Balzac – Das Chagrinleder (1831) – Begehren und Tod

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Honoré de Balzac – Das Chagrinleder – Roman aus dem Jahre 1831

Glanz und Elend der Pariser Gesellschaft im Anschluss an die Julirevolution des Jahres 1830

Balzac – Eine Orgie bietet […] jede leibliche Freude, also Opium in kleinen Dosen …
Titelbild: Kanal Saint Martin in Paris – Gemälde von Firmin Girard (1838-1921) – Museum Carnavalet, Paris

Honoré de Balzac

Geboren am 20. Mai 1799 in Tours, Dép. Indre-et-Loire, war einer der bedeutendsten Schriftsteller Frankreichs und gehörte, neben Stendhal und Gustave Flaubert, zu den großen Realisten der französischen Literatur. Der heute hier vorgestellte Roman, „Das Chagrinleder“, war das erste Werk seines insgesamt 88 Titel umfassenden Zyklus „Die menschliche Komödie“. In allen seinen Werken setzt Honoré de Balzac sich kritisch mit den Zuständen in der französischen Gesellschaft seiner Zeit auseinander. Balzacs Vater war bereits vor der Revolution 1789 Beamter und stieg nach der Revolution zum leitenden Beamten in der Verwaltung der Revolutionsarmee auf. Seine Mutter stammte aus einer wohlhabenden Pariser Familie. amazonvideo

balzac_das_chagrinleder_leseprobenLiterarisches Schaffen

1814 zog die Familie Balzac von Tours nach Paris um, wo Honoré 1816 seine schulische Ausbildung beendete. Im Anschluss nahm er ein Jurastudium an der Juristischen Hochschule in Paris auf und besuchte auch Vorlesungen an der Pariser Philosophisch-philologischen Fakultät. Während des Studiums arbeitete er als juristische Hilfskraft bei einem Anwalt und später einem Notar. In dieser Zeit begann Balzac bereits, erste philosophische Überlegungen zu Papier zu bringen. Im Jahre 1819 brach er sein Studium kurz vor dem Abschluss der letzten Stufe ab und entschied sich, Schriftsteller zu werden. Sein Vater finanzierte ihm zwei Probejahre.

Balzac – Erste Versuche

Bereits nach den ersten drei Jahren schaffte es Balzac, vom Schreiben zu leben. Gemeinsam mit dem Autor Auguste Lepoitevin arbeitete er an mehreren Romanen und versuchte es mit eigenen Werken. Doch die Erfolge blieben zunächst aus, wie auch sein Versuch als Dramatiker. Sein Geld verdiente er mit dem Schreiben von Kritiken für ein literarisches Feuilleton. Nach einer Zeit der Depressionen lernte Balzac 1825 eine junge Adlige kennen. In dieser Zeit schloss er sich einem Verleger an, gründete selbst einen Verlag mit Druckerei, mit beidem ging er allerdings in der Folge einer Wirtschaftskrise in den Konkurs. In dieser Zeit knüpfte er aber Kontakte zu einigen Autoren wie Victor Hugo und Alfred de Vigny.

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Honoré de Balzac

Balzac – Zeit der Erfolge

1829 stellte sich der erste Erfolg mit dem historischen Roman „Les Chouans, ou La Bretagne en 1799“ (Die Chouans oder Bretagne im Jahr 1799 – Chouans = königstreue Katholiken während der Revolution). Anfang der 30er Jahre begann eine vielfältige Zeit, während derer Balzac sich als Herausgeber und Verleger betätigte.  Ab 1833 begann Balzac wie besessen zu schreiben. Nach Vater Goriot (1834) begann Balzac seine Werke unter dem bereits oben erwähnten Zyklus „Die menschliche Komödie“ zusammenzufassen. Gemeinsam mit Victor Hugo, Alexandre Dumas und George Sand gründete Balzac 1838 den ersten französischen Schriftstellerverband.
Mit nur 51 Jahren verstarb Balzac am 18. August 1850 in Paris.

Das Chagrinleder

Eine Sittenstudie – das Eingangswerk, sozusagen, zu Balzacs Menschlicher Komödie – und weil er hier in der Tat alles Menschliche aufs Korn nimmt, gehört der Roman durchaus in eine Sammlung erotischer Literatur. Oder kann man erotischer die Schönheit, den Anmut, die Reize der Frauen wie deren Macht auf den Mann beschreiben, als es Balzac im Chagrinleder tut? Begierde und Lust bis hin zu einer geradezu masochistischen Unterwerfung unter die Gunst einer Frau, der schönen, aber eiskalten Gräfin Feodora, die fast an Sachar Masochs „Venus im Pelz“ erinnert, die 40 Jahre später erschien. Die Geschichte eines Teufelspakts andererseits, entlehnt aus Goethes Faust, der auch mehrfach Erwähnung findet. amazon_audible

Menschliche Tragödie

… wäre wohl in diesem Falle treffender. Die Lebensgeschichte des Raphael de Valentin, ein Teil davon mit biografischen Daten aus dem Leben, jedenfalls der jüngeren Jahre, des Autors selbst. Das letzte Geldstück in einem Casino verspielt, will Raphael sich aus Gram in der Seine ertränken, doch weil ihm der Zeitpunkt nicht genehm erscheint, entschließt er sich, die Nacht in einem Antiquariat zu verbringen, wo der Inhaber ihm das magische Chagrinleder aushändigt. Ein Talisman, der alle Wünsche Wahrheit werden lässt. Gegenstand unzähliger Märchen, der Wunschgeist, drei Wünsche, der letzte führt ins Verderben. Zu spät bemerkt Raphael, dass sich das Leder nach jedem erfüllten Wunsch verkleinert, und damit seine Lebenserwartung.

Der erste Wunsch – ein Bacchanal

Der erfüllt sich bereits, nachdem Raphael das Antiquariat verlässt. Er trifft drei Freunde, die ihn bereits suchten. Die wollen, vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen nach der Julirevolution 1830 bei einer neuen Zeitung Fuß fassen, deren Verleger ein mehrtägiges Fest gibt. Am Ende einer regelrechten Orgie, Essen, Trinken, Frauen, umgeben vom Dunst der betrunkenen, schlafenden Gäste erzählt Raphael einem der Freunde seine Lebensgeschichte und wie es zu der Selbstmordabsicht kam. Die enttäuschte Liebe zu der Gräfin Feodora, Misserfolge bei der Realisierung seiner Pläne, aber auch ein Pflänzchen Liebe zu der armen und minderjährigen Paulina, die er aber nicht anrührte.

Glück und Ende

Just am Ende des Bacchanals erfährt Raphael, dass ein Onkel ihn zum Alleinerben erklärte, von Stund an ist er ein reicher Mann. Des Glückes nicht genug, kommt auch Paulina zu Vermögen, Erst jetzt kommt es zu dem, was Raphael davor Paulina gegenüber unterdrückt hatte und auch sie erklärt ihm, ihre Liebe, die sie bereits von der ersten Stunde an für ihn hegte. Eine Beziehung voller inbrünstiger Liebe, voller Lust und Leidenschaft, der Höhepunkt, in dem zugleich das Ende liegt. Man könnte fast meinen, ein Vorgriff auf Balzacs Leben und sein Ende zugleich. Ein Leben, in dem er sich verausgabte, literarische Meisterwerke, unzählige Affären und der frühe Tod mit nur 51 Jahren.

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Eugène Delacroix Die Freiheit führt das Volk

Historischer Hintergrund

Die Zeit unmittelbar nach der Julirevolution 1830. Nach Napoleons Niederlage, in der Zeit der Restauration, waren die Bourbonen wieder an die Macht gelangt. Aus dieser Zeit stammt das bekannte Gemälde (rechts), Eugène Delacroix – Die Freiheit führt das Volk (1830). König Karl X., der die volle Macht des Adels wiederherstellen wollte, hatte das Parlament aufgelöst. Letzteres brachte das Volk auf die Barrikaden, dies auch vor dem Hintergrund sozialer Spannungen im Zuge der Industrialisierung. Das Ergebnis führte zu einem Aufschwung der Bourgeoisie, die Macht des Geldes, die Balzac in seinem Roman anprangert. Knapp 20 Jahre später wird der „Bürgerkönig“ Louis Philippe von der nächsten Revolution hinweggefegt.

Leseproben

Als Leseprobe habe ich, nach der Eingangssequenz, der „philosophischen Studie“, ein Stück aus dem bereits erwähnten Bacchanal ausgewählt, die verführerische Schönheit der Frauen und die Opulenz des Mahls, voller lüsterner Poesie von Balzac beschrieben. Alle überstrahlt von der schönen Aquilina. Im zweiten Teil die Gräfin Feodora – kann man die Reize einer Frau noch besser beschreiben? Und schließlich die jungfräuliche Pauline, bei der Raphael später zu finden meinte, was er suchte, doch da war es bereits zu spät … Honoré de Balzac – Das Chagrinleder>>>


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Balzac – Wollen verzehrt uns, Können zerstört uns

Ich will Ihnen in wenigen Worten ein großes Geheimnis der menschlichen Existenz enthüllen. Das Leben erschöpft sich durch zwei Akte, die der Mensch instinktiv vollbringt und die bewirken, dass die Quellen seines Daseins versiegen. Zwei Verben sind es, die alle Formen dieser beiden Ursachendes Todes in sich enthalten: Wollen und Können. Zwischen diesen zwei Begriffen des menschlichen Handelns liegt ein anderer, dessen die Weisen sich bemächtigen und dem ich meinen Reichtum und meine Langlebigkeit verdanke. Wollen verzehrt uns, Können zerstört uns; Wissen aber belässt unseren schwachen Organismus in einem andauernden Zustand der Ruhe …

Das Bacchanal – Leidenschaftliche Augen feenhaft reizender Mädchen

Die maßlosen Genüsse des Gelages erblassten vor dem Kitzel des Anblicks , den der Gastgeber dem wollüstigsten ihrer Sinne bot. Unter den gleißenden Kerzen eines goldenen Lüsters sahen die Männer verblüfft um einen scharlachrot gedeckten Tisch eine Gruppe von Frauen versammelt, deren Augen wie ebenso viele Diamanten blitzten. Reich war der Schmuck, aber reicher noch waren die blendenden Schönheiten, vor denen alle Wunder dieses Palastes dahinschwanden. Die leidenschaftlichen Augen der feenhaft reizenden Mädchen strahlten noch mehr als die Ströme von Licht, in denen die seidigen Reflexe der Bespannungen, die Weiße des Marmors und die zierlichen Schnörkel der Bronzen schimmerten.

Scheinjungfrauen, deren Haar fromme Unschuld atmet

Dieses Serail bot Verführung für aller Augen und Lust für jeden Geschmack. Betörend saß da eine Tänzerin, schleierlos, schien es, unter den wallenden Falten des Kaschmir. Durchscheinende Gaze dort, schmeichelnde Seide hier, ver- oder enthüllten geheimnisvolle Pracht.  Schmale kleine Füße redeten von Liebe, frische rote Münder schwiegen still. Zerbrechliche, sittsame junge Mädchen, Scheinjungfrauen, deren hübsches Haar ganz fromme Unschuld atmet …
Vielleicht riet ihnen ein Gefühl, das die Frau nie ganz abwirft, sich in den Mantel der Tugend zu hüllen, um der verschwenderischen Sünde desto mehr Reiz und Würze zu verleihen …

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Aquilina – Das lasziv geringelte Haar in Liebeskämpfen erprobt

Die beiden Freunde, die sich auf einem weichen Diwan niedergelassen hatten, sahen zunächst ein großes, wohlgebautes Mädchen auf sich zukommen, das wundervoll einher schritt, ziemlich unregelmäßige, aber aufreizende, ungestüme Gesichtszüge hatte, die durch kräftige Gegensätze auf die Seele wirkten. Ihr dunkles, lasziv geringeltes Haar schien in Liebeskämpfen erprobt und fiel leicht auf ihre breiten Schultern, die anziehende Ausblicke boten. Lange braune Locken umschmiegten einen majestätischen Hals, über den hin und wieder das Licht glitt und die Feinheit der hübschesten Linien bloßlegte … Honoré de Balzac – Das Chagrinleder>>>

Die Eleganz ihrer Formen versprach verzehrende Lust

Die mattweise Haut ließ die warme, lebhafte Tönung der Wangen leuchten. Die Augen, umrahmt von langen Wimpern, sprühten verwegene Flammen, Liebesverheißungen. Die roten, feuchten, halboffenen Lippen riefen zu Kuss. Dieses Mädchen war nicht schlank, aber wunderbat geschmeidig; ihre Brust, ihre Arme waren voll wie bei den herrlichen Gestalten von Carracci; dennoch bewegte sie sich leicht und gewandt, und ihre Kraft mutete an wie die Behendigkeit des Panthers , so wie die männliche Eleganz ihrer Formen verzehrende Lust versprach …

Feodora – ihr Mieder war mit den anziehendsten Reizen begnadet

Ihre frischen roten Lippen hoben sich von einem strahlend weißen Teint ab. Ihr braunes Haar ließ ihre orangefarbenen Augen, die wie ein Florentiner Stein geädert waren, zu voller Geltung gelangen. Ihr Mieder endlich war mit den anziehendsten Reizen begnadet. Eine Rivalin hätte die dichten, beinahe zusammengewachsenen Brauen vielleicht zu streng genannt und den unmerklichen Flaum, der die Linien des Gesichts umspielte, bemängelt. Ich sah in dem allen nur Zeichen von Leidenschaft. Liebe stand auf den italienischen Lidern dieser Frau geschrieben, auf ihren wundervollen Schultern, schön wie die der Venus von Milo …

Feodora – berauscht von ihrem Luxus

Ich ging entzückt, von dieser Frau verführt, berauscht von ihrem Luxus, erregt in allem, was edel und lasterhaft, gut und böse in meinem Herzen war. Und als ich mich so bewegte, do lebendig, so begeistert fühlte, glaubte ich zu begreifen, weshalb es die Künstler, die Diplomaten, die Männer der Macht, die Börsenspekulanten, sonst unverwundbar wie ihre Kassen, dorthin zog; sie suchten in ihrer Nähe gewiss die gleiche fiebrige Erregung, die in mir wirkte, alle Kräfte meines Seins vibrieren machte, mein Blut bis in die feinsten Adern peitschte, den kleinsten Nerv reizte und in meinem Hirn zitterte! Honoré de Balzac – Das Chagrinleder>>>

Pauline – eine verschwenderische Schönheit

balzac_das_chagrinleder_leseprobenWenn ich heim kam, fand ich Pauline bei mir, bescheiden gekleidet, wie immer; aber bei der kleinsten Bewegung zeigten sich ihr schlanker Wuchs und der Zauber ihrer Gestalt unter dem groben Stoff. Wie bei der Heldin im Märchen von der Eselshaut steckten ihre zierlichen Füße in unförmigem Schuhwerk, aber diese Schätze, dieser Reichtum des jungen Mädchens, diese ganze verschwenderische Schönheit waren für mich wie verloren. Ich hatte mir fest vorgenommen, Pauline wie eine Schwester zu sehen, ich hätte es verabscheut, das Vertrauen ihrer Mutter zu enttäuschen, ich bewunderte das reizende Mädchen wie ein Bildnis, wie das Porträt einer toten Geliebten …

Pauline – tief ergriffen von ihrer jungfräulichen Erscheinung

Das liebe Mädchen hatte Balsam auf meine Wangen gegossen. Dieses naive Lob …
Pauline bemalte Fächer; ihre Farben und Pinsel, die sie auf einem kleinen Tisch ausgebreitet hatte, bildeten reizvolle Farbeffekte; aber da sie aufgestanden war, um meine Leuchte anzuzünden, fiel das Licht voll auf ihr weißes Gesicht; man musste schon unter dem Bann einer unseligen Leidenschaft stehen, um von der Zartheit ihrer rosigen Hände, dem Idealischen ihres Kopfes, von ihrer jungfräulichen Erscheinung nicht tief ergriffen zu sein. Nacht und Stille liehen der arbeitsamen Nachtwache, dem friedlichen Interieur ihren Zauber …


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Das Chagrinleder

Philosophische Studien – die treffende Beschreibung zu oft etwas verworrenen Gedanken, die den Autor vor dem Hintergrund seiner ereignisreichen Zeit im Frankreich der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts bewegen. Wie bei allen Klassikern benötigt man ein paar Seiten, um sich an die antik anmutende Sprache zu gewöhnen. Dabei ist es ein nahezu vollkommener Genuss, wie die Autoren der Klassik Personen und Ereignisse mit einer Flut blumiger Worte umschreiben, für die wir in der moderneren, oft leider auch farbloseren Sprache, nur triviale Begriffe übrig haben. Werke des genialen Honoré de Balzac – Klassiker der Weltliteratur, denen man ein ewiges Denkmal setzen möchte – unvergesslich …

balzac_das_chagrinleder_filmDer Roman von Balzac wurde verfilmt

Unter der Regie des belgischen Regisseurs Alain Berliner wurde der Roman im Jahre 2010 verfilmt. Bekannt auch durch den Film „Mein Leben in Rosarot“. Mit dem Film gewann er 1997 den Golden Globe Award für den besten fremdsprachigen Film. Die Rolle des Raphael de Valentin im Chagrinleder übernahm der Belgier Thomas Coumans, die Rolle der Pauline die Französin Annabelle Hettmann, auch als Sängerin bekannt. Feodora spielte die französische Schauspielerin Mylène Jampanoï. Ein Jahr später erschien der Film auch in Deutscher Synchronisation auf DVD, außerdem können Sie ihn auch auf Amazon Prime sehen>>>

Film des Tages

Als Film des Tages habe ich allerdings eine andere Balzac-Verfilmung ausgesucht, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Balzac „Verlorene Illusionen“ verfilmt im Jahre 2021. Nicht allein, weil es sich um eine jüngere, fast noch aktuelle Verfilmung handelt (seit 2023 auch auf DVD), sondern weil der Stoff übergreifender ist und auch Elemente enthält, die bereits im Chagrinleder zum Ausdruck kamen. Die dreiteilige Romanvorlage entstand in den Jahren 1837 bis 1843 und ist, genau wie Das Chagrinleder Teil des Balzacschen Gesamtwerks „Die menschliche Komödie“.  Verlorene Illusionen auch auf PrimeVideo>>>profit_schein_sex_verlorene_illusionen_film

Verlorene Illusionen

Der Film führt uns in das Frankreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dem Beginn der Industrialisierung und gleichzeitig tiefgreifender politischer Umwälzungen. Hauptperson der junge und gutaussehende Lucien (Benjamin Voisin). Er versucht sich in der Dichtkunst und träumt davon, in die vornehme Gesellschaft aufzusteigen. Seine Familie betreibt in der Provinz eine Druckerei, diese kleine Welt ist ihm zu eng. Er lernt Louise de Bargeton (Cécile de France) kennen, die ihn fördert. An deren Seite will er in Paris sein Glück versuchen. Doch dort ist er schnell auf sich allein gestellt, in einem System von Profit uns Schein … Mehr zum Film finden Sie hier>>>

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Der zweite Kurzurlaub also, drei Tage jenseits der Front, weitab vom Kampfgetümmel des kalten Krieges. Heimaturlaub als Belohnung für die dritte Eichel der Schützenschnur. Zum Glück zwangen ihn die Dienst- und Lebensumstände nicht ein einziges Mal dazu, seine Schießfertigkeiten an einem im Ostseewasser paddelnden oder schwimmenden Republikflüchtling auszuprobieren. Wenn du nicht schießt, wirst du selber erschossen, lautete die Parole. Der Flüchtling, der nichts weiter wollte, als seine Freiheit, war der Feind, der Verräter. Der, der später vielleicht in eine NATO-Uniform gesteckt, auf seine ehemaligen Landsleute schießen würde.
Wer nicht schießt, der wird erschossen, die Perversion eines jeden dieser Dreckskriege. Aber man gehörte ja zu den Guten, zu denen, die der Welt eine bessere Zukunft bringen würden. Notfalls mit Gewalt. Es herrschte Krieg, kalter Krieg, mehrmals am seidenen Faden hängend, mehrmals drohte ein heißer.
Für die Drecksarbeit, DDR-Bürger mit Waffengewalt in ihrer heilen Welt zurück zu halten, war die Marine ohnehin nicht zuständig. Das erledigte die Grenzbrigade Küste. Die trugen zwar ebenfalls Marineuniformen, diese aller-dings mit einem grünen Rand an den Schulterstücken. Igitt, wie unpassend, Blau und Grün. Manch Modedesigner drehte sich mehrmals im Grabe her-um, sähe er das.
Der Marine kam vielmehr die ehrenvolle Aufgabe zu, die größeren Brocken an der Okkupation der Arbeiter- und Bauernäcker wie der sozialistischen Großplattenbauten zu hindern:
hemmungslos_frivol_erotische_erzaehlungenetwa das Raumschiff Enterprise an einer Landung von See her auf dem Territorium der DDR, von der NATO verseuchte Kartoffelkäfer, mit Nuklearwaffen bestückte Delphine, mordlüsterne dänische Robben und sonstige westliche Seeungeheuer. Man erkannte sie daran, dass ihnen die „stars and stripes“ wie die Dollarzeichen aus den Augen gierten. Oder aber einen dänischen Fischkutter abzudrängen, dem das Satelliten-Navigationsgerät ausgefallen war.
Apropos Satelliten-Navigation. Die verfügten bereits über solche Dinger, die NATO, ja, Anfang der Siebziger. Wow, das will man heutzutage gar nicht mehr glauben. Die Russen, Verzeihung, die ruhmreichste und kampfstärkste Armee der Welt, die Sowjetarmee, verfügte ebenfalls seit Anfang der Siebziger Jahre über solche Navigationsinstrumente. Als man die Schiffe der DDR-Marine mit den Basisstationen ausrüstete, mussten zu deren Installation größere Löcher aus den Oberdecks geschweißt werden.
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