Stolz u. Vorurteil – Sittengemälde v. Jane Austen -1813

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Ein Klassiker der englischen Literatur – 20 Millionen verkaufte Exemplare

Stolz u. Vorurteil – Ein Liebesroman und Sittengemälde der englischen Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts

Stolz u. Vorurteil – „Man muss auch Stolz und Eitelkeit auseinanderhalten, wenn die beiden Worte auch oft für ein und dieselbe Sache gebraucht werden: Man kann stolz sein, ohne eitel zu sein. Der Stolz bezieht sich mehr auf unsere eigene Meinung von uns selbst, die Eitelkeit jedoch auf die Meinung, die wir gern von anderen über uns hören möchten …“

Stolz u. Vorurteil

Das eingangs erwähnte Zitat legt die Autorin Mary Bennet in den Mund, Mary, die drittälteste Tochter der Familie Bennet, die im Mittelpunkt des Romans des Tages steht. Ausgerechnet Mary, die, die kaum oder wenig in Erscheinung tritt möchte man beim Lesen meinen, oberflächlich betrachtet. Doch ist sie, die Belesene, die Klügste der fünf Schwestern, die ihrer Zeit weit voraus zu sein scheint.  England im frühen 19. Jahrhundert, an der Schwelle zur Industrialisierung, wo über Jahrhunderte gewachsene Konventionen auf ein Morgengrauen der Moderne treffen. Die vor-victorianische Zeit, in der England aufstieg zur führenden Industrienation. amazonvideo

Sittengemälde

stolz_u_vorurteil_leseprobenAnders als im Film des Tages geht es im Roman „Stolz u. Vorurteil“ nicht um die vielfältige Beschreibung der Genüsse der körperlichen Liebe. Selbst die Bezeichnung „Liebesroman“ scheint weit hergeholt, das Wort „Liebe“ im Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehung erscheint zum ersten Mal ganz weit hinten von den 400 Seiten der Ausgabe, die in meinem Bücherregal steht. Züchtige Töchter des niederen englischen Landadels, die nicht einmal an so etwas denken, geschweige denn dasselbe täten, wenigstens nicht bevor sie die heiligen Sakramente der Ehe empfingen. Ob diese Zucht tatsächlich signifikant für die Zeit war, möchte man nach dem Lesen Anne Listers bezweifeln.

Die Bennets und ihre fünf Töchter

Niederer Landadel, der von den Einnahmen aus Land- und Immobilienbesitz lebt (beim Lesen musste ich unweigerlich an meinen Englischunterricht denken, da kamen sie vor, die „Lemon squeezer“), Langeweile und Müßiggang, Klatsch und Tratsch, besonders unter den Frauen. Der Herr des Hauses lebt in seiner Bibliothek, wenn er nicht gerade zur Jagd Kurzweil sucht. Die Mutter, leicht dümmlich, hat nichts weiter zu tun, als darüber nachzudenken, wie sie ihre fünf Töchter, Jane, Elisabeth, Kitty, Mary und Lydia möglichst vorteilhaft unter die Haube bringt. Weil es keinen Sohn gibt, wird der Besitz nach Mr. Bennets Tod an dessen Cousin fallen.

Ein köstlicher Lesegenuss
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Illustration der Ausgabe 1895

Kitty und Mary stehen eher am Rande der Handlung, im Mittelpunkt Jane, Elisabeth (Lizzy) und Lydia. Das Besondere an diesem Roman, es passiert eigentlich gar nichts, jedenfalls nichts, was aus heutiger rationaler Betrachtung hätte auch nur im Geringsten von Wichtigkeit sein können, und gerade darin liegt das Köstliche. Nichts, außer dass der reiche und sehr sympathische Mr. Bingley in ein benachbartes Grundstück einzieht, wo er gelegentlich Besuch von seinem als hochmütig geltenden und noch reicheren Freund, Mr. Darcy empfängt. Es entsteht ein Geflecht spitzfindiger Beziehungen, Wünsche und Abneigungen aus Stolz u. Vorurteil.

Stolz u. Vorurteil – Liebe und Kabale

Jane verliebt sich in Bingley, sie muss lange auf seine Bereitschaft warten, ihre Liebe zu erwidern. Dies weil der zunächst als hochmütig bevorurteilte Mr. Darcy lieber sähe, dass seine jüngere Schwester Mr. Bingley heiratet. Daher erntet Darcy den Hass der zweitältesten Schwester Elisabeth, die ihrerseits beinahe auf den Hallodri Mr. Wickham hereingefallen wäre. Man möchte es beinahe als Rache desselben für die Schmach verstehen, dass er der jüngsten Schwester Lydia später den Kopf verdreht und mit ihr durchbrennt. Wie sich herausstellen wird, war es Mr. Darcy, der auf ihn Druck ausübte, das Mädchen zu heiraten. Und was wird mit Darcy und Elisabeth? Stolz u. Vorurteil … amazon_audible

Die Autorin
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Stich von 1869 nach der Skizze von Cassandra Austen, National Portrait Gallery, London

Jane Austen – geboren am 16. Dezember 1775 in Steventon, Hampshire, England, als Tochter des Geistlichen William George Austen Cassandra Austen, ihrer Mutter. Sie war das siebte von insgesamt acht Kindern des Ehepaares. Da die Familie hoch gebildet war, erfuhr Jane Austen eine umfangreiche Ausbildung. Schon sehr frühzeitig entstand ihre Bindung zur Literatur, bereits im Alter von zwölf Jahren unternahm sie ihre ersten Schreibversuche. In der Zeit ab 1792, also bereits mit siebzehn Jahren, entstanden die ersten Fassungen ihrer Romane. Neben Stolz u. Vorurteil, ihr berühmtester Roman, der Roman Emma, beide gehören zu den Klassikern englischer Literatur. Sie starb 18. Juli 1817 in Winchester.

Leseproben

Stolz u. Vorurteil
Es ist eine Wahrheit, über die sich alle Welt einig ist, dass ein unbeweibter Mann von einigem Vermögen unbedingt auf der Suche nach einer Lebensgefährtin sein muss.
Welcher Art die Gefühle und Wünsche eines solchen Mannes im Übrigen auch immer sein mögen, diese Wahrheit hat eine so unumstößliche Geltung, dass er schon bei seinem ersten Auftauchen von sämtlichen umwohnenden Familien als rechtmäßiger Besitz der einen oder anderen ihrer Töchter angesehen wird.
„Mein lieber Bennet“, sprach eines Tages Mrs. Bennet zu ihm, „hast du schon gehört, dass Netherfield Park endlich einen Mieter gefunden hat?“

Mr. Bingleys Ankunft in Netherfield

Mr. Bennet erwiderte, er habe noch nichts gehört.
„Trotzdem ist es so, wie ich sagte“, beharrte Mrs. Bennet. „Mrs. Long war gerade hier und hat es mir erzählt – Willst du denn nicht wissen, wer der neue Mieter ist?“, fuhr sie mit ungeduldiger Stimme fort.
„Du willst es mir doch gerade erzählen, und ich habe nichts dagegen.“ Einer deutlicheren Aufforderung bedurfte es nicht.
„Also Mrs. Long erzählte, dass Netherfield von einem von einem sehr wohlhabenden jungen Mann aus Nordengland gepachtet wurde. Er kam letzten Montag im Vierspänner an, um das Haus zu besichtigen, und er war so entzückt davon, dass er sogleich mit Mr. Morris abschloss …“

Mr. und Mrs. Bennet

Mr. Bennet stellte eine so eigenartige Mischung von klugem Verstand und Ironie, von Zurückhaltung und Schalkhaftigkeit dar, dass eine dreiundzwanzigjährige Erfahrung nicht genügt hatte, um seine Frau diesen Charakter verstehen zu lassen. Ihre Gedankengänge zu ergründen war einfacher: Sie war eine unbedeutende Frau mit geringem Wissen und unberechenbarer Laune, War sie mit etwas unzufrieden, liebte sie es, die Nervöse zu spielen. Ihre Lebensaufgabe bestand darin, ihre Töchter zu verheiraten. Besuche machen und Neuigkeiten austauschen war ihre Erholung.

Mr. Bennet

… Mr.Bennet gehörte nicht zu den Naturen, die für eine Enttäuschung, die ihre eigene Kurzsichtigkeit verschuldet hat, Trost in irgendwelchen jener zweifelhaften Zerstreuungen suchen, in denen die meisten Menschen so häufig Vergessenheit zu finden hoffen. Er liebte das Land und er liebet seine Bücher, mehr brauchte er nicht zu seiner Zufriedenheit. Seiner Frau fühlte er sich kaum anders verpflichtet, als dass ihre Dummheit ihm hin und wieder Gelegenheit verschaffte, seinen stark ausgeprägten Sinn für Humor Nahrung zu geben. Ein Mann darf wohl billigerweise beanspruchen, seiner Frau eine andere Art Glück zu verdanken …

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Elisabeth wird vor Mr. Wickham gewarnt

Mrs. Gardiner warnte Elisabeth bei der ersten Gelegenheit in freundschaftlicher Offenheit: „Du bist ein viel zu vernünftiges Mädchen, Lizzy, um dich nun gleich richtig zu verlieben, bloß, weil du davor gewarnt worden bist. Daher kann ich auch ganz offen mit dir sprechen. Ich bitte dich ernstlich, sei auf der Hut! Lass dich und ihn nicht auf etwas ein, was bei eurer beider Vermögenslosigkeit einfach eine Unklugheit wäre. Ich will nichts gegen ihn sagen; im Gegenteil, ich finde, er ist ein sehr netter junger Mann, und wenn er etwas Vermögen besäße, würde ich meinen, du könntest keine bessere Wahl treffen. Aber wie der Fall nun einmal liegt, lass deine Gefühle nicht durchgehen.

Stolz u. Vorurteil gegen Mr. Darcy

Oh, dieser ekelhafte Mr. Darcy! – Vaters Vertrauen ist eine große Ehre für mich, und ich wäre wirklich sehr traurig, wenn ich es verlieren würde. Aber mein Vater schätzt Mr. Darcy sehr – kurz, liebe Tante, es täte mir leid, wenn irgendjemand von euch durch meine Schuld betrübt würde. Aber da es ja jeden Tag vorkommt, dass junge Leute, die sich mögen, sich durch das Fehlen eines Vermögens nicht davon abhalten lassen, sich zu verloben. Wie sollte ich es dir da versprechen, weiser zu handeln, wenn die Versuchung an mich herantritt? Und wie soll ich es wissen, ob es überhaupt weise ist, ihr zu widerstehen?

Elisabeth erfährt von der Entführung Lydias durch Wickham

Bei diesen Worten brach sie (Elisabeth, Anm.) in Tränen aus und war außerstande, weiterzusprechen. Darcy konnte nur hilflos und voller Besorgnis dabeistehen und sie mit tiefem Mitleid betrachten. Endlich hatte sie sich wieder in der Gewalt und erzählte stockend: „Ich habe gerade einen Brief von Jane erhalten, in dem sie mir etwas Schreckliches mitteilt. Es wird doch nicht lange verborgen bleiben können. Meine jüngste Schwester ist auf und davon gegangen – mit – mit Wickham. Sie sind beide aus Brighton verschwunden. Sie kennen ihn gut genug, um zu wissen, was das bedeutet. Lydia hat keine Freunde, kein Geld, nichts, was ihn hätte locken können – sie ist auf immer verloren!“

Stolz u. Vorurteil – Elisabeth glaubt noch immer nicht an Darcys Gunst

Darcy erwiderte nichts. Er schien ihr kaum noch zuzuhören und ging mit nachdenklichem, ernstem Gesicht im Zimmer auf und ab. Elisabeth bemerkte es und fand gleich die Erklärung: Jetzt hatte sie ihn erst völlig verloren. Es war ja auch gar nicht anders möglich nach diesem erneuten Beweis der Minderwertigkeit ihrer Familie. bei dem unvermeidlichen Schimpf und der Schande, die ihre Familie jetzt treffen mussten. Es überraschte sie nicht, und sie konnte es ihm auch nicht übelnehmen, aber das Bewusstsein, dass er sich jetzt endgültig von seiner Neigung zu ihr freigemacht haben musste, brachte ihr keinen Trost und vermochte ihren Schmerz in keiner Weise zu mildern.

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Jane überwindet Stolz u. Vorurteil – Mr. Bingley

Am Dienstag versammelte sich eine große Gesellschaft auf Longbourn, und die beiden, die am sehnsüchtigsten erwartet wurden, machten ihrer guten Erziehung Ehre und kamen pünktlich zur angegebenen Zeit. Als man sich ins Esszimmer begab, beobachtete Elisabeth gespannt, ob Bingley sich wieder wie bei seinen früheren Besuchen neben ihre Schwester setzen werde. Glücklicherweise war ihre Mutter wenigstens klug genug, um stolz_u_vorurteil_leseprobendenselben Gedanken zu haben, und forderte ihn daher nicht auf, ihr Tischherr zu sein. Als Bingley ins Zimmer trat, schien er noch nicht genau zu wissen, wie er sich verhalten solle, aber sein Blick fiel auf Jane, und zufällig lächelte Jane gerade …

Fazit – Stolz u. Vorurteil

Obgleich trivial erscheinend, Klatsch- und Tratsch-Geschichten englischer, adliger Damen (es sind meist die Damen, die zu Wort kommen), Stolz u. Vorurteile, stets darauf bedacht, sich selbst ins rechte Licht zusetzen, wurde es mir beim Lesen nie langweilig. Nicht zuletzt wegen der Schreibweise Jane Austens mit viel Wortwitz ohne die Handelnden der Lächerlichkeit preiszugeben. Was mich allerdings wunderte ist die Inspiration, die Helen Fielding für ihren Roman „Schokolade zum Frühstück“ bei Jane Austen bekommen haben soll (diese Feststellung in einer Rezension veranlasste mich, Schokolade zum Frühstück überhaupt zu kaufen)? Aber man muss sich ja nicht alles erklären können.


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Verfilmungen

stolz_u._vorurteil_filmDer Roman „Stolz u. Vorurteil“ wurde mehrfach verfilmt, sowohl als Kinofilm wie auch in mehreren Serien für das Fernsehen. Die jüngste, die sich streng an die Romanvorlage hält, ist die britisch-französische Co-Produktion aus dem Jahre 2005 , „Stolz u. Vorurteil“, unter der Regie von Joe Wright (Anna Karenina, Die dunkelste Stunde) mit Keira Knightley als Elizabeth „Lizzie“ Bennet, Matthew Macfadyen als Mr. Darcy, Brenda Blethyn als Mrs. Bennet und schließlich dem unsterblichen Donald Sutherland als Mr. Bennet. Der Roman bildete auch die Vorlage, allerdings in einer Parodie, für den im Jahre 2016 in die Kinos gekommenen Film Stolz u. Vorurteil und Zombies, einer Horrorkomödie.

Filmmusik

Ein besonders Bonbon des Films Stolz und Vorurteil ist die Filmmusik vom italienischen Komponisten Dario Marianelli. Für seine Kompositionen verwendete er Themen des englischen Barockkomponisten Henry Purcell sowie Inspirationen verschiedener Sonaten Ludwig van Beethovens. Die Filmmusik wurde eingespielt vom English Chamber Orchestra.

Film des Tages

suesses_verlangen_sweet_desireAnders als im Buch des Tages, Stolz u. Vorurteil, wo es doch sehr gesittet vorgeht, beschäftigt sich der heutige Film mit dem süßen Verlangen, eine sündige Reise zwischen Sinnlichkeit und Begierde
Sweet Desire – Süßes Verlangen – Ein Film von Mischa Kamp
Aus dem Klappentext – Die 19-jährige Geigerin Belle lebt in einem kleinen Dorf, in einem Umfeld, das sie sexuell überfordert. Ihr größter Wunsch ist es, an der Musikhochschule zu studieren, doch ihrem Spiel fehlt wahre Leidenschaft. So lässt sich die schüchterne Belle auf ein erotisches Abenteuer mit einem Unbekannten ein und begibt sich auf eine sinnliche Entdeckungsreise in eine Welt sexueller Begierden … Mehr zum Film mit Trailer>>>

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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das in dieser Geschichte niedergeschriebene erspart geblieben wäre, hätte ich nicht am 25. August des Jahres 1997 virtuell einen Chatroom betreten, der den vielversprechenden Namen „Manager-Treff“ trug. Ebenso wenig sicher bin ich mir, ob es nicht besser gewesen wäre, der Bekanntschaft, die sich an besagtem Tage anbahnte, lieber aus dem Wege zu gehen.
Überhaupt nicht sicher hingegen bin ich mir, ob ich das Ganze nicht vielleicht doch hätte erleben wollen und vielleicht tief traurig darüber gewesen wäre, hätte es überhaupt nicht stattgefunden. Was selbstverständlich hinterher niemand hätte wissen können, am wenigsten ich selbst ...Lisa, gerade vierzehn geworden, benahm sie sich völlig ungeniert, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Man könnte so weit gehen, sie als völlig schamlos zu bezeichnen. Frech, kess, einen Hauch frivol. Sogar eine Prise Obszönität schien tief in ihrem Wesen versteckt zu sein. Das lag wohl eher daran, dass sie nicht vollumfänglich imstande war, die Wirkung ihres frühreifen Körpers auf spätreife Männer in seiner gnadenlosen Wucht auch nur ansatzweise zu erkennen.
frank_c_mey_regenwuermer_vertragen_kein_coffein_leseprobenLuise, blond und zweigeteilt in die lähmende Kälte des Nordens oben herum. Weiter südlich, vom Nabel abwärts, das ewig lodernde Feuer der Südländerin. Das war nicht immer so. Als wir uns das erste Mal körperlich trafen, wirkte sie welk. In ihrem Schoß schien sie trocken und völlig erkaltet. Später entwickelte sich die Region zwischen ihren Oberschenkeln zu einem pulsierenden Moloch, der mich, flog sie ihrem Höhepunkt entgegen, jedes Mal in sich hinein sog. Wenn er mich wieder ausspuckte, dann einzig zu dem Zwecke, mich einen Augenblick später erneut zu verschlingen. Wie eine wiederkäuende Kuh. Wir lernten uns in dem eingangs erwähnten Chat-Room kennen, in der Zeit kurz nachdem das internationale Spinnennetz seine Ausläufer über den großen Teich hinweg bis nach Deutschland wie in den Rest der Welt hinein schob.
Luise bewegt sich weiter, schneller … Nichts geht mehr, rien ne va plus. Enttäuscht wirft sie sich auf den Rücken. Ein Zischen dringt aus ihrem Hals. Wie wenn man beim Ausatmen die Zunge an den Gaumen drückt, wie bei einer Schlange, begleitet von zornigem Stirnrunzeln. Das höre und sehe ich zum ersten Mal. Bislang gab es nie einen Grund dafür.
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