Plexus – Leidenschaft garantiert – H. Miller (1953)

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Plexus – Ein autobiografisches Werk von Henry Miller

Der Autor, dessen einige Werke für mehrere Jahrzehnte auf dem Index standen – schonungslos und kühn

Plexus – Eine Mahlzeit, die dazu bestimmt ist, in einer sexuellen Orgie zu enden, pflegt direkt zu den Organen, die Nahrung brauchen, zu wandern …

Plexus

Wenn es ein Autor verdient hat, doppelt mit Leseproben in diesem Blog zu erscheinen, dann ist es in jedem Falle Henry Miller. Als erster schaffte das Jorge Amado, der mich bereits in der Jugendzeit literarisch fesselte. Ähnliches trifft für Almudena Grandes zu, doch die kam später hinzu, und nun Henry Miller – Sexus – Plexus – Nexus – das dreibändige Werk „The Rosy Crucifixion“. Das Geschlecht – das Geflecht – die Verknüpfung, plexus_henry_miller_leseprobendrei Bände, die die Leser*innen in Millers junge Jahre in New York zurückbefördern. Plexus wählte ich aus, weil es eine zweite Gemeinsamkeit enthält, die erste, der gemeinsame Geburtstag an einem 26.12., die zweite, das Erscheinungsjahr (1953) identisch mit meinem Geburtsjahr.
Einen biografischen Abriss über Henry Miller finden Sie hier>>>

Beziehungsgeflecht

In „Sexus“ (Leseproben finden Sie hier) heißen sie Mara, Ida Verlaine, Carlotta, Maude, Millers erste Ehefrau, von der er sich wieder scheiden lässt, und am Ende Mona, Millers zweite Frau, von der er zunächst annahm, sich bei ihr die Syphilis geholt zu haben, die sich als ein harmloser Tripper herausstellt. Sexus – Das Geschlecht, es steht im Mittelpunkt, er fickt sie, von zart bis hart, von liebevoll bis brutal, nicht völlig umsonst wurde der Roman über Jahrzehnte nicht verlegt. Der Sex in zahllosen Variationen steht im Mittelpunkt, hinweggefickter Frust über eine Arbeitswelt, der Miller schließlich entflieht, unterstützt und gestützt von Mona, seiner zweiten Frau, der er in Plexus ein Denkmal setzt. amazonvideo

Vom Sinn des Lesens und der Schriftstellerei

Wer Henry Miller als Autor in Gänze verstehen will, sollte sich nicht damit begnügen, seine explizit sexuellen Inhalte zu konsumieren (oder zu genießen – manche werden es sicher als blanke Pornografie bezeichnen), sondern sich mindestens ebenso intensiv mit seinen philosophischen Betrachtungen über das Lesen, die Schriftstellerei oder das Leben an sich beschäftigen. Mit der Vielfalt an Charakteren, denen er begegnete, die ihn prägten und die er so voller Witz und gleichzeitiger gebührender Hochachtung zeichnet. Ein Querschnitt durch ein total multikulturelles, multireligiöses und multiethnisches New York der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts, dem Schmelztiegel, in dem die Welt zusammen floss und der dieselbe gleichzeitig befruchtete.

Leseproben

Plexus führt uns in die Zeit des New York nach dem Ersten Weltkrieg. Millers Jugend, als er sich heraus riss aus einer tristen Arbeitswelt, aus einer kleinbürgerlichen Existenz, als er den Entschluss fasste, sein Leben ab sofort der Schriftstellerei zu widmen. Unterstützt und auch getrieben von seiner zweiten Frau (es waren ihrer insgesamt fünf) Mona, die ihn finanziell über Wasser hält, die für ihn sorgt, die darauf achtet, dass er den eingeschlagenen Weg beibehält und die ihn beschützt, auch vor der Häme einiger Zeitgenossen, die an seinem Können zweifeln. Sie hält ihn aufrecht, wie sie das Geld verdient, von dem sie beide leben, interessiert ihn nicht. Allein das Ziel erscheint ihm wichtig.

Das Lesen

Wenn ich beim Lesen eines Buches auf eine ausgezeichnete Stelle stieß, , klappte ich es sofort zu und machte einen Spaziergang. Der Gedanke, am Ende eines guten Buches anzukommen, war mir schrecklich. Ich zog den Genuss in die Länge, indem ich das Unvermeidliche so lange wie möglich hinausschob. Aber immer wenn ich auf eine besonders starke Stelle stieß, hörte ich augenblicklich zu lesen auf. Ich ging aus dem Haus, ungeachtet ob es regnete, hagelte, schneite oder fror, und überlegte mir das Gelesene hin und her. Man kann so vom Geist eines anderen erfüllt sein, dass man buchstäblich zu platzen fürchtet. Jeder, glaube ich, hat das einmal erlebt, Dieser „Andere“, lasse man mich bemerken, ist immer eine Art von alter ego … amazon_audible

Je einsamer man ist, um so enger ist man der Welt verbunden

Es handelt sich nicht nur im das Erkennen einer verwandten Seele, man erkennt sich auch selbst. Sich plötzlich Auge in Auge gegenüberzustehen! Was für ein Augenblick! Indem man das Buch schließt, verfolgt man den Schöpfungsakt. Und dieser Prozess, dieser Ritus, meine ich, ist immer der gleiche: Gemeinschaft gleichzeitig überall. Schluss mit den Schranken! Je einsamer man ist, um so enger ist man der Welt verbunden. Vereint mit der Welt. Plötzlich sieht man klar, dass Gott, als er die Welt schuf, sie nicht preisgab, um sich irgendwo im Vorhimmel der Betrachtung hinzugeben. Gott schuf die Welt und trat in sie ein: das ist der Sinn der Schöpfung … Plexus – alles lesen>>>

Der Entschluss

Von Mona Abschied zu nehmen, war jedes mal ein Kampf. Schließlich kam es soweit, dass ich drei Tage hintereinander versäumte, ins Büro zu gehen. Dieser Einschnitt genügte gerade, um meine Rückkehr unmöglich zu machen. Wie hätte ich nach drei wunderbaren Tagen und Nächten, in denen ich genau das tat, war mir Spaß machte, gut aß, lange schlief, jeden einzelnen Augenblick genoss, mich innerlich unendlich reich fühlte, jeden Ehrgeiz, mich mit der Welt herumzuschlagen, verlor, darauf brannte, mein eigenes Privatleben zu führen, voll Vertrauen auf die Zukunft war und mit der Vergangenheit Schluss gemacht hatte – wie hätte ich da wieder das Joch auf mich nehmen können?

Ich würde ein Schriftsteller werden oder vor Hunger krepieren

Ich schlenderte ziellos des Wegs, einzig um die erregende Lust meiner frisch erworbenen Freiheit zu genießen. Ich empfand ein verschrobenes Vergnügen, die Arbeitssklaven ihre Pflichtgänge machen zu sehen. Die Muße eines ganzen Lebens lag vor mir. In ein paar Monaten würde ich dreiunddreißig Jahre alt, mein eigener „freier Herr“ sein. Sogleich gelobte ich mir, nie mehr für jemand anderen zu arbeiten. Nie wieder würde ich über mich befehlen lassen. Die Herumlauferei mochte gut für die andern Kunden sein – ich hatte nichts mehr damit zu schaffen. Ich hatte ein Talent und würde es pflegen. Ich würde ein Schriftsteller werden oder vor Hunger krepieren … Plexus – alles lesen>>>

Orgien und Essen

Ein Lebenskünstler schien er gewesen zu sein, Henry Miller, mit der einfachen Philosophie, die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Der in Plexus geschilderte Alltag läuft ständig aus dem Ruder. Dazu gehörten auch ständige Umzüge in eine andere Wohnung, Behausungen, die nicht immer dem Geschmack der Protagonisten entsprechen. Doch er ist auch ein Glückspilz, trifft er häufig auf Personen, die seine Kunst bewundern und ihn verehren. Für die Witwe Marjorie, noch nicht zu alt, um auf die Genüsse der körperlichen Liebe zu verzichten, werden die beiden Mieter*innen Mona und Henry zu einer Win-Win-Situation. Deren Freund Ulric – weil er lange keine „Nummer“ mehr schob, findet Gefallen an Majorie:

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Sie keuchte wie eine Hündin – Plexus

Doch zunächst geht es um Ulrics letzten Fick mit einer ehemaligen Lehrerin:
„… Wir trieben so ziemlich alles, kann ich dir versichern. Sie lag nur in Hemd und Bluse auf dem Diwan und keuchte wie eine Hündin. Ich hatte mich gerade mit kaltem Wasser abgewaschen. Komm her, sagte sie, Ulric, warum habe ich nicht Bescheid gewusst, als du in meiner Klasse warst? Ich sah sie erstaunt an, wollen sie damit sagen, dass sie mich gelassen hätten? Dich gelassen?, meinte sie. Ich hätte dich mit Haut und Haar aufgefressen. Haben dir denn die anderen Jungs nicht von mir erzählt?. Ich konnte kaum meinen Ohren trauen …“ Plexus – alles lesen>>> c_date_dein_sexpartner

Lass uns bloß sitzen und orgeln – Plexus

„Die ganze Zeit, Henry, stand ich über ihr. Plötzlich setzte sie sich auf. Gleich darauf lag sie auf den Knien und küsste mich. Ich versichere dir, ich wurde fast wahnsinnig. Schließlich drehte ich sie um und besorgte es ihr von hinten, bis sie zu wimmern begann. Da drängte ich sie vom Diwan herunter, und indem ich sie um die Mitte hochhob, schob ich sie auf den Händen im Atelier umher. Es war, als fahre man einen umgekehrten Schubkarren. Dann setzte ich mich in den großen Lehnsessel und ließ sie sich im Reitsitz auf mich setzen. Lass uns bloß sitzen und orgeln, bat ich. Wir tranken noch ein Glas in der Stellung, in der wir saßen …

Wir schlossen die Tür hinter uns und trieben es auf die schnelle Tour

Er wollte gerade wieder den Mund aufmachen, als ich sagte: „Nebenbei bemerkt, bist du schon einmal bei Marjorie gelandet? Sie brennt darauf, weißt du? „Kein schlechter Gedanke“, meinte Ulric. „Glaubst du, wie können es — hm … auf die Behutsame hinkriegen?“
„Das überlasse nur mir.“ Wir beschleunigten unsere Schritte. Als wir zu Hause ankamen, liefen wir beinahe. Ich nahm Mona beiseite und brachte ihr bei, was wir vorhatten.
„Warum wartet ihr nicht bis nach dem Essen?“, schlug sie vor. „Ich meine, was Marjorie und Ulric betrifft.“ Wir schlossen die Tür hinter uns und trieben es auf die schnelle Tour, während Ulric und Marjorie sich besprachen …

Eine Mahlzeit, die in einer sexuellen Orgie endet – Plexus

Als wir uns wieder zu ihnen gesellten, saß Marjorie auf Ulrics Schoß, den Rock bis über die Knie hochgeschlagen. „Warum machen sie es sich nicht bequem?“, fragte Mona. „Etwa in der Art“, und während sie das sagte, öffnete sie ihren Kimono und enthüllte ihr nacktes Fleisch. Marjorie verlor keine Zeit, ihrem Beispiel zu folgen. Ulric und ich mussten Pyjamas anziehen. In dieser Aufmachung setzten wir uns zu Tisch.
Eine Mahlzeit, die dazu bestimmt ist, in einer sexuellen Orgie zu enden, pflegt direkt zu den Organen, die Nahrung brauchen, zu wandern, wie von dem kleinen Hebelsteller geleitet, der den Verkehr des ganzen Systems regelt … Plexus – alles lesen>>>

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Eine von Marjories Brustwarzen geriet in den Schlagrahm – Plexus

Zwischen den Gängen tändelte Marjorie mit Ulric. Die Kimonos waren jetzt weit geöffnet, die Busen zur Schau gestellt, die Nabelknöpfe hoben und senkten sich leise. Unachtsamerweise geriet eine von Marjories Brustwarzen in den Schlagrahm und gab mir Gelegenheit, ein paar Augenblicke an ihrer Brust zu saugen. Alles ging lustig vonstatten. Immer noch an den Torten, Baisers, Napoleon-Schnitten und was die beiden Frauen nicht noch alles besorgt hatten. Knabbernd führten wir eine leichte Unterhaltung über die schönen alten Zeiten. Die Frauen hatten einen Platzwechsel vorgenommen und saßen jetzt auf unserem Schoß. Es war ziemlich viel Wackeln und Winden nötig, bis sie endlich eine bequeme Stellung gefunden hatten …


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Wir waren alle so völlig gesättigt

Von Zeit zu Zeit hatte einer von uns einen Orgasmus, dann pulverten wir uns mit Hilfe von Eiscreme, Benediktiner und Whisky auf. Nach einiger Zeit übersiedelten wir vom Tisch auf die Diwane und unterhielten uns, während wir immer wieder einschliefen, über die verschiedensten Themen. Es war ein leichtes, natürliches Gespräch und keiner wurde verlegen, wenn er mitten in einem Satz einschlief. Wir hatten die plexus_henry_miller_leseprobenBeleuchtung gedämpft, eine warme, duftende Brise strich durch die offenen Fenster herein, und wir waren alle so völlig gesättigt, dass es nicht das Geringste zu bedeuten hatte, was gesagt oder welche Antwort gegeben wurde … Plexus – alles lesen>>>

Er hatte wieder einen dieser Träume

Ulric war während der Unterhaltung mit Marjorie eingeschlafen. Er hatte nicht länger als fünf Minuten geschlafen, als er hochfuhr und wie zu sich selber sagte: „Bei Gott, das habe ich mir gedacht!“ Dann, als er merkte, dass er nicht allein war, murmelte er etwas Unverständliches und stützte sich auf dem Ellenbogen hoch.
„Habe ich lange geschlafen?“, erkundigte er sich.
„Ungefähr fünf Minuten“, sagte Marjorie. „Das ist komisch, es kam mir vor wie Stunden. Ich hatte wieder einen dieser Träume.“ Er wandte sich an mich. „Du kennst ja diese Träume, Henry, bei denen man sich zu beweisen sucht, dass man nur träumt …“

Es sollte noch eine Weile dauern mit der Schriftstellerei

Die jungen Jahre Henry Millers, niedergeschrieben dreißig Jahre später, zurück in den USA. Den Durchbruch im Schreiben erreichte er während der Jahre in Paris, Ende der 1920er Jahre, wo er unter anderem Anais Nin kennenlernte. Die entwickelte sich zu seiner Muse und er unterhielt mit ihr eine intensive sexuelle Beziehung. Über diese und die lesbische Beziehung zwischen Millers zweiter Frau, June Mansfield, schreibt Anais Nin in ihren intimen Tagebüchern. Bei der im vorliegenden Roman „Plexus“ als Millers Frau Mona vorgestellten Person, handelt es sich im Übrigen um June Mansfield. Mehr zur Biografie Henry Millers lesen Sie hier>>>

Bücher von Henry Miller

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lust_auf_unserer_haut_erotikfilmLust auf unserer Haut – ein Film von Renée Beaulieu aus dem Jahre 2018 – als offizieller Beitrag auf dem Internationalen Filmfestival Toronto im Jahre 2018 gestartet.
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Die schwarze Mona - Wir besaßen eine Höhle in einer der zahlreichen Heumieten um den Ort herum. Die besagte diente als Futterreserve für den daneben liegenden Schafstall. Maritta besuchte uns, mich nebst drei anderen Freunden, in der Höhle. Berührung war nicht erlaubt, wir durften sie lediglich anschauen, wie sie nackt und breitbeinig auf dem Heu lag und sich selbst befriedigte. Einer nach dem anderen, jeder für sich, und jeder musste vor ihren Augen masturbieren.
Maritta, das Ebenbild einer Zigeunerin – so durfte man seinerzeit Mitglieder dieses Volkes unbeanstandet nennen. Eine schwarze Lockenmähne auf dem Kopf, die sich zwischen ihren Beinen bis weit über den Schamberg hinauf sowie ein kleines Stück an den Innenseiten der Oberschenkel hinab wiederholte, ein Urwald, der Anblick faszinierte mich.
Während sie mit zwei Fingern ihre von Haaren überwucherte Spalte öffnete oder sich am Kitzler rieb, befahl sie uns, vor ihren Augen zu wichsen. Dabei stöhnte sie leise. Wenn sie bemerkte, dass sich etwas ankündigt, streckte sie die Füße aus. Anschließend verrieb sie das Sperma auf ihren Beinen. Der Reigen wiederholte sich so lange, bis keiner mehr auch nur einen einzigen Tropfen heraus brachte. Vor der Höhle in der Warteschleife brachten wir unsere Schwänze wieder in Form, indem jeder den anderen bei der Schilderung seiner Erlebnisse mit Maritta zu übertreffen versuchte.
„Bei mir hat die richtig laut gestöhnt“, meinte einer. „So tief war sie mit ihren Pfoten in der Pflaume drin.“ Er streckte zur Demonstration drei Finger aus ... Alle Leseproben>>>

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