In einem Film von Rebecca Zlotowski – Ein leichtes Mädchen

Verführung und Coming-of-Age vor dem Hintergrund einer glitzernden Welt der Schönen und Reichen an der Côte d’Azur

mit: Mina Farid, Zahia Dehar, Benoit Magimel, Nuno Lopez; Regie: Rebecca Zlotowski

Verführung – Sofia: „Ich pfeife auf die Liebe, ich bin anders. Was ich brauche, ist der Kick, ist das Abenteuer. Gefühle bedeuten mir gar nichts …

Verführung und Lust

Viel nackte Haut, Sonnenstrände, neugierige Männer auf schnittigen Yachten, die unentwegt nach neuen weiblichen Opfern Ausschau halten (dass nicht alle so sind, ein kleiner, fast beiläufiger Teil des Films), die ihre Wünsche nicht in derart obszöne Worte fassen, wie sie im Buch des Tages von Charles Bukowski fallen. Sie fragen nicht: „Willst du mit mir ficken?“ Sie drücken sich gewählter aus, subtiler, obgleich sie dasselbe wollen, Verführung. Und manchmal soll es ja auch vorkommen, dass sie auf Frauen treffen, die während ihres Urlaubs etwas erleben wollen, die den absoluten Kick suchen, das Abenteuer der Verführung. Wie Sofia (Zahia Dehar) in diesem Film.

Zahia Dehar

Die beiden weiblichen Hauptrollen, neben Sofia Naïma (Mina Farid), sind mit Amateurdarstellerinnen besetzt, obgleich es um Zahia Dehar, ein ehemaliges Callgirl, eine pikante Geschichte gibt, die „Affaire Zahia“ mit Fußballern wie zum Beispiel Franck Ribéry. Und mal ehrlich, an alle, die sich den Film bereits angesehen haben, sie hat doch etwas, die Zahira, wer würde da nicht schwach werden, Verführung pur. Liebhaber der etwas älteren erotischen Filme werden gleich an drei Stars erinnert, zu denen Ähnlichkeiten bestehen. Sophia Loren, Gina Lollobrigida und Claudia Cardinale, oder, was meinen Sie? Ich finde, sie hat von jeder ein kleines Stück.

Die Regisseurin

Rebecca Zlotowski – geboren am 21. April 1980 in Paris, ist eine vielfach ausgezeichnete Regisseurin und Drehbuchautorin. Ein leichtes Mädchen war der vierte Spielfilm, in dem sie Regie führte. Ihr letzter Film, Les enfants des autres aus dem Jahre 2022 war nominiert für den Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig. Im Jahre 2013 war Rebecca Zlotowski Jurymitglied des Festival des amerikanischen Films. Ihr Vater, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in

Polen geboren, entstammt einer jüdischen Familie. Er kam als Kind nach Frankreich. Rebecca Zlotowski wurde im jüdischen Glauben erzogen und fühlte sich wohl in der jüdischen Kultur.

Ursprünglicher Berufswunsch – Lehrerin

Daher studierte sie zunächst ab 1999 Französische Sprache und Literaturwissenschaft, bevor sie im Jahre 2003 ein Drehbuchstudium an der Filmhochschule La Fémis begann. Schon während ihres Studiums schrieb sie Drehbücher für verschiedene Kurzfilme. Belle épine wurde nach dem Abschluss des Studiums im Jahre 2007 ihr erstes Langfilmdrehbuch, für das sie auch ihr Langfilmregiedebüt übernahm. Der Film erhielt 2010 den Prix Louis Delluc bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Im Jahre 2014 wurde Rebecca_Zlotowski zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt.

Eine Übersicht zu allen Filmen in diesem Blog in zeitlicher Reihenfolge finden Sie hier>>>

Der Film

Die Verführung, in diesem Falle zuerst der Zuschauer*innen, beginnt bereits in den ersten Szenen mit Blick auf die landschaftlichen Schönheiten der Côte d’Azur sowie auf eine schöne nackte Frau im glasklaren Wasser einer stillen Bucht. Später wird man sie als Sofia vorgestellt bekommen, Sofia, das leichte Mädchen, Sinnbild der Verführung. Doch zunächst lernen wir Naima kennen, mit ihrem Freund Enzo. Der letzte Schultag, dann beginnen die Ferien. Gleichzeitig Naimas 16. Geburtstag. Beide wollen Schauspieler werden, am Strand fragen sie sich gegenseitig Texte für ein Casting ab.

Sofia – Die Verführung

Sofia, Naimas Cousine aus Paris betritt die Bühne. Deren Mutter war kürzlich verstorben, was man ihr allerdings nicht anmerkt. Hinter dem schönen und verführerischen Gesicht verbirgt sich eine kühle Seele, was alsbald deutlich wird. im Gegensatz zur eher schüchternen und gutmütigen Naima. Dass Sofia den Luxus liebt, wird sofort deutlich, und ein Tattoo über ihrem Hintern verrät ihr Lebensmotto: „Genieße den Augenblick.“ Leider erfährt man im Film nicht, womit Sofia in Paris ihren Lebensunterhalt verdient. Im richtigen Leben, wie bereits erwähnt, war sie Callgirl, das liegt, wenigstens als Vermutung, auch im Film nahe. Wer sonst kann sich Handtaschen für 4.000 Euro leisten?

Sofia – Sie hält nichts von jungen Männern

Während eines ersten gemeinsamen Discobesuchs lässt Sofia keinen Zweifel daran aufkommen, wonach ihr im Urlaub der Kopf steht. Sie sucht den Kontakt zu reiferen Herren, Enzo, Naimas Freund, ist ihr zu langweilig.
So während des ersten gemeinsamen Strandbesuchs. Zwei junge Männer nähern sich. Sie versuchen, anzubandeln, doch Sofia richtet ihren Blick lieber auf eine prunkvolle Motorjacht, die unweit vom Strand ankert. Als die beiden jungen Männer verärgert auf die Zurückweisung reagieren, erklärt Sofia der Cousine ihre Einstellung zum Thema Liebe: „Ich pfeife auf die Liebe, ich bin anders. Was ich brauche ist der Kick, ist das Abenteuer. Gefühle bedeuten mir gar nichts …“ Verführung – Ein leichtes Mädchen, auch als Prime-Video>>>

Verführung – Die Yacht

Wenig später lernen wir die beiden Männer auf der Yacht kennen. Andres (Nuno Lopez), ein reicher brasilianischer Sammler und sein Geschäftspartner Philippe (Benoit Magimel), der ihm die wichtigsten Stücke zuführt. Andres liebt Wein, Weib und Gesang, das wird sofort sichtbar. Er überredet Philippe zu einem Discobesuch, nachdem die beiden jungen Frauen, Sofia und Naima, über die Pier, vorbei an der Yacht, spazierten. Andres schwelgt in seinem Reichtum, man müsse erst einmal arm gewesen sein, um den Reichtum überhaupt schätzen zu können. Umgekehrt müsse man, um die Armut zu ertragen, überhaupt wissen, dass Reichtum existiert.

Die Verführung – Beiderseitig

Die beiden Männer erreichen, was sie wollen, jedenfalls Andres, während Philippe von Anfang an eher wenig interessiert erscheint. Sie laden Sofia und Naima auf die Yacht ein, Naimas Freund Enzo begleitet die Freundin. Auf der Yacht kommt es zum Streit zwischen Enzo und Naima, worauf Enzo sie verlässt. Philippe zeigt kein Interesse an Naima. Später wird er ihr sagen, dass er sie noch für ein Kind hält, während Sofia, ihrem Motto getreu, gleich in der ersten Nacht Sex mit Andres hat. Naima, die sich am Oberdeck auf einer Couch zum Schlafen ausgestreckt hatte, hört die Geräusche aus Andres Schlafkabine. Sie beobachtet die beiden und bekommt Appetit.

Überraschungen statt Verführung

Es beginnt eine gemeinsame Zeit mit Ausflügen, Sex und sonstigen Genüssen sowie einer Reihe von Überraschungen, die größte kurz vor Ende des Films. Der Ausflug auf eine Insel zu einer guten Freundin Andres namens Calypso (Clotilde Courau) gleicht schon einem Märchen. Doch alles kommt anders, wie zu erwarten von den Schönen und den Reichen, die allein den Genuss lieben. So wie es Andres bereits seinem Partner sagte, bevor sie sich ins Abenteuer dieser Nacht stürzten: „Ich bin kein Konsument, ich bin ein Liebhaber …“ Letzteres bezieht er auf seine Sammlung, zu der auch hin und wieder, wie man erfahren darf, schöne junge Frauen gehören, mit Abwechslung, versteht sich.

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Coming-of-Age oder Enttäuschung?

Doch vor dieser letzten Überraschung, krönt Naima, die sich inzwischen völlig von Enzo löste, fast ihren Comming-of-Age-Prozess, indem sie durchaus Gefallen an Philippe findet.  Vielleicht angetrieben von den nicht zu überhörenden abermaligen Liebesgeräuschen, die aus Andres Kabine unter Deck ans Oberdeck dringen. Was Philippe allerdings mit der bereits erwähnten Bemerkung quittiert, sie sei noch ein Kind. Ein angeblicher Diebstahl muss herhalten, um die beiden Frauen von Bord zu treiben. Sofia lässt der Ausgang völlig kalt, während eines weiteren Discobesuchs steuert sie bereits die nächsten Ziele ihrer Begierden an …

Fazit

Schön anzuschauen, schöne Landschaften, schöne Menschen, Männer wie Frauen, man könnte für einen Moment ins Träumen geraten, träumen von diesem Urlaubsparadies, Träume, die schon die Namen Cannes und Côte d’Azur herbei zaubern. Cinema schrieb seinerzeit: „Treibt ein faszinierendes Spiel mit der Verführung!“ Die Erotik bleibt mehr im Verborgenen, bei FSK 16 hätte man schon etwas mehr Haut plus … erwarten können. Das Auge wird dennoch verwöhnt und die knapp 90 Minuten wurden wenigstens zu keinem Moment langweilig. Das gibt immer noch Daumen hoch … Verführung – Ein leichtes Mädchen, auch als Prime-Video>>>

Buch des Tages

Etwas ruppiger, verglichen mit dem eher subtilen Film einer Verführung, geht es bei Charles Bukowski in seinen Erzählungen
Hot Water Music
zu. Vorsicht, heiß, geil und über weite Strecken schmutzig, 36 Erzählungen, die nichts auslassen, was Menschen vor allem unterhalb der Gürtellinie bewegt. Hier wird nichts umschrieben, da sagt man, dass man ficken will, wenn einem danach ist. Hier eine kurze

Leseprobe

Aus der Story „Mensch Mayer
Er klopfte an, Lu ließ ihn rein. Die Lichter waren aus. Sie hatte nur einen Slip an und führte ihn gleich zum Bett. Es roch nach Verführung. „Oh Gott“, stöhnte er.
„Was ist?“
„Na, es ist alles irgendwie nicht mehr zu begreifen. Oder fast nicht mehr.“
„Zieh dich einfach aus und komm ins Bett.“
Joe zog sich aus und kroch zu ihr unter die Decke. Er wusste zuerst nicht, ob es noch einmal gehen würde – nach so vielen Nächten und Ficks hintereinander. Aber da war ihr Körper, und es war ein junger Körper. Und auch ihre leicht geöffneten Lippen waren Wirklichkeit. Joe ließ sich treiben.

Joe züngelte ihr die Möse

Es war gut, im Dunkeln zu sein. Er knutschte sie heiß. Rutschte sogar wieder an ihr herunter und züngelte ihr die Möse. Er stieg bei ihr auf , doch nach vier oder fünf Stößen, hörte er draußen eine Stimme.
Joe brachte noch ein paar Stöße in ihrer behaglich engen Fotze an, ehe das Klopfen an der Tür begann. Er glitt aus ihr heraus und ging nackt wie er war, nach vorn. Er öffnete ein Seitenfenster … Mehr zum Buch und ausführliche Leseproben finden Sie hier>>>

Blog Highlights

Erotische Literatur – Klassik & Moderne	Erotische Fotografie – F. C. Mey & Gäste	Filme nach erotischen Romanvorlagen u. a.	Sexolosophie & Satire

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Verlorene Generationen I und II	2021

Meine Bücher im Verkauf - Dunkle Perlen

Erotiknovellen – Zweites Buch - Leseprobe

Mary - Wie der Name schon erahnen lässt, stammte sie aus dem angelsächsischen Raum. Richtig! Aus der Hölle des Weltkapitalismus, den USA. Das wusste ich damals nicht, dass man die USA in meiner etwas kleineren Welt als solche bezeichnet. Damals, als wir zum ersten Mal am Strand gemeinsam Klecker-Burgen bauten. Da war ich gerade einmal Fünf, sie ein halbes Jahr jünger. Mary, die Großnichte der Frau meines Großonkels; gewissermaßen meine „Schwieger-Groß-Cousine“.
	Wir wussten nicht viel von dieser Welt. Mich wunderte, dass sie so seltsam sprach. Worte, die ich nicht verstand. Umgekehrt schien das ähnlich zu sein. Doch wenn wir Burgen bauten, Löcher in den Sand gruben oder den Wasserball warfen, spielte das keine große Rolle. Der Ball und „the ball“, „borl“, klangen fast ähnlich. Beim „castle“, der Burg, war das schon etwas schwieriger. Das Sand-Loch, „the hole“ klang wie die Hohle. Ein Hohlweg, in dem wir zu Hause als Kinder gern spielten. Der Weg erinnerte stellenweise wirklich an ein Loch. Über solch kleine Eselsbrücken lernte ich meine ersten englischen Vokabeln. Über Badeanzüge, Schambehaarung, Autos, Kassettenrekorder, die verschiedensten Löcher im menschlichen Körper und deren Bedeutung für Glück und Fortpflanzung, steife Glieder, Filmkameras, Kondome, ob Zähneputzen vor dem Schlafengehen nützlich oder schädlich ist wie über untreue Ehefrauen, sprachen wir ohnehin noch nicht.
Die schwarze Mona - Wir besaßen eine Höhle in einer der zahlreichen Heumieten um den Ort herum. Die besagte diente als Futterreserve für den daneben liegenden Schafstall. Maritta besuchte uns, mich nebst drei anderen Freunden, in der Höhle. Berührung war nicht erlaubt, wir durften sie lediglich anschauen, wie sie nackt und breitbeinig auf dem Heu lag und sich selbst befriedigte. Einer nach dem anderen, jeder für sich, und jeder musste vor ihren Augen masturbieren. Maritta, das Ebenbild einer Zigeunerin – so durfte man seinerzeit Mitglieder dieses Volkes unbeanstandet nennen. Eine schwarze Lockenmähne auf dem Kopf, die sich zwischen ihren Beinen bis weit über den Schamberg hinauf sowie ein kleines Stück an den Innenseiten der Oberschenkel hinab wiederholte, ein Urwald, der Anblick faszinierte mich. Während sie mit zwei Fingern ihre von Haaren überwucherte Spalte öffnete oder sich am Kitzler rieb, befahl sie uns, vor ihren Augen zu wichsen. Dabei stöhnte sie leise. Wenn sie bemerkte, dass sich etwas ankündigt, streckte sie die Füße aus. Anschließend verrieb sie das Sperma auf ihren Beinen. Der Reigen wiederholte sich so lange, bis keiner mehr auch nur einen einzigen Tropfen heraus brachte. Vor der Höhle in der Warteschleife brachten wir unsere Schwänze wieder in Form, indem jeder den anderen bei der Schilderung seiner Erlebnisse mit Maritta zu übertreffen versuchte. „Bei mir hat die richtig laut gestöhnt“, meinte einer. „So tief war sie mit ihren Pfoten in der Pflaume drin.“ Er streckte zur Demonstration drei Finger aus ... Alle Leseproben>>>

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