Aus dem Leben einer lesbischen Nonne
Benedetta – ein Film von Paul Verhoeven mit Trailer nach dem Roman „Schändliche Leidenschaften“, von Judith Cora Brown
mit: Virginie Efira, Charlotte Rampling, Daphné Patakia, Lambert Wilson; Regie: Paul Verhoeven
Benedetta – Ich kenne Gottes Wege nicht, aber ich weiß dass er will, dass ich seine Wünsche umsetze …
Benedetta
Das Leben hinter Klostermauern, ob Mönchs- oder Nonnenkloster, ist von Legenden durchwoben, besonders wenn es um die Sexualität geht. Mönche pflegen homosexuelle Beziehungen (Eco – „Der Name der Rose“), Nonnen leben den natürlichsten aller Triebe mit willigen Schwestern aus, mit solchen, die das Leben und dessen Genüsse höher schätzen als die Furcht vor der Hölle. Gegenstand zahlloser Romane und Filme, was die Bücher betrifft, ein begehrter Stoff seit der Reformation und der Aufklärung. In Denis Diderots Roman „Die Nonne“ (bereits hier im Blog vorgestellt) stehen allerdings der Zwang zu einem Leben im Kloster und die fehlende Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, im Mittelpunkt der Kritik.
Liebesbeziehungen
Ob Marie Susanne, die Nonne in Diderots Roman, zu der Oberin Frau von Monc – die einzige, die sie gut behandelte -, eine lesbische Liebesbeziehung hatte, bleibt allerdings im Dunkel. Offenbar war Diderot, der wegen seiner Ansichten bereits im Gefängnis saß, dieses Thema doch zu heiß, obgleich die „Verderbtheit“ hinter Klostermauern, wie in der Kirche im Allgemeinen, schon lange bekannt war. Diesen Beschränkungen musste sich die Autorin der Romanvorlage „Immodest Acts“ deutsche Übersetzung „Schändliche Leidenschaften“), Judith Cora Brown nicht unterwerfen. Sie wurde erst 1946 in Argentinien geboren und lebt in den USA. Benedetta basiert auf dem Roman.
Der Regisseur

Foto: Hans van Dijk / Anefo
Paul Verhoeven – geboren am 18. Juli 1938 in Amsterdam, Niederlande. Bis zum Beginn der 80er drehte er in den Niederlanden Kurzfilme und war an TV-Produktionen beteiligt. Weil es ihm in seiner Heimat zu eng wurde, ging er 1985 nach Hollywood. Dort produzierte er mehrere Filme, deren erfolgreichster im Jahre 1990 „Basic Instinct“ mit Sharon Stone und Michael Douglas in den Hauptrollen wurde. Was nichts anderes besagt, als dass Verhoeven eine besondere Passion bei der Umsetzung zwischenmenschlicher Beziehungsgeschichten in seinen Filmen verfolgt.
Dekadent, pervers und schmierig
Letzteres trifft sicher auch auf die „Showgirls“ aus dem Jahre 1995 zu, für die er die Goldenen Himbeere als schlechtester Regisseur erhielt. Dazu merkte er an: „Meine Filme werden hier kritisiert, weil sie als dekadent, pervers und schmierig gelten. Das bedeutet sicher, dass ich Teil dieser großartigen amerikanischen Gesellschaft bin. Danke!“
Seit 2005 arbeitet Verhoeven wieder in Europa. Benedetta entstand im Jahre 2021 und ist sein bislang letzter großer Spielfilm. Verhoeven erhielt für sein Werk eine Reihe international bedeutender Preise.
Der Film
Die Toscana im 17. Jahrhundert, eine Pestepidemie fordert tausende an Leben. In dieser schweren Zeit tritt Benedetta Carlini (Virginie Efira) als Novizin in das Kloster in Pescia ein. Ebenfalls im Gegensatz zu Diderots Geschichte geht Benedetta freiwillig ins Kloster. Sie fühlt sich dazu berufen, weil sie sich im Dialog mit den Heiligen der Kirche wähnt. Dass ihr wundersame Kräfte innewohnen müssen, glaubt man schon in den ersten Tagen ihres Aufenthalts, als während eines Gebets die Statue der heiligen Jungfrau umstürzt und Benedetta unter sich begräbt, ohne sie zu verletzen.
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Benedetta – Eine schöne, junge Frau
Achtzehn Jahre später, Benedetta, eine junge Frau, der die sexuelle Enthaltsamkeit offenbar zu schaffen macht. Sie wird heimgesucht von Albträumen über Jesus Christus, der ihre Leiden in verschiedensten Situationen beendet, ihr Retter. Ihrer Mutter gegenüber äußert sie, sie sei die Braut Jesu. Ihre wirkliche Leidenschaft entdeckt Benedetta allerdings erst, als ihr nach besagtem Fest zufällig die Bauerntochter Bartolomea (Daphné Patakia) über den Weg läuft. Sie ist auf der Flucht vor ihrem Vater, der sie quälte und sexuell missbrauchte. Auf Zureden Benedettas und mit finanzieller Unterstützung der Eltern nimmt die Äbtissin Bartolomea ins Kloster auf.
Benedetta – Schlummernde Leidenschaften
Schon als Benedetta die total verschmutzte Bartolomea einem Bade unterzieht, stellt sie mit Entsetzen fest, dass diese Frau einen besonderen Einfluss auf sie ausübt. Als Bartolomea ihr später, während der Vesper, unter der Tracht zwischen die Oberschenkel greift, fühlt Benedetta den Teufel. Sie bestraft das Mädchen wegen einer Lappalie, doch die in ihr schlummernden Leidenschaften kann sie nicht mehr besiegen. Benedettas Albträume nehmen immer bizarrere Formen an. Weil sie des Nachts häufig von Anfällen geschüttelt wird, veranlasst die bis dahin ahnungslose Äbtissin (Charlotte Rampling), dass für Bartolomea ein Bett in Benedettas Zelle aufgestellt wird.
Nächte exzessiver, leidenschaftlicher Liebe
Das Bett sei auf Bartolomeas persönlichen Wunsch aufgestellt worden, wie die Äbtissin betont. Damit sind alle Schranken gefallen und der sexuell erfahrenen Bartolomea gelingt es, Benedetta zunächst von ihren Ängsten zu befreien. Es folgen Nächte, in denen sich beide einer exzessiven, leidenschaftlichen Liebe hingeben, die kaum eine Art der Lustbefriedigung auslässt. Bis dahin, dass Bartolomea aus dem Schaft einer hölzernen Statuette der heiligen Jungfrau eine Penisnachbildung schnitzt, mit der sie die stetig zunehmende Gier der jungen Nonne befriedigt.
Verzehrender Kampf um Anerkennung
Doch Benedettas qualvolle Träume lassen nicht nach, im Gegenteil. Unter dem Eindruck der gemeinsamen Kreuzigung bringt sie sich im Traum Verletzungen an Händen, Füßen und an der Hüfte bei, wie sie Jesus bei der Kreuzigung erfahren haben soll. Das führt endgültig dazu, dass man sie zur Heiligen erklärt und zur Äbtissin ernennt, was den Neid einiger Nonnen hervorruft, die ihr Betrug vorwerfen. Verheerende Folgen entstehen außerdem, nachdem die alte Äbtissin Zeugin der Liebesspiele zwischen Benedetta und Bartolomea wird. Ein Desaster droht, doch Benedetta kämpft um ihre Anerkennung, mit Erfolg? Sehen Sie den spannenden Ausgang selbst …>>>
Sex und Gewalt
Verhoeven zieht alle Register aus der Kiste Sex und Gewalt, Nonnen befriedigen sie sich mit einer Marienstatue, die ihnen als Dildo dient, religiöse Fantasien, die Benedetta als göttliche Eingaben verkauf: „Ich kenne Gottes Wege nicht, aber ich weiß dass er will, dass ich seine Wünsche umsetze …“
Verwicklungen und Verwirrungen in der von Männern beherrschten Welt der Kirche und der Versuch, die Gemeinschaft der Nonnen zu schützen. Die Äbtissin: „Die Wege Gottes sind uns nicht immer verständlich, womöglich hat er Benedetta in Trance versetzt oder Gott hat uns eine Wahnsinnige, die Unsinn von sich gibt, geschickt …“
Kritiken
Kinozeit: Bei aller Ambivalenz, aller visuellen Angeberei, der ganzen Aufregerszenen und dem mitunter sehr platt anmutendem Hang zur Provokation ist Benedetta eines ganz sicher nicht: langweilig […] Die Mission des bösen Buben im Wettbewerb hat Verhoeven jedenfalls erfüllt.
Schweizer Radio und Fernsehen: Benedetta ist saftiges, spielerisches und zugleich sehr ernsthaftes Kino, das mit reißerischen Mitteln augenzwinkernd zu grundlegenden Erkenntnissen über Macht und Glaube gelangt.
Benedetta auf DVD und Blu-ray >>>
Pleiten
Mit Pleiten, Pech und Pannen könnte man den Dreh umschreiben. Ursprünglich war geplant, dass der Film bei den Filmfestspielen von Cannes im Jahre 2019 uraufgeführt werden sollte, doch eine Hüftoperation des Regisseurs behinderte die Fertigstellung. Die Festspiele 2020 fielen wegen Covid 19 aus, so dass die Uraufführung von Benedetta schließlich am 9. Juli 2021 in Cannes erfolgte. Der Filmstart in Deutschland war am 2. Dezember 2021.
Streit
… auch bei den Produzenten und Autoren. Drehbuchautor Gerard Soeteman, der sich für eine strenge Orientierung an Judith Cora Browns Buch „Immodest Acts“, das als Vorlage für den Film gilt, warf das Handtuch, weil er der Meinung war, Verhoeven stelle mehr die Darstellung lesbischer Sexszenen in den Mittelpunkt, als sich auf die Gesellschaftskritik im Ursprungswerk zu konzentrieren. Negative Kritiken knüpfen teilweise an eine Überbetonung der Lüsternheit an, was dem insgesamt positiven Echo des Films allerdings keinen Abbruch tut, Benedetta, 87 % der Kritiken fallen positiv aus.
Alle Filmtipps in diesem Blog finden Sie hier>>>
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Keine lesbischen Nonnen wie in Benedetta, doch voller Lust und Leidenschaft, die beiden Hauptakteurinnen in meinem Romanzweiteiler
Chrissys Tagebuch
Chronik einer lesbischen Liebe – Hier eine Leseprobe aus Teil I:
Nachdem wir uns das erste Mal voneinander trennten, sah mir Viola lange in die Augen. Eine Mischung aus Glück, Zufriedenheit, gleichzeitig Neugier und Gier. Diese Gier war mir bereits aufgefallen, als wir in dem Café saßen, während unserer Wiederbegegnung, die, wie sie mir später zugab, kein Zufall war. Damals konnte ich mir diesen Blick nicht erklären. Am ersten und zweiten Tag in Violas Wohnung ebenso wenig. Erst nachdem wir mehrmals miteinander schliefen, lernte ich zwischen Violas Regungen zu unterscheiden.
Bedingungslose Hingabe
„Du musst dich bedingungslos hingeben, du musst gierig alles nehmen, was dein Partner dir bietet. Erst dann wirst du diesen rasanten Aufstieg und den tiefen Fall danach wirklich intensiv erleben“, hatte sie gesagt, da waren wir das dritte oder vierte Mal zusammen.
In der bevorstehenden Nacht sollte die letzte Hürde fallen. Wenn ich daran dachte, dass es wahrscheinlich weh tun würde, verspürte ich ein flaues Gefühl im Magen. Wenn mir aber die Bilder durch den Kopf gingen, dieser ekstatische Orgasmus, dieses mehrmalige Aufbäumen vor dem totalen Zusammenbruch, wenn Viola auf ihrem „Dildo-Trip“ war, ergriff mich eine animalische Lust, dasselbe zu erleben.
Vergessen
„Wenn du mich jetzt ein zweites Mal so küsst wie eben vergesse ich, wo wir uns gerade aufhalten“, sagte ich mit fliegendem Atem. Weil wir die Bikinis darunter trugen, hatten wir die Bademäntel nur locker verknotet. Während wir uns küssten, lag Violas Schoß an meinem Oberschenkel.
„Ich habe mich eben bereits vergessen“, erwiderte sie ebenso hastig. Da fühlte ich die Nässe, die durch Violas Bikini-Höschen sickerte. „Wir sollten uns schnell abkühlen gehen“, fügte sie kurz darauf lachend hinzu … Alle Leseproben>>>
Blog Highlights
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Weniger heftig geht es zu im Buch des Tages, dem
Liebesknigge
Der elegante Frauenfänger von Pascal Dupont und Frank Renevier
Aus dem Klappentext: Vive l´amour! Während Mann/ Frau über kaputte Beziehungskisten und das gestörte Rollenverständnis der Geschlechter klagt, haben die beiden jungen Franzosen Pascal Dupont und Frank Renevier den Kavalier und charmanten Verführer wiederentdeckt. Ihr Liebesknigge á la francaise setzt einen neuen Standard.
Wie macht ER SIE an?
In allen Stadien des Liebeslebens wartet er mit einer Fülle praktischer Tipps und Tricks auf. Das beginnt schon bei den ersten Annäherungsversuchen (inklusive Fehlstarts!) und hört nicht auf, wenn es ernst wird.
Wie macht ER SIE an? Wie soll es weitergehen? Wie wird ER sie/ SIE ihn wieder los? Ein witzig-frecher. Intelligenter Ratgeber in Liebesdingen – über das Anbandeln, die geglückte Beziehung, den schmerzlosen Abschied … Mehr zum Buch mit Leseproben>>>
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Mutterliebe | Chrissys Tagebuch Teile 1 und 2 | Dunkle Perlen | Hemmungslos frivol | Regenwürmer vertragen kein Coffein | Lustreigen – Eine pornografische Adaption |
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Verlorene Generationen I und II | 2021 |
Meine Bücher im Verkauf - Dunkle Perlen
Erotiknovellen - Erstes Buch - Leseprobe - „Oh, Frank, Froonc“, sie wiederholte den Namen mehrmals in ihrem Akzent, was genau so klang, als spräche sie den Namen der französischen Währung aus. „Mein Name ist Hélène“, reagierte sie postwendend. Das klang bezaubernd. Sie sprach den selbstverständlich französisch aus. Älän h, das "H" am Ende daran gehaucht. Nicht wie man es hierzulande kennt, wie die Birne Helene. Nein, Älän h, das klang, wie sie es aussprach, als stünde sie kurz vor einem Orgasmus ... |
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![]() | „Sag jetzt nichts, sag jetzt bitte gar nichts …“, flüsterte ich nur, bevor sich unsere Lippen trafen. Rund herum ein einziges Nichts, für eine Ewigkeit schien die ganze Welt still zu stehen. Lebensstille, ein leises Rauschen, zu dem Stimmen, Motorengeräusche und das Dröhnen der Triebwerke startender Flugzeuge verschmolzen. Es gab nur uns. Meine Arme, die sie umklammerten, ihren vollen, weichen Mund, ihren zierlichen, schlanken Körper, ihre schmalen Hüften, die ich unter dem Mantel ertastete. Sie lächelte glücklich, während wir uns unablässig küssten. Das bemerkte ich an ihren Mundwinkeln, die immer wieder flohen. Mir rannen die Tränen über die Wangen, Salz, gemischt in unseren Speichel. Jedes Mal, wenn sie den Mund zum Sprechen öffnen wollte, verschlang ich sie aufs Neue. „Du erdrückst mich, Froonc“, schnaufte sie, nachdem es ihr ein erstes Mal gelang, sich zu befreien ... |
Ihre sanfte Stimme, dieses frische, helle Lachen, das ich solange vermisste, verführten mich eher dazu, sie noch leidenschaftlicher zu küssen. „Froonc, willst du mich hier auf der Straße ausziehen?“, presste sie aus ihren Mundwinkeln heraus, nachdem meine Hände, vom Mantel verdeckt, die Bluse aus dem Rock gezupft hatten. Nachdem ich ihre warme, weiche Haut berührte. „Ja, chérie. Der Weg bis auf das Zimmer wird mir viel zu lang. Das halte ich nicht aus …“ Sie lachte abermals, lauter als davor. „Du bist verrückt, Froonc, du machst das wirklich …!“ Da lag schon eine Hand in ihrem Schoß, über der Strumpfhose, durch deren dünnen Stoff ich das reizende Höschen ertastete. Darunter das Kätzchen, das ich so liebte. Sie hatte die Schöße ihres langen Mantels um mich herum geschlagen ... Alle Leseproben |
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