Hure und die Liebe – Die Römerin A. Moravia (1947)

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Eine Hure auf der ständigen Suche nach der großen Liebe

Adriana – Die Römerin – Alberto Moravia mit einer der eindrucksvollsten Frauengestalten der Weltliteratur

Hure und Liebe – … es ist allbekannt, dass die Liebe eine Brille ist, durch die selbst ein Ungeheuer anziehend wirken kann …

Die Hure

Sie tut es nicht zuerst des Geldes wegen, Adriana, die Römerin. Sie „… liebte die Liebe um ihrer selbst willen […] vor allem durch die Befriedigung, die ihr der Liebesakt bereitete…“ Der Roman von Alberto Moravia löste im erzkatholisch geprägten, konservativen Italien nach seinem Erscheinen im Jahre 1947 einen Sturm der Entrüstung aus. Pornografisch, was aus heutiger Sicht geradezu grotesk klingt. Was hätten dieselben gute fünfzig Jahre später zu Melissa P. gesagt oder dazu, dass mit Cicciolina (Ilona Staller) sogar ein Pornostar vierzig Jahre später ins Parlament einziehen würde? So schnell ändern sich die Zeiten.

Rom/ Italien

hure_und_liebe_moravia_die_roemerin… in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In Italien herrschen Mussolinis Faschisten, was allerdings im Roman nur marginal Erwähnung findet. Zum einen in der Person eines hohen Beamten der Geheimpolizei, Astarita, zum anderen in dem Studenten und Widerstandskämpfer Giacomo, beide spielen eine wichtige Rolle in Adrianas Leben. Im Mittelpunkt hingegen steht Adriana, die in ärmlichen Verhältnissen lebt und sich nichts sehnlicher wünscht als die Liebe, eine Familie und ein kleines Haus, in dem man gemeinsam ein erträgliches Leben führen würde. Die Mutter näht Hemden, die Tochter steht Modell bei Malern, nachdem sie in die Jahre kam, doch die Mutter meint, bei Adrianas Schönheit sei viel mehr möglich.

Keine Verharmlosung der Prostitution

Eine Kollegin, ebenfalls Modell, verkauft sich an wohlhabende Männer. Adriana weigert sich zunächst, doch nachdem sie bemerkt, wie schnell und einfach man damit Geld verdienen kann, lässt sie sich darauf ein. Nicht zuerst des Geldes wegen, wie schon oben erwähnt, sie findet Gefallen am Liebesakt, doch den einzigen, wirklich heftigen Orgasmus erlebt sie unter einem Mörder, der sie brutal nimmt. Zeitweilig könnte man den Eindruck gewinnen, der Job als Hure sei als etwas Normales dargestellt, doch allgegenwärtig über den ganzen Roman hinweg bleibt die Ausweglosigkeit aus der Armut heraus, wenn man einmal hineingeboren wurde und der ständige Wunsch, diese dennoch zu überwinden als Hauptmotiv. amazonvideo

Hure und die schönste Frau Roms
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Via Appia bei Rom

Das meint jedenfalls Adrianas Mutter, die Arbeit der Tochter, die ihren Job als Hure in ihrem Zimmer in der gemeinsamen Wohnung ausübt, stört sie nicht. Im Gegenteil, auch sie profitiert vom Geld der Tochter, in der sie die Erfüllung dessen sieht, was ihr verwehrt blieb. Sie wurde ungewollt schwanger und musste den Vater, einen einfachen Eisenbahner, den sie nicht liebte, heiraten. So war das in dieser Zeit, so war das auch später noch, auch in der verstaubten, sozialistischen DDR … „Nun bekommt das Mädel ein Kind von dir, nun musst du sie auch heiraten …“ Hier beschreibt das jemand, der es selbst erlebte (Dunkle Perlen, 2. Buch).

Hure und Dummchen

Träume kleiner Mädchen, über weite Strecken wirkt die Figur Adriane naiv und gutgläubig, fast schon in einem Maße, dass sie einem regelrecht leid tun könnte. Andererseits ist sie abgebrüht und ausgebufft, wenn sie Männer für ihre eigenen Zwecke benutzt, wenn es auch aus Liebe heraus erfolgt, zum Beispiel als sie Astaritas Besessenheit auf sie ausnutzt, um den geliebten Giacomo vor der Verfolgung zu retten.
Als ich die ersten Zeilen las, in denen Adriana selbstverliebt ihre Schönheit preist, dachte ich gleich an Gina Lollobrigida, mit der in der Hauptrolle der Roman im Jahre 1954 verfilmt wurde, eine Rolle, der Lollo nicht nur des Äußeren wegen wie auf den Leib geschrieben, mehr dazu später …

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Ich ficke, weil es mir Spaß bereitet

Es ist nicht allein die Armut, die Adriane in die Arme verschiedener Männer treibt. Für Geld, doch nicht selten, vor allem wenn ihre Lust befriedigt wird, verzichtet sie auf das Honorar. Das stellt die Hure in ein Licht, welches von der oft gängigen öffentlichen Wahrnehmung abweicht. In dem weiter oben bereits zitierten Buch sagt eine so genannte „Edelhure“, sie habe schon immer gern Sex mit verschiedenen Männern gehabt, oft ältere. Aus Neugier, wie die wohl sein mögen im Bett. Sie war gerade Achtzehn, als ihr in einer Discothek ein Mann, mit dem sie vielleicht sogar ohne Geld ins Hotel gegangen wäre, 3.000 Franc geboten habe. Da sei sie auf die Idee gekommen, aus ihrer Lust Geld zu machen …

Der Autor

Alberto Moravia (bürgerl. Alberto Pincherle), geboren am 28. November 1907 in Rom, stammt aus einer jüdisch-katholischen Familie, Vater Jude, Mutter Katholikin. Wegen einer Erkrankung an Knochen TBC verbrachte er einige Jahre in Sanatorien, wo er viel las. Bereits mit 18 Jahren im Jahre 1925 begann er an seinem Debütroman „Die Gleichgültigen“ zu schreiben, den er 1929 auf eigene Kosten drucken ließ. In seiner Tätigkeit

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Alberto Moravia – Foto Paolo Monti 1982

als Auslandskorrespondent mehrere Zeitungen kam er in den 30er Jahren mit den Faschisten und der Kirche in Konflikt. Daher zog er sich nach Capri zurück, wo er mit „La mascherata“ eine Satire auf den Faschismus schrieb. „Die Römerin“ erschien im Jahre 1947.

Sexualität – ein zentrales Thema

Wegen Obszönität stand die Römerin lange auf dem Index der katholischen Kirche, wie auch fast alle anderen Bücher Moravias. Starke Frauenfiguren und deren Sexualität bestimmen mehrerer seiner Romane, wie auch der Handlungsort Rom, besonders in den „Römischen Erzählungen“. 1960 landete Moravia noch einen Welterfolg mit „Die Langweiligen“. Moravia engagierte sich auch politisch, für die KPI saß er von 1984 bis 1989 im Europaparlament. Zahlreiche Romane Alberto Moravias wurden in Starbesetzung von preisgekrönten Regisseuren verfilmt, wie auch die Römerin. Moravia gehörte in seinem literarischen Schaffen zu den Neorealisten. Er verstarb am 26. September 1990 in Rom. amazon_audible

Leseproben

Adriana – Mit sechzehn Jahren war ich wirklich eine Schönheit. Mein Gesicht bildete ein vollkommenes Oval, mit schmalen Schläfen und ein wenig breiterer Kinnpartie; ich hatte große, sanfte Augen, eine gerade Nase und einen großen Mund, dessen volle rote Lippen beim Lächeln regelmäßige, sehr weiße Zähne entblößten. Meine Mutter sagte immer, ich ähnelte einer Madonna. Ich verglich mich lieber mit einer der damals beliebten Filmschauspielerinnen und fing an, mich wie sie zu frisieren. Mutter sagte, mein Gesicht sei schön, aber mein Körper unvergleichlich schöner; solch ein Körper finde sich in ganz Rom nicht wieder. Damals kümmerte ich mich noch nicht um meinen Körper …

Als Modell für Maler

Ich schämte mich sehr, nicht bei dem Gedanken, mich zum ersten Mal in meinem Leben vor einem Mann zu entkleiden, als vielmehr im Vorgefühl der Rede, die Mutterhalten würde, um das Gefallen des Malers an seinem Modell zu wecken. Richtig, kaum hatte sie mir das Kleid über den Kopf gezogen und mich nackt mitten in das Studio gestellt, da begann sie auch schon heftig auf den Maler einzureden: „Schauen sie sich nur diese Figur an, solch eine Brust, diese Hüften und Beine – wo finden sie etwas Ähnliches?“ Bei diesem Redeschwall berührte sie alle angepriesenen Teile, ähnlich wie die Händler auf den Märkten ihre Tiere dem Käufer anbieten. Der Künstler lachte, ich schämte mich und fror, denn es war gerade Winter …

Gino, der Chauffeur – der erste Mann

hure_und_liebe_moravia_die_roemerinIch war so verliebt, dass ich bei seinem ersten Kuss – auf derselben Landstraße, wo unser Zusammensein begann – ein Gefühl großer Erleichterung empfand, in der beginnenden Befriedigung eines reif gewordenen Wunsches …; und während des ganzen Aufenthalts auf der Landstraße küsste ich ihn ohne Hemmungen, mit einem Gefühl völliger, wilder und rechtmäßiger Hingabe […] diesen ersten Kuss werde ich nie vergessen – mit seiner beinahe schmerzhaften Inbrunst, in der sich nicht nur meine Liebe zu Gino, sondern die Erwartung meines ganzen Lebens Luft zu machen schien. Ich weiß noch, dass ich ein Gefühl hatte, als ob sich die Welt drehe, der Himmel unter und die Erde über mir sei …

Das erste Mal

Gino wiederholte keuchend an meinem Ohr süße und überredende Worte mit der klaren Absicht, mich zu betäuben, damit ich nicht gewahr würde, wie seine Hände unterdessen versuchten, mich zu entkleiden; aber das hatte er eigentlich gar nicht nötig …
Im Übrigen erwartete mein Körper seit Monaten diesen Augenblick, und ich fühlte, wie er gegen meinen Willen vor Ungeduld und unterdrückter Begierde bebte wie ein ausgehungertes, gefesseltes Tier, dem man endlich, nach langem Fasten, die Fesseln löst und etwas zu fressen gibt.
Deshalb kam mir der Liebesakt ganz natürlich vor, und die körperliche Befriedigung wurde nicht von der Empfindung begleitet, dass ich eine ungewohnte Handlung vollzog.

Selbstvergessene Hingabe

Die Liebe befriedigte mich unsagbar. Ich liebte vielleiht die Liebe um ihrer selbst willen mehr als Gino, da ich nicht nur durch mein Gefühl für Gino, sondern vor allem durch die Befriedigung, die mir der Liebesakt bereitete, dazu getrieben wurde. Ich kam sicherlich nie auf den Gedanken, ein anderer Mann könne mir dieselbe Befriedigung geben. Aber ich machte mir undeutlich klar, dass der Eifer, die Geschicklichkeit und die Leidenschaft, die seine Liebkosungen weckten, nicht allein durch unsere Liebe erklärt werden konnten. Sie hatten einen selbständigen Charakter, wie eine Veranlagung, welche auch ohne die durch Gino gebotene Gelegenheit nicht gezögert hätte, sich zu offenbaren …

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Die Bestimmung der Frau, sich dem Manne hinzugeben

Durch ihre Kollegin Gisella kommt Adriana an Astarita, einem Beamten der faschistischen Geheimpolizei. Der ist besessen von ihr. Während eines von Gisella organisierten Ausflugs, nimmt er sie gegen ihren Willen, unbeeindruckt davon, dass sie beteuert, einen anderen zu lieben, Gino, den sie zu heiraten beabsichtigt. Nach anfänglichem Wiederstand gibt sie sich ihm hin, in der finalen Einsicht, dass Widerstand zwecklos sei. Und wenn es denn schon passierte, dann sollte es sich schon insofern lohnen, dass auch sie ein gewisses Maß an Spaß dabei haben wollte. Astarita hingegen wertet Adrianas Hingabe als einen Sieg und als Beweis seiner Macht über ihre Person, die ihn ermuntert, sie weiter zu bedrängen.


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Die Bestimmung der Frau, sich dem Manne hinzugeben

Nicht zu Adrianas Nachteil, wie sich herausstellen soll. Astarita erweist sich als großzügiger Liebhaber und zeigt andererseits, wie sich ein Mann zum Narren machen kann, wenn er die Liebe einer Frau gewinnen will. Insofern schwingt im geradezu naiven Verhalten der zwiespältigen Person des Geheimpolizisten schon ein Teil der Kritik Moravias am Mussolini-Systems mit, welches er in Persona Astarita verhöhnt. Doch der verfügt zumindest über die Macht, Auskünfte über Gino einzuholen, über den Adriana erfährt, dass er Frau und Kind hat. Im Gegenzug bestraft Adriana Gino damit, dass sie sich ihm gegenüber als Hure outet, und dass sie weiter mit ihm schläft, als Hurendienst mit Lustbefriedigung als einzigen Lohn.

Bekenntnis zur Hure

Es hatte lange gedauert, bis Adriana ihre Bestimmung erkannte. Dass sie Astaritas Besessenheit für Geld befriedigte, sah sie noch als eine Art Gegenleistung an, der ihr, wie auch der Mutter, einen Hauch von dem brachte, was sie sich seit langem ersehnt hatte, ein Stück Wohlstand. Doch erst als sie in einem Café die interessierten Blicke eines völlig fremden Mannes wahrnimmt, da wird ihr endgültig klar, welche Macht sie mit ihrer Schönheit auf Männer ausübt, und dass sie Profit daraus schlagen kann, wenn sie ihre inneren Widerstände gegen dieses Gewerbe aufgibt.
Er schüttete seinen Kaffee hinunter, stellte die Tasse ab und ging mit kleinen Schritten würdevoll in seinem gut sitzenden Mantel zur Kasse …

Ich fühlte mich befreit

Auf der Schwelle drehte er sich um und machte mir ein unmissverständliches, gebieterisches Zeichen des Einverständnisses. Ich antwortete zustimmend mit den Augen. Er ging hinaus …
Der Mann erwartete mich auf der Straße. Ich hatte kaum Zeit, hinauszugehen, da stand er schon neben mir und drückte meinen Arm heftig an sich. „Wohin wollen wir gehen?“
„Zu mir nach Hause.“
So verzichtete ich nach wenigen bangen Stunden darauf, noch weiter gegen etwas anzukämpfen, das mein Schicksal zu sein schien; ich umarmte es im Gegenteil mit einer Liebe, die ich vorher gar nicht gefühlt hatte, wie man einen Feind umarmt, den man nicht niederwerfen kann. Dabei fühlte ich mich befreit.

Das Los der Hure – heiter, sanft und ruhig zu sein

Mancher wird denken, es sei viel bequemer, ein unedles, aber gewinnbringendes Schicksal hinzunehmen, als es abzulehnen. Aber ich habe mich oft gefragt, warum Traurigkeit und Wut so häufig die Seelen derjenigen bewohnen, die nach gewissen Vorschriften leben wollen oder sich bestimmten Idealen angleichen, während diejenigen – sei es noch so nichtig, fragwürdig und schwächlich -, so oft vergnügt und sorgenloch sind.
Im Übrigen gehorcht jeder Mensch in solchen Fällen nicht irgendwelchen Vorschriften, sondern dem eigenen Temperament, das auf diese Weise die Gestalt des wahren eigenen Geschicks annimmt. Mein Los war, wie gesagt, um jeden Preis heiter, sanft und ruhig zu sein; und ich nah es an. c_date_dein_sexpartner

Fazit

Soweit ein paar Leseproben aus einem überaus interessanten Roman, wenn er auch etwas verstaubt zu wirken scheint. Aber das könnte man den Klassikern im Allgemeinen nachsagen, enthielten sie nicht manchmal auch Lehren, die durchaus aktuell sind. Liest man Bücher oder schaut man sich Filme an, deren Inhalte von Zeitgenossen wiedergegeben, authentische Zeugnisse vergangener Zeiten sind, so stellt man häufig fest, dass sich die Charaktere, unabhängig von der Zeit, in der sie wirken, erstaunlich ähneln. Wir Menschen haben uns seit der Jungsteinzeit, wenigstens in unseren wichtigsten Wesenszügen, kaum geändert. Fast so alt ist die Prostitution, und die Hure im antiken Griechenland dachte möglicherweise nicht anders als Adriana.

Und auch der „andere Hurendienst“

hure_und_liebe_moravia_die_roemerinDas soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Beruf der Hure, ob in der Antike oder Gegenwart, mehrheitlich etwas mit Armut und Chancenlosigkeit zu tun hat(an die Zwangsprostituierten will ich dabei gar nicht denken), und nichts anderes wollte Moravia mit der Person Adriana dokumentieren. In der Vielschichtigkeit von „Ich ficke gern mit verschiedenen Männern und habe Spaß dabei“, bis hin zur Alternativlosigkeit. Und dann fallen mir stets Namen von Damen ein (die ich hier nicht nennen will, aus gutem Grund), die man gelegentlich zu den „Promis“ zählt, die sich heut an diesen, morgen an jenen Reichen hängen. Was ist das anderes, als ein Hurendienst? In diesem Sinne, unterhaltsamen Lesespaß.

Verfilmung

„Die Römerin“ von Alberto Moravia wurde sieben Jahre nach Erscheinen unter dem Titel „Die freudlose Straße“ vom italienischen Regisseur Luigi Zampa verfilmt. Wie Visconti und De Sica ein Vertreter des Neorealismus und somit derselben Schule zuzuordnen, wie Moravia selbst. Zampa, in Deutschland vielleicht bekannter durch seinen Film „Eine Frage der Ehre“ (1966), der auch in den DDR-Kinos lief. Ugo Tognazzi in der Hauptrolle spielt den Tagelöhner Efesio Mulas, der am Ende, um seine Ehre zu retten seine Ehefrau umbringt. Wie auch „Die freudloses Straße“ und die Romanvorlage ein tragisches Sittengemälde alter Traditionen, in diesem Falle auf der italienischen Insel Sardinien.

Gina Lollobrigida

gina_lollobrigida_in_die_freudlose_strasseDie Lollo – Gina Lollobrigida – wer kennt sie nicht, neben der Bardot und Claudia Cardinale wohl eine der bekanntesten Frauenfiguren des internationalen Nachkriegsfilms, Sexsymbol, Spiegel der neuen Freiheiten. Man möchte meinen, Moravia, während er am Anfang des Romans Adrianas Äußeres beschreibt, habe dabei die Lollo vor Augen gehabt. Eine Rolle, die ihr geradezu auf den Leib geschrieben schien. Der erste Film mit ihr, der in der DDR in die Kinos kam, an den ich mich noch sehr gut erinnere, war „Fanfan, der Husar“ mit Gérard Philipe. Sie war auch als bildende Künstlerin tätig, brachte 1972 den Bildband „Mein Italien“ heraus, zu dem Moravia die Einführung schrieb.

Die freudlose Straße

Der Film hält sich im Wesentlichen an die Romanvorlage, wobei, wie schon aus dem Titel hervorgeht, die Milieu-Studie, die Wiedergabe der ärmlichen Verhältnisse im Rom der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, im Mittelpunkt steht. Zentrale Figuren sind selbstredend die bildschöne und stolze Adriana, ihre Mutter (Pina Piovani), die alles daran setzt, um ihrer Tochter zu besseren Verhältnissen zu verhelfen, der Geheimpolizist Astarita (Raymond Pellegrin) sowie der Student Giacomo – Mino (Daniel Gélin). Für die Freunde des „alten Films“ ist dieser Klassiker sogar noch als DVD und Blu-ray erhältlich.

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