Covid-19 und der 1. Mai 2021 – ohne jegliches Risiko

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Ein Nachruf – In Erfurt war die Hölle los

Oder etwa nicht? Covid-19 raubt uns auch den letzten Spaß, besonders den am 1. Mai

Keine Stände, das lassen die Hygienekonzepte nicht zu. Zum Glück in diesem Falle, es gibt Covid-19, man muss also keine Ausreden mehr dafür bemühen, warum immer weniger Menschen die Nabelschau am Tag der Arbeit überhaupt noch zur Kenntnis nehmen … Dieser Beitrag erschien zuerst im Mai 2021 auf www,frank-c-mey.com

Covid-19 und kein Ende

Oh mein Gott, wie die Dinge doch an Bedeutung verlieren. Donnerstag – Wetterbericht, für Samstag heiter bis wolkig, kein Regen in Mitteldeutschland, da machst du die 500 km seit Saisonstart voll, dachte ich leise bei mir, Sonntagseinkauf auf dem Rückweg. Aber Moment mal, da war doch was, die Erleuchtung im letzten Moment – 1. Mai, Feiertag, die Läden geschlossen – Covid-19 verkleistert uns die Hirne, selbst der wichtigste Tag(???) im Jahr für den Malocher gerät in Vergessenheit.

1. Mai 2021

2021

1.Mai_2021_Plakat

1. Mai 2021 Plakat

Und wenn er dann noch auf einen Samstag fällt, der 1. Mai, ein Tag, an dem kein „normaler“ Mensch mehr arbeitet – vergessen wirs, die Malocher sind ohnehin die letzten, die der Tag noch interessiert, dabei war er gerade für sie einmal gemacht, da gab es noch kein Covid-19.
Im letzten Jahr fiel alles aus, da gab es auch keine Wahlen, dabei waren die Werte der Pandemie nach einem wirklich harten Lockdown besser als heute, sicher würde das in diesem Jahr nicht anders sein – denkste, Puppe.

Autokorso der AfD

Ach so, ja, Super-Wahljahr, da muss man Muskeln zeigen, scheiß auf Covid-19, schließlich gibt es doch Hygienekonzepte. Was war angesagt?
Autokorso der AfD, Verkehrschaos prognostiziert, Start 9 Uhr am GVZ. Nein, also, mitten in der Nacht aufstehen, auf das gemütliche, lange Frühstück verzichten, und das alles für die AfD? Vielleicht noch als interessierter Zaungast wahrgenommen? Nein, also, vielleicht erwischst du ja den Schwanz, wenn du gegen 10 los fährst, sagte ich mir, ich erwischte ihn nicht, darum gibt es auch kein Foto. amazonvideo

Gegendemo

Außerdem war es schon kurz vor 11. Wie der MDR am Abend berichtete, gab es in der Weimarischen Straße eine Gegendemo, man wollte den Korso stoppen, die Polizei räumte auf, Häkchen daran. Also entschloss ich mich, der Kürze des Weges halber, zuerst einmal den Landtag anzusteuern, um zu schauen, was Covid-19 dort so zulässt.

Landtag
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Demo am Landtag

Demo eines Vereins war angekündigt, welcher stand nicht im Text. Rot-Westen von Weitem, oho, mein erster Gedanke, hat Sahra Wagenknecht etwa den von ihr vor zwei Jahren initiierten Gelb-Westen-Abklatsch, der kräftig ins Seidenhöschen ging, in eine Rot-Westen-Bewegung umgewandelt? Nach ihrem letzten Buch kaum vorstellbar, da schreibt sie sich nun den ganzen Frust von der Seele, und ihre ehemaligen linken Kampfgenossen beißen vor lauter Wut in die Schreibtischkanten. Nein, die kann es nicht sein.

Überwiegend Rentner
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Demo des DVG e. V.

Ich fragte einen Polizisten an der weiträumig angelegten Sperre: „Wer demoliert heute hier vor dem Landtag?“ – „Irgend ein Verein gegen Versicherungen“, seine gelangweilte Antwort. Überwiegend Rentner zu sehen, als ich näher kam, DVG e. V., Direktversicherungsgeschädigte, noch nie gehört. Menschen also, die auf windige Versicherungsmakler hereingefallen sind und um ihr Erspartes betrogen wurden? Bei näherem Hinschauen stelle ich fest, um was es geht, Besteuerung der Erträge aus Direktversicherungen.

Die Steuerlüge

Kaum jemand kennt das Problem, weil die Wenigsten Direktversicherungen abgeschlossen haben. Die Einzahlung erfolgt aus versteuertem Geld, also vom Netto, die Auszahlung wird dennoch versteuert und mit Sozialabgaben belegt. Eingeführt im Zuge der Schröder-Agenda. Die weiteren Themen: Rentengerechtigkeit, Doppelbesteuerung der Renten und überhaupt, wir Rentner sind die Melkkühe der Nation, doppelt besteuert, doppelt beschissen. Wen Ziele und Inhalt des Vereins interessieren, kann sich gern auf der Web-Seite informieren, Zugang hier>>>

Die Mogelpackung der neuen Grundrente

sahra_wagenknecht_die_selbstgerechtenDie Mogelpackung der so genannten Grundrente erscheint noch nicht auf der Agenda des Vereins, vermutlich weil dessen Initiatoren überwiegend zu den besser Verdienenden gehörten. Wer sonst konnte sich eine Kapital bildende Lebensversicherung leisten? Die Grundrente, ein Klientelgeschenk der SPD an den unteren Mittelstand, die Normalverdiener, von denen einige noch SPD wählen. Für die Empfänger kleinerer Renten wird es ein Nullsummenspiel – und dann noch Covid-19.

Neue Grundrente – Verfassungstreu?

Die Empfänger kleiner Renten beziehen in der Regel Wohngeld oder Aufstockung und somit wird jeder Euro mehr Rente den Anspruch in gleicher Höhe reduzieren, die werden in die Röhre gucken. Um diese Leute kümmert sich die SPD ohnehin nicht mehr, um deren Stimmen kämpfen inzwischen AfD und LINKE. Und überhaupt, die Frage nach der Verfassungsmäßigkeit dieser Grundrente hat auch noch keiner gestellt, bemessen an den Beitragsjahren der Rentenkasse, gezahlt aus Steuermitteln. Steuern zahlen wir alle, also hätte jeder einen Anspruch. amazon_audible

Sahra Wagenknecht

Vielleicht nimmt sich ja eine der Chefdemagog*innen der LINKEn bald des Themas an, bevor Covid-19 uns alle hinwegrafft. Sollten Sie Interesse an Sahra Wagenknechts neustem Buch „Die Selbstgerechten“ haben, finden Sie das mit Klick auf den Titel links. Vielleicht werde ich es mir ebenfalls noch zu Gemüte ziehen und eine Rezension dazu schreiben, wie zu ihrem letzten Buch, die finden Sie hier>>>

Angerkreuz
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Die „Showbühne“ am Anger

Wie gewohnt der DGB und die von ihm unterstützten Parteien, allen voran die LINKE, zwei SPD-Fahnen und ungeahnt viel Grün, mehr als sonst, die Grünen befinden sich im Höhenflug, hoffentlich geht es ihnen nicht wie Ikarus. Keine Stände, das lassen die Hygienekonzepte nicht zu. Zum Glück in diesem Falle, es gibt Covid-19, man muss also keine Ausreden mehr dafür bemühen, warum immer weniger Menschen die Nabelschau am Tag der Arbeit überhaupt noch zur Kenntnis nehmen, an einem arbeitsfreien Tag ohnehin noch weniger.

Redner, die stets dasselbe sagen

Zu dumm, 2022 ist kein Schaltjahr, da fällt der 1. Mai sogar auf einen Sonntag. Da muss man keine Ausreden weiter bemühen.

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Ein paar waren ja da, auf dem Anger

Alle tragen Mund- und Nasenschutz, Abstand 1,5 Meter, na ja, ob das von allen eingehalten wird? Will man den Aerosol-Forschern glauben, besteht im Freien ein geringes Ansteckungsrisiko, Ovationsgeheule findet ohnehin nicht statt, für wen auch, den einsamen Gitarristen und Sänger auf der Minibühne etwa oder für die Redner, die in jedem Jahr dasselbe sagen?

Der Statthalter des DGB

Artiger Applaus, das hält den Virus SARS-CoV-2, genannt Covid-19, im Zaume.
Zumindest auf dem Foto links werden die Abstände nicht eingehalten. Nicht zu übersehen Oberbürgermeister Bausewein (gebückt), bei dem Herrn mit dem gestutzten roten Hahnenkamm handelt es sich um den stellvertretenden Bezirksvorsitzenden des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt, sozusagen der Statthalter des DGB in Thüringen.

Und Bodo Ramelow?

Ob es sich bei dem Herrn mit dem Strohhut neben Sandro Witt um Bodo Ramelow handelte, konnte ich leider nicht feststellen, er war für alle vermummt. Wie steht es eigentlich um das Vermummungsverbot bei Demos? Superwahljahr, wie schon gesagt, da muss man doch mal Flagge zeigen, trotz Covid-19, ob das jeder so versteht? Lange gehörte es für mich zu einer Selbstverständlichkeit, am 1. Mai auf den Anger zu gehen, jetzt frage ich mich manchmal: „Was willst du da?“

Fischmarkt
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Klimacamp Fischmarkt

Auf dem Weg zum Domplatz, wie seit Wochen schon das Klima-Camp der FFF-Anhänger auf dem Fischmarkt. Inzwischen textlich auf den Spruchbändern und -tafeln bereichert durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz, ein Erfolg, den man sich auf die Fahnen schreibt. Dabei stellt das Urteil das Gesetz in Gänze nicht in Frage, sondern lediglich die Tatsache, dass es für die Zeit nach 2030 keine konkreten Zielsetzungen gibt.

Klimaschutz geht alle an

Dennoch, Klimaschutz geht uns alle an, ob es hingegen angebracht ist, Angst zu verbreiten, darüber kann man durchaus streiten, wie hier zum Weltklimastreik bereits angemerkt>>>
Der 1. Mai spielt hier keine Rolle, jedenfalls nicht sichtbar, der Aufstieg der Grünen schon, obgleich den Klima-Aktivisten die Forderungen der Grünen zur Eindämmung des Klimawandels, wie man gelegentlich hört, nicht radikal genug sind. Wer 100 will muss 1.000 fordern, das gilt nicht erst seit gestern. Abstände ja, es waren eh nur fünf Hansel*innen da, alle trugen Masken, Covid-19 eben.

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Domplatz
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Domplatz linke Gegendemo

Der Platz wie leer gefegt, jedenfalls kurz vor 12, zwei eingezäunte Felder, dazwischen eine etwa 50 Meter breite Gasse, mehr Polizei als Tauben. Eine Frau fragte einen Polizisten, was da abgehe, eine linke und eine rechte Demo, die Antwort, er zeigte zum Domplatz und wurde witzig: „Die Rechten stehen links, die Linken stehen rechts“. Ich rücke das hier mal mit den Bildern gerade, das Bild der Linken links, das Bild der Rechten rechts. Ein ärmliches Häufchen, das wenig später aufmarschierte, keine 50.

Man erkennt sie nicht mehr gleich – die Rechten

Früher erkannte man sie an Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel, hier erschienen sie in unauffälligen gelben T-Shirts und Jeans. Der nette Junge von nebenan, der der Ommaa den Mülleimer runter bringt, so möchte sie wohl gesehen werden, aber so sind sie nicht, sie tarnen sich nur.

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Die Neue Stärke

Sie standen da einfach so rum, um einen Kleintransporter, dessen Bestimmung ich nicht ausmachen konnte, weil ich keine Lust hatte, der Veranstaltung länger beizuwohnen als unbedingt nötig.

„Die Neue Stärke“ – ein Waschmittel?

Laut Presse eine Kundgebung des Vereins „Neue Stärke“, was da kund getan wurde, erfährt man nicht, außer dass Pyrotechnik abgebrannt wurde, was mir im Nachhinein die Bedeutung des Transporters erklärte.
Auf der anderen Seite die linke Gegendemo, überwiegend Jugendliche aus dem Antifa-Spektrum. Als die Rechten aufmarschierten, skandierte ein schwarz gekleidetes Grüppchen: „Ohne den Verfassungsschutz wärt ihr nur noch drei.“ Ich erntete einen bösen Blick, nachdem ich dem einen zuraunte: „Das gilt aber auch für euch!“

Keine Covid-19 Querdenker

Nein, alles gut, Front gegen Rechts muss sein, auch wenn sie so harmlos tun, die netten Jungs von nebenan. Alles verlief weitestgehend friedlich, wie man es dann auch in den Abendnachrichten zu sehen und zu hören bekam. Das im Gegensatz zu einigen anderen Städten dieses Landes, aber Connewitz, Neukölln und die Hamburger Hafenstraße sind ja bereits bekannt.
Was mir auffiel, weit und breit keine Covid-19 Vordenker-Plakate, oder wie nennen die sich nochmal, ach ja, Querdenker.


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Gegen Demo-Verbot wegen Covid-19 in Weimar

Wahrscheinlich waren die Covid-19 Experten alle nach Weimar gereist, wo alle Demonstrationen verboten worden waren. Da konnte man sicher mal wieder so richtig „aufschmoren“, von wegen Covid-19 Diktatur und Demokratieverbot. Und doch kam es in Weimar zu einer Spontandemo dieser „Vordenker“ im Mix mit Kräften des rechten Spektrums, die Polizei musste einschreiten, wie die Presse am Folgetag berichtete.

Bahnhof
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Rechte, am Bahnhof gestoppt

Warum so wenige Rechte auf dem Domplatz standen, erfuhr ich auf der Rückfahrt durch die Bahnhofsunterführung. Der Vorplatz glich einer blau-gelben Wagenburg, am Seiteneingang von mindestens der dreifachen Anzahl an Polizisten eingekesselt, eine Gruppe gewaltbereiter Hooligans, die, wie der MDR am Abend berichtete, von außerhalb angereist waren und denen man ein Aufenthaltsverbot für die Stadt ausgesprochen hatte. Sie wurden mit dem nächsten Zug zurückgeschickt.

Sind Rechte in gelben T-Shirts besser?

Darunter eine Gruppe mit gelben T-Shirts, die man, wie ich selbst sehen konnte, schließlich in eine Bahn in Richtung Domplatz einsteigen ließ. Daher kommt vielleicht die Angabe des MDR am Abend, es habe sich auf dem Domplatz um etwa 170 Personen aus der rechten Szene gehandelt. Die in den T-Shirts waren bestimmt die Schlapphüte.
So war er also, weitgehend risikofrei, der 1. Mai in Erfurt in Zeiten der Covid-19 Pandemie.

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Notizen für die Nachwelt

Auf der Heimfahrt überlegte ich, ob es sich überhaupt lohnt, darüber zu schreiben, aber dann fiel mir ein, dass irgendwann, vielleicht in ferner Zukunft einmal das stattfindet, was wir früher zu Hause auf der Couch erlebten, nämlich das gemeinsame Durchblättern alter Bilderalben. „Schau mal, das war Vati an der Westfront 1941, oder hier in Nordafrika …“ Falls Covid-19 das noch zulassen wird, eine Zukunft,  oder der Klimawandel?

Zukunft?

Vielleicht sitzen ja in hundert Jahren die Urenkel in ihrem virtuellen Wohnzimmer inmitten eines Hologramms und surfen durch die Cloud. „Schau mal, die Bilder und der Text, das hat der Ur-Opa im Jahre 2021 hoch geladen, muss das eine schlimme Zeit gewesen sein, da plagte man sich noch mit Seuchen herum. Heutzutage werden die Föten bereits im Mutterleib genetisch auf ihr Erdendasein vorpräpariert. Krankenhäuser, was war das nochmal …?“ Ja, vielleicht? Falls wir überhaupt noch eine Zukunft haben, mit oder ohne Covid-19 …


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Hätte ich jemals geahnt, dass mir so etwas passieren könnte, nie hätte ich Hausschuhe mit Filzsohlen gekauft, noch wäre ich in eine Wohnung eingezogen, mit einer Eingangstür glatt wie eine Rutschbahn und an deren Wände keine Griffe montiert sind, denkt er in seiner Not. Doch wer montiert schon Griffe an Zimmerwände?
Er kann noch denken!
Beim ersten Mal an diesem warmen Frühlingstag, als sie sich beide auszuruhen gedachten für die Rückfahrt nach München, folgte sie ihm von der Couch, wo sie vorher lange miteinander sprachen, in sein Bett. Sie könne allein nicht einschlafen, sagte sie schmollend, während sie vor seinem Bett stand, wo sie ungeduldig und voller wonniger Erwartung, die jugendliche Hitze wie ein verzehrendes Feuer in ihrem Leib, von einem Bein auf das andere trat.
Seine wunderschöne junge Frau, die er so sehr begehrte wie er nie in seinem Leben eine Frau begehrt hatte, und die ihm gleichzeitig panische Angst einjagte, er könne sie verletzen; wie er, Curd, ihr Curd, ihre erste Liebe, wie er ihr, nachdem sich ihr Wunsch erfüllte, mit liebevollen Worten erklärte ... Alle Leseproben

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