Secretary (2002) – Schräge Wege zur Lust – Filmtipp

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Muss Liebe wirklich weh tun?

Secretary – BDSM, lange vor Fifty Shades of Grey

mit Maggie Gyllenhaal, James Spader, Jeremy Davies, Lesley Ann Warren; Regie: Steven Shainberg

Sie haben doch nicht etwa Angst, dass ich sie ficke? – Secretary – eine ausgesprochen zärtliche Liebes-Komödie der schrägen Art (video.de)

Secretary

Vorbemerkungen

secretary_filmkritik Muss Liebe wirklich weh tun? Man weiß es nie so ganz genau, es muss wohl Geschmackssache sein. Das Jahr 2002, die „Fifty-Shades-of-Grey-Welle“ hatte die Filmtheater dieser Welt noch nicht überrollt, die kam erst dreizehn Jahre später mit gigantischen Werbebudgets, deren Wirkung bei einem nicht geringen Teil der Kino-Interessierten den Eindruck erweckte, das Zufügen von Schmerz als Art der Befriedigung sexueller Lüste sei das Normal in den Schlafzimmern rund um diesen Erdball. Doch

Weit gefehlt

… es muss wohl mehr die Neugier gewesen sein, die vor allem in der Mehrheit Frauen in die Kinos trieb. Wir machen es ja doch nicht so, aber man kann sich ja schließlich einmal informieren, wie so etwas aussieht. Fifty Shades of Grey wie die Nachfolger habe ich in diesem Blog noch nicht vorgestellt und werde es wohl auch nicht mehr tun, dafür aber den Klassiker, das Geburtswerk, sozusagen, Leopold Sacher Masoch, „Die Venus im Pelz“ als Buch und Film>>>
Sacher Masoch erfuhr es nicht mehr, dass er später als Namensgeber für alles herhalten musste, was man als BDSM zusammenfasst.

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Der Regisseur

secretary_steven_shainbergSteven Shainberg, geboren am 5 Februar 1963 und Neffe des Schriftstellers Lawrence Shainberg. Die Familie lebt in Memphis, Tennessee und gründete die Ladenkette Shainbergs, die inzwischen zum Dollar General gehört. An der Yale Universität studierte er Englische Literatur und Ostasienwissenschaften. Zuerst produzierte er Kurzfilme am Amerikanischen Filminstitut, später Spielfilme. Zu seinem größten Erfolg wurde Secretary, der mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, darunter ein Spezialpreis der Jury beim Sundance Film Festival und eine Golden Globe Award-Nominierung für Maggie Gyllenhaal als beste Hauptdarstellerin.

Secretary

Der Film Secretary basiert auf einer Kurzgeschichte der amerikanischen Autorin Marie Gaitskill, deren Buch „Bad Behavior – Schlechter Umgang“ am heutigen Tag hier ebenfalls vorgestellt wird. Der dominante Anwalt E. Edward Grey (James Spader) und seine unterwürfige Sekretärin Lee Holloway (Maggie Gyllenhaal),– Secretary -, die gerade wegen Selbstverletzungen aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde. Ihre gehorsame Art erregt Grey sexuell und zwischen beiden entsteht eine BDSM-Beziehung. amazon_audible

Die Handlung

Filmstart: Eine junge Frau, eine Secretary, in für amerikanische Verhältnisse typischer Sekretärinnen-Kluft, läuft durch ein Büro. Die Hände an eine über die Schulter gebundene Stange gefesselt, kann sie Gegenstände allein mit dem Mund aufnehmen oder muss sich verrenken, will sie ihre Hände benutzen – Eine Tortur. Danach Schnitt, sechs Monate davor. Nimmt der Regisseur hier das Ende vorweg oder will er uns auf eine falsche Fährte locken. Um die Antwort darauf zu bekommen, muss man den Film bis zur letzten Minute schauen, und man wird nicht enttäuscht werden.

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Lee Holloway

Die Secretary, als solches war der Job ausgeschrieben, den sie, nach ihrer Entlassung aus einer Nervenheilanstalt und einem Schreibmaschinenkurs antreten wollte, doch er, der Arbeitgeber, brauche eigentlich nur eine Schreibkraft, die pünktlich sei und nebenher das Telefon bediene. Über die erste Hälfte des Films hinaus, bleibt die Handlung der Vorlage der Geschichte Mary Gaitskills treu, selbst eine Reihe der Dialoge wurde original übernommen.

Sie „ritzte“ sich

… öfter, die Secretary, dafür kam sie in psychiatrische Behandlung. Mögliche Ursache: ein zerrüttetes Elternhaus, das allerdings sehr wohlhabend erscheint. Doch auch nach ihrer Entlassung, fügt sie sich weiterhin Schmerzen zu, eine, wie man zu sehen bekommt, nahezu rituelle Handlung. Sie wirkt unbeholfen während ihrer ersten Schritte im Büro des Anwalts.

E. Edward Grey

…, der es ihr von Anbeginn an nicht leicht macht mit seiner dominanten Art und Fragen, die ein Arbeitgeber selbst in den USA nicht stellen dürfte, ob sie schwanger sei oder schwanger werden wolle, und ob sie in einer Wohnung oder in einem Haus lebe. Zwischen beiden entsteht vom ersten Kontakt an eine geheimnisvolle Bindung, eine spannungsgeladene Beziehung, die zunächst keiner von beiden zu bemerken scheint. Erst als der Schulfreund der Secretary,

Peter

… auf der Bildfläche erscheint, ändern sich die Dinge schlagartig. In der Erzählung Gaitskills kommt der Schulfreund nicht vor, im Drehbuch eröffnet er eine neue Handlungsebene, die nach erstem Eindruck zwar wenig bedeutungsvoll erscheint, später allerdings für Spannung sorgt. Beide, Lee und Peter, reden über banale Dinge, wann wer seine Wäsche wasche, einmal getragen oder erst, wenn sie schmutzig sei. Grey beobachtet beide zufällig in einem Waschsalon, wie sie sich küssen, da erwacht in ihm die Eifersucht. Erschrocken und von sich selbst überrascht, beginnt er die

Torturen

Jeder kleine Tippfehler wird zum Staatsakt hochgespielt, schließlich schlägt er sie und wenig später tut es ihm leid, weil er zufällig Zeuge wird, wie Lee sich Schmerzen zufügt, wofür er sich verantwortlich fühlt. Er verbietet es ihr, sie nimmt es ernst und versenkt ihr „Werkzeug“ im Fluss. Denn inzwischen hat Lee erkannt, dass es andere Möglichkeiten gibt, sich Schmerzen zuzufügen. Sie erkennt den Spaß daran, während Grey zunehmend unter seiner Obsession leidet.

Angst, dass ich sie ficke?

Weil er sie loswerden will, denk er sich etwas Schäbiges aus. Nach einem weiteren Tippfehler, befielt er ihr, sich über seinen Schreibtisch zu beugen, den Rock hoch sowie Strumpfhose und Slip herunterzuziehen. Er sagt zu ihr: „Sie haben doch nicht etwa Angst, dass ich sie ficke?“ Dann masturbiert er auf ihren Rücken und erreicht das ganze Gegenteil. Sie rennt auf die Toilette, um ebenfalls zu masturbieren, am Ende einen Orgasmus, so laut, dass man es in den Räumen daneben hört.

Ende, oder?

Weit gefehlt, die Secretary erkennt ihre Liebe zu Edward und sie sagt es ihm und alles beginnt wieder von vorn, oder doch nicht? Arrangieren sie sich, er in seiner sadistischen Dominanz, sie in ihrer Unterwürfigkeit und Freude am Schmerz? Sehen Sie doch einfach selbst>>>

Fazit

secretary_filmkritik Bei allem schrägen Humor ist der Film Secretary nicht ganz so mein Ding. Das liegt allerdings nicht daran, dass ich den Film für nicht gut halte, sondern eher daran, dass ich mich mit BDSM nun absolut nicht anwärmen kann. Aber man kann das Thema in einem solchem Blog auch nicht völlig umschiffen. Grausamkeit und Sexualität in den verschiedensten Schattierungen gehörte und gehört noch zu einem Teil der Menschheit wie Blümchensex zu einem anderen, nicht erst seit dem Marquis de Sade, oder der Geschichte der O, man muss es ja nicht unbedingt mögen, oder?

Akt der Qual

Andererseits hat mich der Film insofern berührt, weil er nicht den Akt der Qual als solchen in den Mittelpunkt stellt, sondern mehr, und das sehr vielschichtig, auf die psychischen Zusammenhänge hinweist, sowie deren Ursachen. Ob die Macher der Fünfzig Schattierungen der Farbe Grau eine Anleihe beim Namen des Anwalts im Film, E. Edward Grey, nahmen, wer soll das schon so ganz genau wissen?

Buchvorstellung

… des Tages: Marie Gaitskill – Bad Behavior – Schlechter Umgang albtraum_bad_behavior_leseproben

Die Zeit

am 28.05.2020: Mary Gaitskill gilt heute als Vorbild für junge Autorinnen und ihr Debüt „Bad Behavior“ als Kult-Buch. Alle darin enthaltenen Geschichten handeln von Frauen, die sich als Künstlerinnen, Schriftstellerinnen oder Schauspielerinnen durchschlagen. Diese Frauen leben in amerikanischen Metropolen, haben wenig Geld und sind unglücklich. Die Stimmung, die sich durch die Geschichten zieht, kann man sich am besten vorstellen, wenn man an Neonlicht und verlassene Lagerhallen denkt. Doch wäre alles gar nicht so schlimm, wäre da nicht das toxische Beziehungsgeflecht, indem die Protagonistinnen fest hängen und in dessen Mitte der männliche Blick lauert. Und die weiblichen Figuren versuchen alle, diesem Blick zu gefallen.

Die taz

am 12.03.2020: Das Skandalöse an den Kurzgeschichten, die sich in Büros oder Pizzaläden abspielen und die die „Lust am emotionalen oder körperlichen Leiden“ des jeweils anderen ausloten, mag heute nicht mehr nachvollziehbar sein. Beeindruckend aber, wie knapp, präzise und neutral Gaitskill Masochismus, Unterwerfung und Dominanz analysiert.
Letzteres zieht sich auch wie ein roter Faden durch den Film Secretary. Ausführliche Leseproben finden Sie hier>>>

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Regenwürmer vertragen kein Coffein

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das in dieser Geschichte niedergeschriebene erspart geblieben wäre, hätte ich nicht am 25. August des Jahres 1997 virtuell einen Chatroom betreten, der den vielversprechenden Namen „Manager-Treff“ trug. Ebenso wenig sicher bin ich mir, ob es nicht besser gewesen wäre, der Bekanntschaft, die sich an besagtem Tage anbahnte, lieber aus dem Wege zu gehen.
Überhaupt nicht sicher hingegen bin ich mir, ob ich das Ganze nicht vielleicht doch hätte erleben wollen und vielleicht tief traurig darüber gewesen wäre, hätte es überhaupt nicht stattgefunden. Was selbstverständlich hinterher niemand hätte wissen können, am wenigsten ich selbst ...Lisa, gerade vierzehn geworden, benahm sie sich völlig ungeniert, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Man könnte so weit gehen, sie als völlig schamlos zu bezeichnen. Frech, kess, einen Hauch frivol. Sogar eine Prise Obszönität schien tief in ihrem Wesen versteckt zu sein. Das lag wohl eher daran, dass sie nicht vollumfänglich imstande war, die Wirkung ihres frühreifen Körpers auf spätreife Männer in seiner gnadenlosen Wucht auch nur ansatzweise zu erkennen.
frank_c_mey_regenwuermer_vertragen_kein_coffein_leseprobenLuise, blond und zweigeteilt in die lähmende Kälte des Nordens oben herum. Weiter südlich, vom Nabel abwärts, das ewig lodernde Feuer der Südländerin. Das war nicht immer so. Als wir uns das erste Mal körperlich trafen, wirkte sie welk. In ihrem Schoß schien sie trocken und völlig erkaltet. Später entwickelte sich die Region zwischen ihren Oberschenkeln zu einem pulsierenden Moloch, der mich, flog sie ihrem Höhepunkt entgegen, jedes Mal in sich hinein sog. Wenn er mich wieder ausspuckte, dann einzig zu dem Zwecke, mich einen Augenblick später erneut zu verschlingen. Wie eine wiederkäuende Kuh. Wir lernten uns in dem eingangs erwähnten Chat-Room kennen, in der Zeit kurz nachdem das internationale Spinnennetz seine Ausläufer über den großen Teich hinweg bis nach Deutschland wie in den Rest der Welt hinein schob.
Luise bewegt sich weiter, schneller … Nichts geht mehr, rien ne va plus. Enttäuscht wirft sie sich auf den Rücken. Ein Zischen dringt aus ihrem Hals. Wie wenn man beim Ausatmen die Zunge an den Gaumen drückt, wie bei einer Schlange, begleitet von zornigem Stirnrunzeln. Das höre und sehe ich zum ersten Mal. Bislang gab es nie einen Grund dafür.
„Wir haben den ganzen Tag Zeit … Dazu die halbe Nacht …“, will ich sie vertrösten. Doch sie springt bereits aus dem Bett. Grollend zieht sie sich den Morgenmantel über, anschließend geht sie ins Bad. Als ich ihr wenig später folge, kommt Lisa in Bernys Begleitung aus ihrem Zimmer heraus. Zähnefletschend wedelt er mit dem Schwanz. Lisa lacht mich aus ihren strahlenden Augen heraus an, so blau wie tief. Einen Augenblick lang berühren sich im Vorübergehen unsere Hände, ein Hauch Zärtlichkeit. Sekundenbruchteile wandeln sich zu einem endlosen Flug in die Ewigkeit, am Ende ein Licht, das ein leises Sirren sendet. So muss Odysseus den Gesang der Sirenen empfunden haben …Alle Leseproben>>>

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