Lies – Ein Klassiker der Erotik aus Südkorea
Sadomasochismus von Regisseur Jang Sun-woo – Aufgeführt bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 1999
mit: Kim Tae-yeon, Lee Sang-hyun; Regie: Jang Sun-woo
Sadomasochismus – An dem Tag, als ich auf einmal seine Stimme hörte, war ich so beeindruckt, dass ich ihm ganz spontan sagte, ich möchte gern mit dir ficken …
Sadomasochismus
Seit Fifty Shades of Gray im Jahre 2015 Millionen (bevorzugt auch Frauen) in die Kinos zog, ist das Thema Sadomasochismus aus Literatur und Film nicht mehr wegzudenken. Eine Light-Version dazu gab es auch beim vorigen Buchtipp „Deep End“. Zahlreiche Versionen, Adaptionen oder auch Plagiate des Sujets waren aufgebaut nach dem Muster „Schöner Prinz und Aschenputtel“. Der heutige Filmtipp aus dem Jahre 1999 weicht von diesem Muster ab, trotzdem er diese Spielart der menschlichen Sexualität in ihrer ganzen Brutalität freizügig zeigt, dabei aber auch die gesellschaftlichen Verhältnisse und besonders die Stellung der Frau in Südkorea thematisiert.
Laiendarsteller
Der Film wurde mit Laiendarsteller*innen besetzt, die während des Films über ihre Gefühle zu Wort kommen.
Die Akteur*innen sind Y. und J. sowie Y`s Freundin Woori. Y. ist eine 18jährige Gymnasiastin, J. ein 38jähriger, verheirateter Bildhauer. Y. lernt J. durch ihre Freundin Woori kennen und fängt sofort Feuer. J`s Stimme am Telefon erregt sie und sie befriedigen sich beide beim Telefonsex. Doch das genügt beiden nicht, zumal Y. noch Jungfrau ist und sie sich einen erfahrenen Mann wünscht, der diesem Zustand ein Ende setzt. Und so verwundert es nicht, dass es gleich bei der ersten Begegnung der beiden so richtig zur Sache geht … Lies auch als DVD u. Blu Ray>>>
Vaginal – oral und anal
Wenn schon, denn schon, Y. will es wissen und J. freut die Bereitschaft und die Offenheit dieser sehr jungen Frau. Y. berichtet auch der Freundin sehr bereitwillig von ihren amourösen Erlebnissen mit J. „Er hat mich in den Arsch gefickt“, sagt sie zur Freundin. Denn bei ihrem ersten Mal genügt es ihr nicht, bloß entjungfert zu werden. Er verwöhnt sie vorher oral bis sie kommt (etwas, was man jeder jungen Frau für ihr erstes Mal nur empfehlen kann). „Ich will deinen Schwanz lecken“, sagt sie und am Ende will sie es anal. LIES – eine nymphomane, nur auf Lust und Leidenschaft gegründete Liebesaffäre, in der es nur am Rande auch um Sadomasochismus geht, ob so etwas gut geht?
Der Regisseur
Jang Sun-woo – geboren am 20. März 1952 in Seoul, ein südkoreanischer Regisseur, der in der dortigen Szene als Provokateur gilt. Er studierte Anthropologie an der Seoul National University und spielte bereits während seines Studiums Theater. Weil er wegen politischer Aktivitäten im Gefängnis saß, musste er seinen ersten Film mit einem Strohmann drehen. Ab 1988 trat er dann offiziell in Erscheinung. Seine Filme gewannen einige Filmpreise. Lies entstand im Jahre 1999 und war der erste südkoreanische Film, der in Venedig lief. Sein letzter Film „Resurrection of the Little Match Girl“ (Die Auferstehung des kleinen Mädchens mit den Schwefelhölzern) wurde hingegen ein Flop und trieb die Firma in den Ruin.
Der Film
Y. ( Kim Tae-yeon) ist im Zug unterwegs, auf dem Wege zu J. (Lee Sang-hyun). Sie gibt zu, zu Hause gelogen zu haben, sie sei unterwegs zu ihrer Freundin Woori.
Umschnitt/ Rückblende. Die beiden Freundinnen unterhalten sich über J. , Freundin Woori schwärmt von ihm und rät Y. ihn einfach einmal anzurufen.
Zurück im Zug. Y. erinnert sich an ihr Telefonat mit J.: „An dem Tag, als ich auf einmal seine Stimme hörte, war ich so beeindruckt, dass ich ihm ganz spontan sagte, ich möchte gern mit dir ficken …“ Weiter erzählt sie, dass sie beim Telefonieren eine Stunde lang feucht in ihrer Muschie, und ihr Höschen total nass war.
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Sie wollen ficken, nicht mehr und nicht weniger
J. holt Y, vom Zug ab. Er glaubt nicht daran, dass sie wirklich kommt. Sicher hat sie ihn nur an der Nase herumgeführt, denkt er. Vielleicht ist die Realität anders als Telefonsex. Doch da kommt Y. schon auf ihn zu. Y. wirkt noch schüchtern während der ersten Worte, doch das soll sich sehr schnell ändern.
Beide gehen sie in ein Hotel, wo man sich nicht lange mit der Vorrede aufhält. Schließlich ist zwischen beiden der Zweck des Treffens klar – Sie wollen ficken, wie Y. schon sagte, nicht mehr und nicht weniger.
An dieser Stelle fiel mir eine Episode aus einem meiner Bücher ein, welches ich bereits veröffentlichte, bevor der Film herauskam, vielleicht auch ein eigenes Erlebnis?
Beide fallen gleich übereinander her
Und weil sie nur das Eine wollen, fallen sie auch gleich übereinander her. Angesichts der Tatsache, dass Y. , 18 Jahre jung, noch Jungfrau ist, zeigt sie von Anfang an erstaunlich viel Kreativität beim Sex. Sie weiß, was sie will und wie sie es will. Sie wartet nicht darauf, bis er sie auszieht, sie verlangt es von ihm. „Mach mich glücklich“, sagt sie mehrmals. Statt Y. wirkt J. eher linkisch dabei, wie er sie entkleidet.
Später im Film wird dann noch der Umstand thematisiert, dass junge Frauen in Südkorea mit 18 als minderjährig gelten und Sex eines Erwachsenen mit einer Minderjährigen strafbar ist, Sadomasochismus allemal.
Bevor er sie entjungfert, bringt er sie oral zu einem Orgasmus
Was dann folgt ist ein sehr langer, sehr explizit dargestellter Liebesakt zwischen den beiden, der sich, was Spielarten und Stellungen betrifft, von den einschlägig bekannten Pornos allein darin unterscheidet, dass es keine Totale auf die Geschlechtsorgane gibt. Vielleicht auch als provokative Parodie auf Pornos, unterteilt der Regisseur den Akt in drei Teile, die er mit 1., 2. und 3. Loch überschreibt. J. als erfahrener Mann, er ist 38 und verheiratet, beginnt mit Oralsex bei Y. bevor er seinen Penis einsetzt, um sie zu deflorieren. Zur Entspannung, bringt er sie oral zu einem ersten Orgasmus (wie oben bereits erwähnt, jungen Frauen für ihr erstes Mal nur zu raten).
Y. wollte, dass er auch noch ihr 3. Loch benutzt
Das erste Loch, ihre Vagina also, musste sich etwas gedulden, bis es endlich soweit war. Doch bevor er ihn reinsteckt, wie Y. ihm befiehlt, will sie sich seinen Schwanz erst einmal genau anschauen, so wie er sich sehr ausgiebig ihre Vagina anschaut.
Mit dem 2. Loch ist gemeint, dass sie ihn oral verwöhnt, so lange, bis er in ihrem Mund kommt. Und das 3. Loch, nun gut, Preisfrage, liebe Lerser*innen. Wie man weiß, sollen es meist die Männer sein, die auf Analsex stehen (in meinem ganzen Leben habe ich nie wirklich gelernt, was daran gut sein soll). Aber in diesem Falle wollte Y. dass er auch noch ihr 3. Loch benutzt … Sadomasochismus in Lies als DVD u. Blu Ray>>>
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Zwei außerordentlich attraktive Darsteller*innen
Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass die Liebesszenen im Film sehr auf- und anregend ins Bild gesetzt werden, was auch daran liegt, dass beide Darsteller sehr gut gebaut sind. Y. ist eine, für meinen Geschmack, sehr attraktiv aussehende, junge Frau. J. wirkt vielleicht etwas zu spack, was ihn aber auch wiederum natürlich erscheinen lässt (im Gegensatz zu den einschlägigen männlichen Pornostars). Und so viel sei vorweggenommen, der Film beschränkt sich nicht allein darauf, den einen Liebesakt sehr explizit darzustellen, es folgen weitere, und keiner ist wie der andere. Ein Punkt, auf den auch die Kritik zum Film ansprang, vielleicht zurecht? Aber das ist wohl Geschmackssache.
Y. wollte selbst entscheiden, von wem sie sich entjungfern lässt
Nach dem ersten Mal fragt er sie, warum sie es so eilig hatte, von einem Mann entjungfert zu werden. Sie erzählt von ihren beiden Schwestern, die beide vergewaltigt worden seien. Die eine habe sich das Leben genommen, die andere geheiratet und sei nach Brasilien ausgewandert. Sie, Y. , wollte sich den Mann, der es ihr zum ersten Ml besorgt, selber aussuchen.
Was nicht ausbleibt, der Neid der Freundin, nachdem Y. ihr von ihrem Erlebnis berichtet. Woori hatte sich selbst Chancen bei J. ausgerechnet. Sie schlägt Y. brutal zusammen, doch danach versöhnen sie sich wieder. Y. berichtet ihrer Freundin Woori danach sehr ausführlich über den Sex mit J. „Er hat mich in den Arsch gefickt.“
Sadomasochismus – Ja oder Nein?
In der Folge treffen sie sich regelmäßig in verschiedenen Hotels, stets mit demselben Ablauf. Y. kommt und sie haben sofort Sex. Beim nächsten Treffen, fängt J. mit Spanking an. Zunächst eher schüchtern, doch Y. gefällt das, wie es ihr überhaupt gefällt, sich hemmungslos hinzugeben. Sie will geschlagen werden. Die Schmerzen verstärken ihre Lust. Mit der Hand geschlagen zu werden, genügt ihr bald nicht mehr, J. bringt zum nächsten Treffen verschiedene Instrumente mit. Jedes Mal fragt er sie, ob es ihr auch gut ginge, was sie stets bejaht. Auf der Schultoilette zeigt Y. der Freundin stolz die Schwielen. Sadomasochismus – Ja oder Nein? Lies auch als DVD u. Blu Ray>>>
Dein Schwanz ist jetzt viel größer als sonst
Doch es genügt beiden irgendwann nicht mehr, dass J. Y. schlägt, er möchte auch von ihr geschlagen werden, und die Gegenstände, die beide benutzen, werden von Mal zu Mal grausamer. Es ist aber bei beiden kein Sadomasochismus, der sie treibt, keine sadistischen Gefühle, die den Liebhabern dieser Spielart meist zur Befriedigung ihrer Lust genügen. Für beide ist der Schmerz ein Weg zur Steigerung ihrer Lust. Jedes Mal haben sie danach auch noch „normalen“ Sex. Heftiger, intensiver, öfter und länger. Einmal sagt Y. zu J., nachdem sie ihn schlug: „Dein Schwanz ist jetzt viel größer als sonst …“ Y. wird zunehmend fordernder, allmählich unterwirft sie den älteren Mann ihrer eigenen Lust.

Sadomasochismus oder nymphomane Orgie?
Mit der Zeit bekommt J. nur dann noch eine Erektion, wenn er vorher geschlagen wird. Während eines Besuchs seiner Frau in Paris führt dies zu einem ernsten Zerwürfnis. Für Y. wird die Trennung zur Qual. Als J. zurückkommt, erzählt sie ihm von einem Date mit einem Professor: „Ich habe einem alten Mann einen geblasen …“ J. verzeiht ihr, er kann nicht mehr ohne Y. Die wird immer unersättlicher, die Treffen beider werden zu nymphomanen Orgien. Doch solche Art Beziehung, eine Minderjährige mit einem erwachsenen und verheirateten Mann, bringt zwangsläufig eine Reihe weiterer Probleme mit sich. Welche? Sehen Sie selbst … Sadomasochismus in Lies bei Prime Video>>>
Kritiken
Cinema kritisiert wegen der zahlreichen „Höhepunkte“ (Orgasmen), dies „sei … einzig für Voyeure aufschlussreich“. Variety bescheinigt dem Film „aufrichtig und mutig“ zu sein.
Im Lexikon des internationalen Film heißt es: „Spröder Kunstfilm, der sich an einer merkwürdig teilnahmslosen Aufarbeitung einer sexuellen Spielart versucht, ohne dabei die selbstzerstörerische Ebene dieser Beziehung in den Blick zu bekommen.“ Wobei sich hier für mich die Frage stellt, inwieweit Sadomasochismus selbstzerstörerisch sein muss, wenn beide es wollen, und wie im Film, sogar die Lust steigert. Man muss es ja nicht mögen.
Was erwartet man von einem guten Erotikfilm?
Und ja, aufregende Liebesszenen erwartet man doch von einem guten Erotikfilm, der bei der Darstellung des Liebesaktes das Glück, die Freude und die Lust aber auch das Leiden und mitunter die Qualen der Beteiligten in den Mittelpunkt stellt und nicht allein die Kopulation in möglichst vielen Varianten und Stellungen. Das wird, wie fast ein jeder weiß, ohnehin nach ein paar Minuten langweilig. In Lies macht es Spaß, zuzuschauen. Voyeurismus? Sei es wie es sei, und für die Anhänger des Sadomasochismus gibt es auch einiges zu sehen, obgleich es stets der klassische Akt ist, der die Akteur*innen zum Höhepunkt bringt. Also, gute Unterhaltung.
Ich versuche gerade, mir das Gaudi vorzustellen, wenn eine über die Grenze zum Norkorea Kim Jong Uns geschmuggelte DVD mit diesem Film in die Hände nordkoreanischer Männer fällt. Böse Zungen behaupten ja, die in Russlands Krieg gegen die Ukraine eingesetzten Nordkoreaner hätten sich stundenlang Pornos im freien Internet angeschaut.
Buchtipp
Weniger um die verschiedensten Spielarten der Kopulation und noch weniger um die verschiedenen Gewohnheiten des Sadomasochismus geht es im Buchtipp des Tages zu. Eher gesittet und sehr zurückhaltend, was die explizite Darstellung sexueller Aktivitäten betrifft. Wie vor einigen Monaten schon angekündigt, eine der kurzen aber prägnanten Erzählungen der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux:
Der junge Mann
Der junge Mann
Das Buch erschien im Jahre 2022, da war Annie Ernaux 84 Jahre alt. Da die Mehrheit ihrer Bücher (ob alle, vermag ich nicht einzuschätzen) autobiografischen Charakter tragen, wird von einer Episode, einer Liaison aus eigenem Erleben auszugehen sein, die zu diesem Zeitpunkt bereits fast 30 Jahre zurücklag. Sie war 55 und er Student, also Anfang der 20. Ein Meisterstück, wie die Kritik resümierte, kurz und prägnant auf 41 Seiten in Großdruck und 2er Zeilenabstand niedergeschrieben. Wie sie ihn kennenlernte, lässt sie uns leider nicht wissen. Am Anfang ist lediglich von einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant die Rede. Er sei schüchtern gewesen, habe kaum etwas gesagt, sie nahm ihn mit.
Er trennte sich von seiner Freundin
Nachdem seine Freundin bei ihm ausgezogen war, verbrachte sie die Wochenenden bei ihm, von Freitagabend bis Montagmorgen, in einer stets kalten Wohnung, ohne Vorhänge an den Fenstern (das Licht der vorbeifahrenden Autos erhellte die Wände), die Platten des E-Herdes ließen sich nicht mehr regeln, im Kühlschrank erfror das Gemüse, und sie liebten sich auf einer einfachen Matratze. Die Erinnerung zurück an ihre eigene Studentenzeit. Keine Schläge, wie im Film des Tages, kein Sadomasochismus, dafür aber erfüllende Orgasmen, soviel dürfen die Leser*innen erfahren. Mit dem Buch bricht Annie Ernaux ihr letztes Tabu, schreibt die Kritik. Mehr zum Buch mit Leseproben>>>
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Verlorene Generationen I und II | 2021 |
Meine Bücher im Verkauf - Hemmungslos frivol
Erotische Reiseerlebnisse - Leseprobe - Als Taschenbuch und eBook Der zweite Kurzurlaub also, drei Tage jenseits der Front, weitab vom Kampfgetümmel des kalten Krieges. Heimaturlaub als Belohnung für die dritte Eichel der Schützenschnur. Zum Glück zwangen ihn die Dienst- und Lebensumstände nicht ein einziges Mal dazu, seine Schießfertigkeiten an einem im Ostseewasser paddelnden oder schwimmenden Republikflüchtling auszuprobieren. Wenn du nicht schießt, wirst du selber erschossen, lautete die Parole. Der Flüchtling, der nichts weiter wollte, als seine Freiheit, war der Feind, der Verräter. Der, der später vielleicht in eine NATO-Uniform gesteckt, auf seine ehemaligen Landsleute schießen würde. Wer nicht schießt, der wird erschossen, die Perversion eines jeden dieser Dreckskriege. Aber man gehörte ja zu den Guten, zu denen, die der Welt eine bessere Zukunft bringen würden. Notfalls mit Gewalt. Es herrschte Krieg, kalter Krieg, mehrmals am seidenen Faden hängend, mehrmals drohte ein heißer. Für die Drecksarbeit, DDR-Bürger mit Waffengewalt in ihrer heilen Welt zurück zu halten, war die Marine ohnehin nicht zuständig. Das erledigte die Grenzbrigade Küste. Die trugen zwar ebenfalls Marineuniformen, diese aller-dings mit einem grünen Rand an den Schulterstücken. Igitt, wie unpassend, Blau und Grün. Manch Modedesigner drehte sich mehrmals im Grabe her-um, sähe er das. Der Marine kam vielmehr die ehrenvolle Aufgabe zu, die größeren Brocken an der Okkupation der Arbeiter- und Bauernäcker wie der sozialistischen Großplattenbauten zu hindern: |
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![]() | etwa das Raumschiff Enterprise an einer Landung von See her auf dem Territorium der DDR, von der NATO verseuchte Kartoffelkäfer, mit Nuklearwaffen bestückte Delphine, mordlüsterne dänische Robben und sonstige westliche Seeungeheuer. Man erkannte sie daran, dass ihnen die „stars and stripes“ wie die Dollarzeichen aus den Augen gierten. Oder aber einen dänischen Fischkutter abzudrängen, dem das Satelliten-Navigationsgerät ausgefallen war. Apropos Satelliten-Navigation. Die verfügten bereits über solche Dinger, die NATO, ja, Anfang der Siebziger. Wow, das will man heutzutage gar nicht mehr glauben. Die Russen, Verzeihung, die ruhmreichste und kampfstärkste Armee der Welt, die Sowjetarmee, verfügte ebenfalls seit Anfang der Siebziger Jahre über solche Navigationsinstrumente. Als man die Schiffe der DDR-Marine mit den Basisstationen ausrüstete, mussten zu deren Installation größere Löcher aus den Oberdecks geschweißt werden. |
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Vor Bernau fahren sie am größten Stützpunkt der Russen in der DDR vorbei. Bei Tag kann man die Kasernen sehen, die Unterkünfte der Gott weiß wievielten Gardedivision der Roten Armee. Manchmal denkt er, die haben nur Gardedivisionen, Gardebrigaden und Gardeflotten zur See. Direkte Verbündete seiner Waffengattung war die „Ruhmreiche Baltische Rotbannerflotte“. Scherzhaft die RUMBALOTTE genannt. Dass die Soldaten da draußen arme Hunde sind, das wusste man damals schon. Dass sie schlechter als Vieh behandelt wurden, und einiges mehr, erfuhr man erst nach der Wende. Er stellt sich gerade vor, im hell erleuchteten Abteil Consuela im Stehen von hinten am Fenster zu vögeln. Ihr offener Mund wie ihre nackten Brüste pressen sich an die Fensterscheibe. Der Zug bekommt keine Einfahrt, er muss anhalten. Draußen neben dem Gleis steht eine Horde Rotarmisten. Die Hosenställe geöffnet, wichsen sie beim Zuschauen … Ich gönne euch das, Jungs! ... Alle Leseproben>>> |
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