30. Juni 2018 – Auf dem Erfurter Rad Rad – Bericht
Einmal rund um die Landeshauptstadt Erfurt in drei Tagen – Tag 3 auf dem Erfurter Rad Rad
Erfurter Rad Rad – Es fehlte der dritte Abschnitt, um den Ring zu schließen, das Rad rund zu machen, sozusagen … Der Beitrag erschien zuerst im Juli 2018 auf www.frank-c-mey.com
Inzwischen gibt es einen neuen Rundkurs um Erfurt – Radring Erfurt – hier geht es zu Tag 1>>>
Das Erfurter Rad Rad
Was es mit diesem Erfurter Rad Rad so auf sich hat, das können Sie bei Tag Eins nachlesen>>>
Den Kurs von Tag Zwei finden Sie hier>>>
Es fehlte der dritte Abschnitt, um den Ring zu schließen, das Erfurter Rad Rad rund zu machen, sozusagen. Am Freitag schaute ich auf meinen Tacho und vermerkte, 943 km in dieser Saison gefahren zu sein. Für Juni hatte ich mir vorgenommen, die 1.000 zu erreichen. Das wäre allein am 30.06. möglich gewesen. Die Wettervorhersage, was die Temperatur betraf, war gut, nicht der Wind. Frisch bis böig aus östlichen Richtungen. Mir war klar, dass es wenigstens 20 km, wenn nicht ein paar mehr, gegen den Wind gehen würde. Der Wille war stärker …
Niedernissa – Möbisburg
Start gegen 10:00 Uhr, 22 Grad C, wie erwartet frischer Wind. Stadteinwärts weniger problematisch, da es sanft bergab geht. Rückenwind bis Möbisburg. Ich befahre zwei Speichen, die, die vom Stadtzentrum Richtung Süd führt, zuerst. Danach die zweite, die dickste, nach meiner Auffassung, die, über die zwei Radwege verlaufen, der Gera-Radweg und der Fernradweg Thüringer Städtekette bis nach Möbisburg. Wie immer wenn es in diese Richtung geht, werden am Drei-Quellen-Brunnen im Luisenpark die Wasserflaschen gefüllt, dann weiter auf dem Erfurter Rad Rad.
Wasser – das wichtigste Gepäck
Zwei Liter Wasser, dazu 0,75 Liter Fruchtsaft nebst sechs Bananen im Rucksack. Flüssigkeit ist wichtig, Dehydrierung kann zum schnellen Tod führen. Das erlitt leider jemand aus meinem erweiterten Bekanntenkreis vor ein paar Jahren. Er fiel tot vom Rad, aber nicht auf dem Erfurter Rad Rad.
Auf dem Wege zum Luisenpark quere ich die längste Fußgängerbrücke Erfurts. Man kann von einem das andere Ende nicht sehen. Die wunderschöne Allee zum Luisenpark erscheint an diesem Tag im ganz besonderen Licht (Foto). Die Linden-Samen schweben wie kleine Propeller zu Boden. Der Weg völlig zugedeckt – der Tag auf dem Erfurter Rad Rad.
Die Gera führt kaum noch Wasser
Manchmal erlebt man Kuriositäten. Zum ersten Mal nach „was weiß ich wie vielen“ Fahrten auf dem Gera-Radweg schaue ich mir an der Brücke am Ortsausgang Bischleben den Wegweiser an. Und siehe da, der Radweg führt über den Bahnweg. Bislang fuhr ich stets über das kleine Feld. Die „Nachteile“ des Ortskundigen, man schaut nicht mehr so genau hin. Die Gera führt kaum noch Wasser, wochenlange Trockenheit, der Grund. Die Radwege von Stadtmitte bis nach Möbisburg sind an anderer Stelle hinreichend beschrieben, wie z. B. hier>>>. Gut beschildert für Besucher der Stadt, die nicht ortskundig sind.
Möbisburg – Hayn
In Möbisburg verlasse ich den Radweg. Ursprünglich war ein noch etwas weiter ausholender Rundkurs geplant, vielleicht ein andermal mit anderem Verlauf. Weiter auf dem Gera-Radweg bis Ichtershausen. Von da nach Kirchheim, Hohenfelden, Klettbach. Wegen des heftigen Windes, der ab Möbisburg schräg von vorn weht, entschließe ich mich für die kürzere Strecke über Egstedt – Schellroda. Es geht in die „Berge“. Bereits in Möbisburg ein heftiger Anstieg, drei weitere unterwegs, weniger heftig, doch gegen den Wind auf dem Erfurter Rad Rad. Die Ortsverbindungsstraße nach Waltersleben fahre ich zum ersten Mal, gut befahrbar, weil gut ausgebaut, ich begegne fünf Autos.
Durch ein Landschaftsschutzgebiet
Die Landschaft malerisch, würde es bei weniger Wind noch angenehmer zu fahren sein. Zu beiden Seiten der Straße erstreckt sich ein Landschaftsschutzgebiet (LSG), Landschaftsteile zwischen Möbisburg und Egstedt. Eine tiefe Kerbe zwischen zwei Erhebungen, eingegraben in den Muschelkalk von einem Bach, den wir heute Wiesenbach nennen, der in Möbisburg in die Gera mündet. Rechts der Straße in Richtung Waltersleben Aue mit Galeriewald am Bachlauf, links an den Hängen Halbtrockenrasen, Buschwerk und Obstbäume. Frühere wurde hier Obstanbau betrieben. Eine gute Gelegenheit, ein paar Minuten auszuruhen – Rast auf dem Erfurter Rad Rad.
Weiter Richtung Egstedt
Zwischen Waltersleben und Egstedt wird es noch ungemütlicher. Zwei km freies Feld, der Wind von vorn, ich überlege zum ersten Mal, ob ich nicht abbreche. Zudem geht es bis und in Egstedt, zuerst sanft, am Ende etwas steiler bergan, auf dem Erfurter Rad Rad.
Hier knüpfe ich mich wieder in das dichte Radwege-Netz ein. Der Radweg kommt von der Arnstädter Straße her durch den Steigerwald und führt über Egstedt nach Schellroda, von da aus weiter nach Klettbach. An sich gut ausgebaut, von Egstedt bis Klettbach auf den Ortsverbindungsstraßen verlaufend, ist der Abschnitt ab Egstedt bis in den Wald hinein ein wenig beschwerlich, da belegt mit holprigem Granit-Pflaster.
Forsthaus Willroda
Kurz vor dem Forsthaus geht es wieder auf Asphalt. Ich bin froh, als ich das Forsthaus Willrode erreiche. Eine längere Rast, die Wasservorräte werden aufgefüllt, dazu eine sehr gut schmeckende Wild-Bockwurst.
Ich treffe auf dem Erfurter Rad Rad auf zwei Radler aus Stuttgart, ehemalige Erfurter, die ihre Heimatstadt hin und wieder besuchen. Sie hatten sich verfahren und studierten gerade ihre Karte. Sie wollten nach Hohenfelden und ich empfahl ihnen den gut befahrbaren Wanderweg zum Riechheimer Berg, von da aus am Steinbruch vorbei zum Museumsdorf.
Zwischen Riechheimer und Haarberg
Da ich die Strecke von Egstedt über Klettbach nach Hayn kenne, weiß ich, dass der Wind weiterhin von vorn kommen wird, dazu noch zwei Berge. Das „T“ in Schellroda, links ab nach Windischholzhausen/ Niedernissa, knapp 3 km bergab oder rechts weiter in die geplante Richtung, wird sprichwörtlich zur Wegscheide. Es fehlen noch etwas mehr als 30 km an der 1.000, also, rechts ab. Eine Gegend, die ich sehr gern befahre. Rechts der Höhenzug des Riechheimer Berges, links der Haarberg.
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Ab Schellroda im Kreis Weimarer Land
Das Sommergetreide steht kurz vor der Reife, goldene Felder an den sanften Hängen. Auf der Abfahrt nach Klettbach weht der Wind derart heftig, dass ich selbst bergab treten muss. Hayn wird die Erlösung bringen. Selbst da kommt der Wind von vorn, doch weiß ich, dass es bis Sohnstedt bergab geht, hinein ins Erfurter Becken auf dem Erfurter Rad Rad.
Kurz vor Schellroda verlasse ich das Erfurter Stadtgebiet. Schellroda, zu Klettbach gehörend, liegt im Kreis Weimarer Land. Ein großer Landkreis, der bis heran an Sachsen-Anhalt reicht.
Hayn – Hopfgarten
Auf der Höhe vor Hayn bietet sich ein fantastisches Panorama. Es herrscht gute Sicht an diesem Tag. Der Blick reicht bis zum Harz-Vorland und zum Brocken, dazwischen unzählige Windparks. Man möchte fast meinen, gerade an solch windreichen Tagen, dass keine anderen Kraftwerke mehr benötigt werden. Leider weit gefehlt. Ich atme tief durch, die Fahrt geht nun zu Tale. Bis Eichelborn auf der Landstraße, auf der mir nicht ein einziges Auto begegnet, von da aus weiter bis Utzberg auf asphaltierten Radwegen, die zudem sehr gern befahren werden. Mir begegnen einige Radfahrer, einzeln und in Gruppen. Samstag eben.
Eichelborn nach Sohnstedt
Bitte nicht bereits vor Eichelborn links abbiegen, sofern Sie diese Tour einmal nachfahren möchten. Auf dem Autobahnzubringer wird man als Radfahrer nicht gerade willkommen sein. Hinein ins Dorf, links am Kirchlein vorbei, gelangt man auf den Radweg in Richtung Sohnstedt, der unter der Autobahn hindurch führt. In Sohnstedt waren wir bereits im vergangenen Jahr auf der Anfahrt zum Feininger-Radweg, die uns am beliebten Pelto-Bad vorbei führte.
Der Napoleonstein
Auf halber Strecke, nach Unterquerung der B 7, erreichen wir den bekannten Napoleon-Stein. Hier empfing am 27. September 1808 Kaiser Napoleon I. den russischen Zaren Alexander I zum Erfurter Fürstenkongress, der 18 Tage bis zum 14. Oktober dauerte. Erfurt war durch Napoleon zur Reichsdomäne erklärt worden. Der Zar, zu dieser Zeit noch wichtigster Verbündeter Napoleons, wurde an derselben Stelle am 14. Oktober eben, durch Napoleon verabschiedet. Das Bündnis hielt nicht lange an. Bereits im Jahre 1812 griff Napoleon auch Russland an, was bekanntlich in einem Debakel endete. Ein Jahr später folgte mit der Völkerschlacht bei Leipzig die Niederlage Frankreichs. Auf der Straße, die am Stein vorbei führt, flohen Napoleons Truppen gen Westen.
Utzberg nach Hopfgarten
Um in Utzberg die Straße nach Hofgarten zu erreichen, muss man sprichwörtlich „mit der Kirche ums Dorf“. Nicht ganz, fast, einmal links um die Kirche herum gelangt man zur Hopfgartener Straße, die Ortsverbindung zwischen Utzberg und Hopfgarten.
Zur Rechten der Utzberger Bach, der trocken liegt. Kein Wunder, seit Wochen fehlt der Regen. Sogar das Unkraut am Wegesrand vergilbt. Egal aus welcher Richtung man nach Hopfgarten kommt, an irgendeiner Stelle geht es durch ein solches „schwarzes Loch“. Der Ort am Fuße des Ettersbergs an einer Seite, am Fuße des Bahndamms auf der anderen.
Auf dem Fernradweg zurück
Eines beglückt mich ganz besonders: ab Hopfgarten geht es in Richtung Westen („Go West“ von den Pet Shop Boys klingt mir im Ohr), was nichts anderes bedeutet, als dass ich den Wind nun im Rücken habe. Gleichzeitig erreiche ich den Fernradweg Thüringer Städtekette. Die dritte Speiche des Tages auf dem Erfurter Rad Rad.
Da ich für demnächst den Abschnitt von Erfurt nach Jena geplant habe, will ich es hier abkürzen. Es geht von Hopfgarten vorbei am Rückhaltebecken über Niederzimmern, Wallichen, Vieselbach bis nach Azmannsdorf. Bis Niederzimmern auf der Landstraße. Kurz hinter dem Speicher biegt der Radweg rechts ab und führt durch ein Waldstück.
Vieselbach nach Azmannsdorf
Anfangs geschottert, später Beton, am Ort vorbei auf Asphalt und so weiter bis Wallichen. Angenehm zu fahren, da die Landschaft viel Abwechslung bietet. Mit starkem Rückenwind erreiche ich vor Wallichen meine Top Speed des Tages, 38,8 km/h. Kurz hinter Wallichen fällt zudem nun auch die 1.000 km-Marke.
Gewöhnungsbedürftig immer noch der Abschnitt zwischen Vieselbach und Azmannsdorf.
Über Urbich zurück nach Niedernissa
Nachdem ich die Brücke über die ICE-Strecke überquerte, stelle ich zufrieden fest, dass ein neuer Radweg vom Ortsausgang Azmannsdorf bis hierher führt. Das lässt hoffen, vielleicht wird der ja bald bis nach Vieselbach weitergeführt. Ein neuer Abschnitt auf dem Erfurter Rad Rad.
In Azmannsdorf verlasse ich den Radweg in Richtung Linderbach, von da über Urbich zurück nach Niedernissa. Der Tacho zeigt 65 km an. Drei Tage auf dem Erfurter Rad Rad mit insgesamt etwas mehr als 200 km. Tag 1 auf dem Erfurter Rad Rad>>> |
Tag 2 auf dem Erfurter Rad Rad>>> |
Inzwischen gibt es einen neuen Rundkurs um Erfurt – Radring Erfurt – hier geht es zu Tag 1>>>
Blog Highlights
Erotische Literatur – Klassik & Moderne | Erotische Fotografie – F. C. Mey & Gäste | Filme nach erotischen Romanvorlagen u. a. | Sexolosophie & Satire |
Buchtipps für den Abend:
Meine Bücher
Mutterliebe | Chrissys Tagebuch Teile 1 und 2 | Dunkle Perlen | Hemmungslos frivol | Regenwürmer vertragen kein Coffein | Lustreigen – Eine pornografische Adaption |
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Verlorene Generationen I und II | 2021 |
Regenwürmer vertragen kein Coffein
Die Geschichte einer ungewöhnlichen LiebeIch bin mir nicht ganz sicher, ob mir das in dieser Geschichte niedergeschriebene erspart geblieben wäre, hätte ich nicht am 25. August des Jahres 1997 virtuell einen Chatroom betreten, der den vielversprechenden Namen „Manager-Treff“ trug. Ebenso wenig sicher bin ich mir, ob es nicht besser gewesen wäre, der Bekanntschaft, die sich an besagtem Tage anbahnte, lieber aus dem Wege zu gehen. Überhaupt nicht sicher hingegen bin ich mir, ob ich das Ganze nicht vielleicht doch hätte erleben wollen und vielleicht tief traurig darüber gewesen wäre, hätte es überhaupt nicht stattgefunden. Was selbstverständlich hinterher niemand hätte wissen können, am wenigsten ich selbst ...Lisa, gerade vierzehn geworden, benahm sie sich völlig ungeniert, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Man könnte so weit gehen, sie als völlig schamlos zu bezeichnen. Frech, kess, einen Hauch frivol. Sogar eine Prise Obszönität schien tief in ihrem Wesen versteckt zu sein. Das lag wohl eher daran, dass sie nicht vollumfänglich imstande war, die Wirkung ihres frühreifen Körpers auf spätreife Männer in seiner gnadenlosen Wucht auch nur ansatzweise zu erkennen. |
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Luise, blond und zweigeteilt in die lähmende Kälte des Nordens oben herum. Weiter südlich, vom Nabel abwärts, das ewig lodernde Feuer der Südländerin. Das war nicht immer so. Als wir uns das erste Mal körperlich trafen, wirkte sie welk. In ihrem Schoß schien sie trocken und völlig erkaltet. Später entwickelte sich die Region zwischen ihren Oberschenkeln zu einem pulsierenden Moloch, der mich, flog sie ihrem Höhepunkt entgegen, jedes Mal in sich hinein sog. Wenn er mich wieder ausspuckte, dann einzig zu dem Zwecke, mich einen Augenblick später erneut zu verschlingen. Wie eine wiederkäuende Kuh. Wir lernten uns in dem eingangs erwähnten Chat-Room kennen, in der Zeit kurz nachdem das internationale Spinnennetz seine Ausläufer über den großen Teich hinweg bis nach Deutschland wie in den Rest der Welt hinein schob. | |
Luise bewegt sich weiter, schneller … Nichts geht mehr, rien ne va plus. Enttäuscht wirft sie sich auf den Rücken. Ein Zischen dringt aus ihrem Hals. Wie wenn man beim Ausatmen die Zunge an den Gaumen drückt, wie bei einer Schlange, begleitet von zornigem Stirnrunzeln. Das höre und sehe ich zum ersten Mal. Bislang gab es nie einen Grund dafür. „Wir haben den ganzen Tag Zeit … Dazu die halbe Nacht …“, will ich sie vertrösten. Doch sie springt bereits aus dem Bett. Grollend zieht sie sich den Morgenmantel über, anschließend geht sie ins Bad. Als ich ihr wenig später folge, kommt Lisa in Bernys Begleitung aus ihrem Zimmer heraus. Zähnefletschend wedelt er mit dem Schwanz. Lisa lacht mich aus ihren strahlenden Augen heraus an, so blau wie tief. Einen Augenblick lang berühren sich im Vorübergehen unsere Hände, ein Hauch Zärtlichkeit. Sekundenbruchteile wandeln sich zu einem endlosen Flug in die Ewigkeit, am Ende ein Licht, das ein leises Sirren sendet. So muss Odysseus den Gesang der Sirenen empfunden haben …Alle Leseproben>>> |
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