu verschlingen. Wie eine wiederkäuende Kuh. Wir lernten uns in dem eingangs erwähnten Chat-Room kennen, in der Zeit kurz nachdem das internationale Spinnennetz seine Ausläufer über den großen Teich hinweg bis nach Deutschland wie in den Rest der Welt hinein schob. | |
Luise bewegt sich weiter, schneller … Nichts geht mehr, rien ne va plus. Enttäuscht wirft sie sich auf den Rücken. Ein Zischen dringt aus ihrem Hals. Wie wenn man beim Ausatmen die Zunge an den Gaumen drückt, wie bei einer Schlange, begleitet von zornigem Stirnrunzeln. Das höre und sehe ich zum ersten Mal. Bislang gab es nie einen Grund dafür. „Wir haben den ganzen Tag Zeit … Dazu die halbe Nacht …“, will ich sie vertrösten. Doch sie springt bereits aus dem Bett. Grollend zieht sie sich den Morgenmantel über, anschließend geht sie ins Bad. Als ich ihr wenig später folge, kommt Lisa in Bernys Begleitung aus ihrem Zimmer heraus. Zähnefletschend wedelt er mit dem Schwanz. Lisa lacht mich aus ihren strahlenden Augen heraus an, so blau wie tief. Einen Augenblick lang berühren sich im Vorübergehen unsere Hände, ein Hauch Zärtlichkeit. Sekundenbruchteile wandeln sich zu einem endlosen Flug in die Ewigkeit, am Ende ein Licht, das ein leises Sirren sendet. So muss Odysseus den Gesang der Sirenen empfunden haben …Alle Leseproben>>> |
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1000 Dank und Kuss für den Tipp. Warum kannte ich das Buch noch nicht? Heute Vormittag angekommen und schon 100 Seiten gelesen und es werden gleich im Bett noch ein paar mehr.Also danke danke nochmal, Yvonne.
Ja, auch Du kennst eben nicht alles, Gruß nach LE